Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 22.4.2014

Milliardengewinne bei der Braunkohleverstromung

Das Geschäft mit der Braunkohle boomt: Im Jahr 2013 erzielten die Energieversorger RWE und Vattenfall mit Braunkohlestrom einen Gewinn von jeweils rund einer Milliarde Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) in einer Berechnung auf Grundlage der aktuellen Geschäftsberichte der beiden Unternehmen. Grund für den Gewinn seien insbesondere der darniederliegende Emissionshandel sowie Vergünstigungen für die Braunkohle etwa bei der EEG-Umlage. Die DUH fordert deshalb von der Bundesregierung, sich endlich für einen wirksamen Emissionshandel auf europäischer Ebene einzusetzen, der eine CO₂-ärmere Energieerzeugung attraktiver macht.

„Vattenfall und RWE machen auf Kosten des Klimas nach wie vor das große Geschäft mit schmutziger Braunkohle. Solange die Braunkohleverstromung solche immensen Gewinne für Unternehmen abwirft, ist ein echter Wandel hin zu klimafreundlicherer Energieerzeugung nicht zu erwarten“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Zwar plane die Bundesregierung derzeit im Zuge der EEG-Novelle eine Aufhebung der Vattenfall-Vergünstigungen beim Eigenstromverbrauch im Braunkohletagebau, die im letzten Jahr noch 67 Millionen Euro betragen hatte. Die angedachte Reform gehe jedoch nicht weit genug, so Resch weiter. „Die Bundesregierung muss dringend Impulse zu einer echten Wiederbelebung des europäischen Emissionshandels und damit ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Sonst setzt sie die Glaubwürdigkeit Deutschlands beim Klimaschutz auf Spiel.“
  • Laut Geschäftsbericht produzierte RWE in Deutschland im letzten Kalenderjahr fast 76 Milliarden Kilowattstunden Braunkohlestrom, der für durchschnittlich 5,1 Cent/kWh verkauft wurde. Dem daraus resultierenden Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro stehen jedoch nach DUH-Berechnungen lediglich Kosten von rund 2,8 Milliarden Euro für Brennstoffe, CO₂-Zertifikate, den Kraftwerksbetrieb sowie langfristige Investitionen gegenüber. Der RWE-Gewinn mit Braunkohlestrom liegt somit bei rund einer Milliarde Euro.
  • Ähnlich verhält es sich bei dem Energieunternehmen Vattenfall, das in 2013 mit knapp 57 Milliarden Kilowattstunden zwar weniger Braunkohlestrom als RWE erzeugte, am Terminmarkt mit 5,5 Cent/kWh jedoch einen deutlich besseren Verkaufspreis erzielen konnte (Gesamtumsatz 2013: 3,1 Milliarden Euro). Mit Brennstoff- und CO₂-Kosten von rund 1,4 Milliarden Euro sowie Betriebs- und Investitionskosten von etwa 700 Millionen Euro erreicht jedoch auch Vattenfall nach den DUH-Berechnungen einen Gewinn von knapp einer Milliarde Euro.
Die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit der Braunkohle, wie sie kürzlich von den Ministerpräsidenten aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in einem Brief an Angela Merkel geäußert worden war, sind trotz der bisher angekün­dig­ten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) überflüssig, ist sich Philipp Litz, Projektmanager Energie und Klimaschutz der DUH sicher: „Die Erzeu­gungs­kosten für Braunkohlestrom liegen derzeit bei etwa 2 Cent/kWh. Durch die neue Regelung würden die Erzeugungskosten für Vattenfall lediglich um 0,2 Cent/kWh steigen. Die Erzeu­gungs­kosten von Steinkohle- und Gaskraftwerken liegen jedoch mit drei bis fünf Cent deutlich darüber. Auf die erzeugte Menge Braunkohlestrom hat dies somit keinen Einfluss.“

Erhebliche Gewinneinbußen wird Vattenfall in 2014 deshalb nicht hinnehmen müssen: „Zwar geht Vattenfall für das laufende Jahr von einem Rückgang bei den Strom­ver­kaufs­preisen aus. Bleibt es jedoch bei der hohen Auslastung der Braunkohlekraftwerke, dürfte der auf Kosten des Klimas erwirtschaftete Gewinn auch in 2014 bei 800 bis 900 Millionen Euro liegen - trotz EEG-Umlage für den Vattenfall-Tagebau“, so Litz weiter.

