Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 6.6.2013

Verhindert Technikfeindlichkeit Hochwasserschutz?

Die Bundesingenieurkammer sieht die weitverbreitete Technikfeindlichkeit als einen der Gründe für die schleppende und mangelhafte Umsetzung wichtiger technischer Hochwasserschutzprojekte an und kritisiert Medienäußerungen der letzten Tage, in denen der Eindruck erweckt wurde, die Technik sei schuld an den wiederkehrenden Hochwasserkatastrophen.

Der Vorstand der Bundesingenieurkammer sowie die Präsidenten der sechzehn Länderingenieurkammern waren sich auf einer Sitzung des Länderbeirats der Ingenieurkammern in Berlin einig, dass es neben der weiteren technischen Entwicklung, der Beschleunigung von Planungsprozessen vor allem auch eines gesellschaftlichen Bewusstseinswandels bedarf, um einen wirksamen Hochwasserschutz zu gewährleisten.

Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes sowie deren ausreichende Finanzierung seien ein unverzichtbarer Grundbestandteil aller erfolgreichen Hochwasserschutzstrategien. Die kurz- und mittelfristige Wiederherstellung von natürlichen Retentionsräumen sowie die Renaturierung von Fließgewässern seien in einem dichtbesiedelten Land wie der Bundesrepublik nicht allein in der Lage, Flutkatastrophen zu verhindern. Ohne wirkungsvolle Rückhalte- und Objektschutzmaßnahmen sowie die Weiterentwicklung moderner Hochwasservorhersagesysteme sei der nachhaltige Schutz der Bürger vor Flutkatastrophen undenkbar. Gerade das Beispiel Grimma zeige, dass die Partikularinteressen von Einzelgruppen hinter dem Allgemeinwohl rangieren müssen.

Bauindustrie mahnt: Deutschland muss Investitionsverweigerung überwinden

"Deutschland muss so schnell wie möglich seine Blockadementalität überwinden. Vor allem muss in unserer Bevölkerung wieder das Bewusstsein wachsen, welche Bedeutung einer leistungsfähigen Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit des Investitionsstandortes Deutschland, die Wachstumschancen unserer Volkswirtschaft und den Wohlstand in unserem Lande zukommt", appellierte am 6.6. in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie. Die Lücken im Hochwasserschutz, wie sie sich in Grimma gezeigt hätten, seien warnende Beispiele dafür, welche schlimmen Folgen eine Investitionsverweigerung einzelner Interessengruppen nach sich ziehen könnten.

Allerdings sei es falsch, dem vermeintlich unvernünftigen Bürger die Schuld "in die Schuhe zu schieben", warnte Bauer. In den vergangenen Jahren sei auch viel Vertrauen durch zu lange Planungsverfahren, zu späte Bürgerbeteiligung und unprofessionelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten verspielt worden. Mit dem Handbuch "Bürgerbeteiligung" habe Bundesminister Dr. Peter Ramsauer erste Korrekturen eingeleitet; mit der "Reformkommission Bau von Großprojekten" sollen nun auch die Probleme bei der Umsetzung von Großprojekten in Angriff genommen werden. Bauer: "Bundesminister Dr. Ramsauer kann dabei auf die volle Unterstützung der Bauindustrie setzen."

Für einen Bewusstseinswandel sieht Bauer gute Chancen. Inzwischen seien 56% der Bevölkerung nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach davon überzeugt, dass zu wenig in die Infrastruktur investiert werde (ausreichend: 26%). Das wachsende Bewusstsein für Infrastrukturinvestitionen zeige sich auch daran, dass heute mehr Bürger (45%) die Verbesserung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für wichtig halten als noch 2011 (34%). Zum Tag der Deutschen Bauindustrie hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ein Gutachten zur Blockade von großen Investitionsvorhaben in Deutschland vorgestellt. Danach sind derzeit 82 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 51 Mrd. Euro aufgrund fehlender Finanzierung, Bürgereinsprüchen oder politischen Blockaden "auf Eis" gelegt.

WWF-Studie kritisierte bereits 2007 "egoistischem Hochwasserschutz" der Kommunen und unzureichende Prävention

Die Umweltschutzorganisation WWF macht für die aktuelle Lage in den Hochwassergebieten speziell auch die Kommunen mitverantwortlich. In den vergangenen Jahren habe man vor allem auf bessere Vorhersage und zu stark auf technischen Hochwasserschutz gesetzt. "Auf kommunaler Ebene herrscht beim Hochwasserschutz vielerorts noch egoistische Kleinstaaterei. Sanierte und erhöhte Deiche mögen im Einzelfall vernünftig sein, doch oftmals wird das Problem nur immer weiter in die Nachbargemeinden Flussabwärts verlagert", kritisiert Georg Rast, WWF-Referent für Wasserbau und Hydrologie.

Bereits 2007 hatte der WWF in der Studie die Hochwasserprävention an der Elbe kritisiert. Die Forderung die Gelder an einen nachhaltigen Mitteleinsatz und die entsprechende Verwendung zu koppeln, stieß jedoch auf taube Ohren. Die WWF-Studie zeigte außerdem, dass ein Teil der staatlichen Präventionshilfen sogar in Projekte flossen, bei denen ein Bezug zum Hochwasserschutz nicht erkennbar war. Der Bericht benennt etwa die Sanierung einer Kegelbahn und die Asphaltierung von Feldwegen. Das dürfe jetzt nicht erneut passieren, so die Mahnung des WWF. Entgegen der Ankündigungen sei zu wenig passiert, um dem Fluss mehr Raum zu geben und das Schadenspotenzial in möglichen Überflutungsgebieten zu beschränken oder zu verringern. Jetzt müsse die Bundesregierung endlich dirigierend und entschlossen die Umsetzung bestehender Aktionsprogramme zum Hochwasserschutz in die Umsetzung bringen - das wurde bisher versäumt.

