Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 9.4.2012

Bankenfachverband: „Durch Basel III droht Kreditverknappung“

Die ersten Auswirkungen der neuen Bankenregulierung nach Basel III könnten bereits Anfang 2013 spürbar sein. Dann soll eine EU-Verordnung in Kraft treten, die innerhalb von zwei Jahren neue Liquiditätsvorschriften umsetzt. Ziel ist, die Liquidität der systemrelevanten Banken auch in Krisenzeiten sicherzustellen. Laut Definition der EU zählen dabei als Banken nur solche Kreditinstitute, die sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft betreiben. In Deutschland gelten aber auch Institute, die ausschließlich Kredite vergeben, als Banken und könnten somit unter den Anwendungsbereich der Richtlinie fallen.

Daher fordert der Bankenfachverband das EU-Parlament in einer Stellungnahme auf, die Anwendung der Liquiditätsanforderungen nach Basel III auf Kreditinstitute gemäß EU-Definition zu begrenzen. "Die EU würde dem Mittelstand einen Bärendienst erweisen, wenn sie seinen Geldgebern die Kreditvergabe erschweren würde", sagt Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. In Konsequenz würden Finanzierungen schlichtweg teurer. Im Extremfall könnten sich sogar einige spezialisierte Kreditbanken aus diesem Geschäftsfeld zurückziehen.

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssten künftig auch nicht systemrelevante Banken einen Liquiditätspuffer in Form von Anleihen wie Staatsanleihen aufbauen. Dafür müssten sie rund 13 Prozent ihrer Bilanzsumme einsetzen, wie eine Proberechnung von Ernst & Young ergibt. Die Wirtschaftsprüfer haben Anfang des Jahres im Auftrag des Bankenfachverbandes die Auswirkungen der neuen Liquiditätsvorschriften auf 37 einzelne Kreditbanken untersucht. Das in Anleihen zu investierende Kapital könnte dann nicht mehr für die Kreditvergabe zur Verfügung stehen. Für einige Institute könnte eine erzwungene Änderung ihres grundsoliden Geschäftsmodells auch das Aus bedeuten, da sich der erhöhte Aufwand dann nicht mehr rechnen würde.

"Die Politik muss jetzt aufpassen, dass sie mit der sinnvollen Regulierung von Großbanken nicht die eigentlichen Mittelstandsfinanzierer vom Markt verdrängt", sagt Wacket. In der Finanzierung mobiler Investitionsgüter für den Mittelstand sind diese Anbieter führend, da sie mit den finanzierten Objekten und ihrer Werthaltigkeit bestens vertraut sind. Für Groß- und Regionalbanken lohnt sich dieses Geschäft aufgrund mangelnder Objektkenntnis oft nicht. Gerade den mittelständischen Unternehmen droht also eine Kreditverteuerung und schlimmstenfalls ein Wegfall ihrer Finanzierungsquellen. Noch lässt sich diese Konsequenz verhindern. Dazu müsste das EU-Parlament lediglich die geplante Verordnung im Sinne des eigentlichen Regulierungszwecks konkretisieren und auf solche Kreditinstitute begrenzen, die sowohl das Einlagen- als auch das Kreditgeschäft betreiben. ... Um zum Teil viel Geld und Investitionen geht heute u.a. auch im Bauletter:

  

„best architects 13“ ausgelobt 
Zum siebten Mal wurde der „best architects“ aus­gelobt. Architekten bzw. Architekturbüros aus dem deutsch­sprachigen Raum sind aufgefordert, ihre Projekte zum Wett­bewerb einzureichen.

Baugewerbe kritisiert Urteil zur Eindeutigkeit und Vollständigkeit von Ausschreibungen 
Nach einem aktuellen Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22. Dezember 2011 (Az: VII ZR 67/11) ist ein ausdrücklicher Hinweis des Auftraggebers auf die Kontaminierung des zum Aushub vorgesehenen Bodens nicht notwendig, wenn sich eine solche Kontaminierung aus den Umständen klar und eindeutig ergibt.

Überarbeitet: „Siemon-Einzelbewertungstabellen zur HOAI 2009“ 
Wesentliche Erleichterung für viele Honorarberechnungsfälle der Architek­ten und Ingenieure versprechen die „Siemon-Einzelbewertungstabellen zur HOAI 2009“, die jetzt in vollkommen überarbeiteter und aktualisierter Form (Bearbeitungs­stand 1. März 2012) vorliegen.

VPB rät: Statt Sanierung auch Abriss und Neubau erwägen 
Wer ein altes Haus kauft, um es selbst zu bewohnen, der steht vor der Wahl: Umbau und Sanierung oder lieber gleich Abriss und Neubau. „Viele Menschen scheuen aber vor der zweiten Möglichkeit zurück“, beobachtet Dipl.-Ing. Reimund Stewen vom Verband Privater Bauherren. „Dabei ist das gerade für die in den 1960er und 1970er Jahren gebauten Häuser oft die vernünftigste Lösung.“

Deutscher Wohnungsbau nicht mehr am europäischen Tabellenende 
Der Wohnungsbau in Deutschland ist auf Erholungskurs. Das zeigen nicht nur die Baugenehmigungszahlen; auch der europäische Vergleich der Fertigstellungen macht deutlich, dass die Bauintensität sich hierzulande mit 2,3 neu gebauten Wohnungen pro 1.000 Einwohner auf Platz 13 vorgearbeitet hat.

Wirtschaftsförderung von Malta lädt interessierte Unternehmen ein 
Das englischsprachige EU-Mitglied Malta hat die Euro-Krise bemerkenswert gemeistert und ist für viele Unternehmen der Umwelt- und Energietechnik interessant. Vor diesem Hintergrund lädt die staatliche Wirtschafts­förderung von Malta zum Round Table ein.

Schwenk Dämmtechnik strukturiert um 
Bündelung der Kräfte und Konzentration auf das strategische Produkt heißen die Ziele bei Schwenk Dämmtechnik. Rund um die Climowool Glaswolle soll ein neues Unternehmen gebildet werden.

 

Impressum | Datenschutz © 1997-2023 BauSites GmbH