Die Stromerzeugung aus Braunkohle war in 2013 mit insgesamt 162 TWh auf den höchsten Stand seit 1990 geklettert - mehr als ein Viertel des deutschen Strom­verbrauchs stammt somit aus der Braunkohle. Aufgrund des hohen CO₂-Gehalts sowie der verhältnismäßig niedrigen Wirkungsgrade der meisten Kraftwerke gehört die Stromerzeugung aus Braunkohle zu den klimaschädlichsten Formen der Ener­gie­ge­win­nung. (Die Analyse der DUH zu den Gewinnen von RWE und Vattenfall aus der Braun­kohle­verstromung ist als PDF downloadbar.) ... Und damit sind wir (endlich) beim Rückblick auf die Light+Building angekommen:

Internet der Dinge lässt digitales Universum explodieren
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Das weltweite Datenvolumen wird bis 2020 um das Zehnfache anwach­sen - von derzeit 4,4 auf 44 Billionen Gigabyte. Vor allem das Internet der Dinge und die damit verbundene Verbreitung von Funktechniken, smarten Produkten und softwarebasierten Geschäftsmodellen tragen dazu bei, dass sich das Digitale Universum künftig alle zwei Jahre ver­doppelt. weiter lesen

Normungs-Roadmap „Smart Home + Building“ vorgestellt
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Mit der Deutschen Normungs-Roadmap „Smart Home + Building“ hat die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) im DIN und VDE die Normung im Bereich „Smart Home“ einen gro­ßen Schritt vorangebracht. weiter lesen

VDE-Studie: Smart City bis spätestens 2030
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Die Entstehung von Smart Cities - jenseits von Pilotprojekten und Demon­stratoren - in einem volkswirtschaftlich bedeutenden Umfang erwarten 67% der Mitgliedsunternehmen des VDE bis spätestens in 15 Jahren. Nur 28% der Unternehmen sind davon überzeugt, dass die deutsche Industrie zum Leitanbieter für Smart-Cities-Technologien wird. weiter lesen

VDE-Studie: Keine Entwarnung beim Ingenieurmangel
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Der internationale Wettbewerb um die besten Köpfe in der Elektro- und IT-Branche nimmt weiter zu. Dies sagen 94% der Unternehmen und Hochschulen. Dabei klagen neun von zehn Unternehmen und sieben von zehn Hochschulen über Engpässe beim Nachwuchs. weiter lesen

Licht- und Installationstechnik wieder auf Wachstumskurs
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Die auf der Messe Light + Building vertretenen Beleuchtungs- und Elektro­installationsindustrien erwarten nach einer Umsatzdelle im Jahr 2013 die Rückkehr auf den Wachstumspfad. weiter lesen

Light+Building 2014: Aussteller- und Flächenrekord sowie über 210.000 Besucher
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Die Light + Building hat ihre führende Rolle als Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik auch 2014 unter Beweis gestellt: Die weltgrößte Leis­tungsschau für Licht, Elektrotechnik, Haus- und Gebäudeautoma­tion sowie Software für das Bauwesen endete am 4. April mit Rekord­zahlen. weiter lesen

Gebäude.Energie.Technik soll 2015 und in den Folgejahren weiter ausgebaut werden
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Nach drei Tagen endete am 13.4. die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände. Bei ihrer siebten Auflage nutzten laut Veranstalter rund 8.500 Besucher das Angebot rund um die The­men ener­gieeffizientes Modernisieren, Sanieren und Bauen. weiter lesen

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