"Wir brauchen jetzt endlich die Weichenstellungen um großflächige Rückhalteräume zu sichern. Nachhaltiger und effektiver Hochwasserschutz ist nun mal ein Generationenprojekt und nicht in zehn Jahren realisierbar", so Rast. Die Spirale aus immer höheren Pegelständen in immer kürzeren Zeitperioden und den darauf folgenden Deichertüchtigungen sei ein Wettrüsten, das nicht gewonnen werden könne.

"Die Elbe hat über 80 Prozent ihrer natürlichen Überflutungsflächen und Auwälder verloren", sagt Rast. Die Auen mussten Wohnsiedlungen und Industrieanlagen weichen oder werden intensiv durch die Landwirtschaft genutzt. Der WWF-Bericht dokumentierte 2007, dass alle geplanten und durchgeführten Deichrückverlegungen an der Elbe zusammen nur ein Prozent der einstigen Überflutungsflächen ausmachen. Zusätzliche, natürliche Überflutungsflächen seien nur in zwei größeren Pilotprojekten in der Umsetzung. Beide werden überwiegend aus Naturschutzbudgets und nicht aus Hochwassermitteln finanziert. ... Mit zu viel Feuchtigkeit starten wir auch in die heutigen Baulinks-Beiträge:

Flachdächer in Holzbauweise: Kostenlose DUD-Infoschrift zur Vollsparrendämmung
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1005.php4
Eine effiziente Wärmedämmung unterm Dach ist eine gute Sache, spart sie doch Energie und damit bares Geld. Fatal ist es allerdings, wenn Fehler bei der baulichen Ausführung Feuchtigkeitsschäden verursachen. Auf diese Problematik, die insbesondere nicht-belüftete Flachdächer in Holzbauweise mit Vollsparrendämmung betrifft, geht der DUD in einer neuen Infoschrift ein. weiter lesen

Flachdach: Schwarz oder weiß? Bitumen oder Kunststoff? Dampfdicht oder diffusionsoffen?
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1006.php4
Beim 10. Wolfin-Expertengespräch auf dem Petersberg ging es um ein­schichtig gedämmte Flachdächer in Holzbauweise mit Zwischensparren­däm­mung, bei denen es im gleichen Maße, wie die EnEV zu immer grö­ßeren Dämmstoffdicken führte, in immer mehr Einzelfällen zu Schäden kam. weiter lesen

Systemzubehör für fachgerechte Detailausführungen am (Flach)Dach
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1007.php4
Jedes (Flach)Dach hat seine Ecken und Kanten - und genau dafür gibt es in der Regel umfassendes Systemzubehör, passend zum jeweiligen Abdich­tungssystem. Das FDT-Systemzubehör beispielsweise ist optimal auf die beiden Kunststoff-Dachabdichtungssysteme Rhepanol und Rhe­nofol abgestimmt. weiter lesen

Einfache Verklebung von Inspektionswegeplatten auf Flachdächern
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1008.php4
Im Zuge effizienter Nutzung der zur Verfügung stehenden räumlichen Res­sourcen werden bauliche Anlagen zunehmend auch auf Flachdä­chern in­stalliert. Dies führt zwangsläufig zu einer stärkeren Beanspru­chung betrof­fener Flächen aufgrund von Wartungsarbeiten und der damit verbundenen Wege dorthin. weiter lesen

Schutz- und Trennlagen von BSW für Photovoltaikanlagen auf Flachdächern
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1009.php4
Bei der Planung von Solar-Installationen auf Flachdächern wird oft eine wichtige Sache vergessen: Die Ständerwerke der PV-Anlagen können leicht die Dachabdichtungen beschädigen. Vor diesem Hintergrund hat BSW spezielle Schutz- und Trennlagen entwickelt, die sich chemisch mit allen Arten von Flachdachabdichtungen vertragen sollten. weiter lesen

Bericht vom Internationalen Gründach-Kongress 2013
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1010.php4
Mehr als 250 Teilnehmer aus über 40 Ländern nutzten den dritten In­ter­nationalen Gründach-Kongress, um sich in Hamburg über die Dach- und Fassadenbegrünung auszutauschen. Zu den beson­deren Highlights gehörte die Vergabe des IGRA Green Roof Leadership Awards sowie der Auftritt des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz, der die Planun­gen für die neue Gründach-Strategie Hamburgs vorstellte. weiter lesen

Bauder steigerte Umsatz 2012 gegen den Trend um 4,2%
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1011.php4
Das seit 155 Jahren inhabergeführte Familienunternehmen Bauder kon­nte seinen Umsatz 2012 trotz eines langen und strengen Winters um 4,3% auf 488 Millionen Euro steigern. Die Beschäftigung nahm um 6,4% von 749 auf 797 Mitarbeiter zu. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz bewegte sich bei rund 36%. weiter lesen

Erlus AG vermeldet gutes Geschäftsjahr 2012
http://www.baulinks.de/webplugin/2013/1012.php4
Die Erlus AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 zurück. Erlus erzielte einen Umsatz von 119 Mio. Euro und damit 3,1% mehr als im Vorjahr (115,4 Mio. Euro). weiter lesen

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