Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 30.9.2014

Ignorieren Politik, Umweltverbände und Medien den Sachverstand der Geologen beim Fracking?

Die führenden geologischen Dienste Europas beklagen, dass ihr Sachverstand in der Debatte über Fracking von Politik und Medien mehr oder weniger ignoriert werde. In der dem ARD-Magazin „Panorama“ (Sendung vom 25.9.) vorliegenden „Kopenhagener Erklärung“ warnen sie, dass dies „letztendlich zu nachteiligen Entscheidungen für die Gesellschaft führen kann“. Emotionale Medienberichte hätten in der Vergangenheit dazu geführt, dass in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild von der Fracking-Tech­no­logie vorherrsche. Die geologischen Dienste sind in der Regel staatlich und beraten die jeweiligen Regierungen in geowissenschaftlichen und rohstoffwirtschaftlichen Fragen.

Einer der Unterzeichner, der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), kritisiert, dass seine Behörde nicht ausreichend in den Gesetzge­bungs­prozess zum Fracking-Gesetz eingebunden werde. „Wir wünschen uns, dass mehr von unserem Wissen im gesamten Gesetzgebungsverfahren aufgenommen wird“, betonte Prof. Hans-Joachim Kümpel im Interview mit „Panorama“. Die BGR ist die zentrale geowissenschaftliche Beratungseinrichtung der Bundesregierung und gehört zum Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums. Kümpel kritisiert, dass oft „Halbwahrheiten und Übertreibungen“ beim Thema Fracking vorherrschen würden und so auch die Politik zu wissenschaftlich nicht begründbaren Ergebnissen komme. „Häufig werden Gefahren heraufbeschworen, die gar keine sind. Beim Fracking zur Förderung von Erdgas gibt es weit verbreitete Ängste in der Bevölkerung, die aus geowissenschaftlicher Sicht größtenteils unbegr ündet sind“, so Kümpel.

Das Bundeswirtschaftsministerium teilte auf „Panorama“-Anfrage mit, die Kompetenz und fachliche Expertise der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe würde sehr wohl in den Gesetzgebungsprozess einbezogen. So seien zum Beispiel die Fachbeamten des Bundeswirtschaftsministeriums bei ihrer täglichen Arbeit auf die fachliche Expertise der Geowissenschaftler der BGR angewiesen.

Kümpel spricht sich offensiv für eine ernsthafte wissenschaftliche Erprobung des Schiefergas-Fracking aus, um frühzeitig zu erfahren, ob das Gas auch wirtschaftlich förderbar ist. Ein Verbot bis 2021, so wie es die Eckpunkte des Gesetzentwurfes der Bundesregierung vorsehen, sieht Kümpel kritisch. „Wir haben jährlich einen enormen Rückgang der heimischen Erdgasförderung. Irgendwann wird die Schwelle erreicht sein, wo es sich dann nicht mehr rentiert, die ganze Infrastruktur aufrecht zu erhalten, so dass ich auch die Überlegungen von Industrieseite verstehen kann, die darauf drängt, viel früher zu einem Ergebnis beim Schiefergas-Fracking zu kommen.“

Die Kopenhagener Erklärung der europäischen geologischen Dienste der so genannten Nordatlantikgruppe (NAG) wurde am Donnerstag, 25. September, veröffentlicht. Neben Deutschland haben u.a. die geologischen Dienste aus Großbritannien, den Nieder­lan­den, Nordirland, Irland, Norwegen und Dänemark den Aufruf unterzeichnet.

Umweltverbände übergeben über 650.000 Unterschriften gegen Fracking

Aber was kann man gegen die allgemeine Stimmung tun? Sollte man etwas gegen sie tun? Darf man Wissenschaftler einfach ignorieren? Umweltschutz­ver­bän­de und Bürgerinitiativen haben am 30. November Bundesumweltministerin Barbara Hendricks rund 660.000 Unterschriften für ein Verbot der Erdgas-Fördermethode Fracking übergeben. Zuvor führten sie vor dem Bundesumweltministerium eine symbolische Fracking-Bohrung durch.

In einem Online-Appell hatten das Kampagnennetzwerk Campact, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umwelt­schutz (BBU) und andere Initiativen gegen Fracking etwa eine halbe Million Unter­schrif­ten gesammelt, weitere rund 160.000 Unterschriften sammelte das Umwelt­ins­ti­tut München. Die Organisationen fordern ein klares gesetzliches Verbot von Fracking durch entsprechende Änderungen im Bundesberggesetz.

Die Umweltschützer kritisieren verschiedene „Mythen“, die der Durchsetzung von Fracking in Deutschland dienen sollen. So sei die Unabhängigkeit von Gasimporten durch eine verstärkte Energiewende eher zu erreichen als durch Fracking. Nicht die Förderung von mehr Erdgas sorge dafür, dass Deutschland seine Klimaziele erreiche, sondern der schnellere Ausbau erneuerbarer Energien und die zügige Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. "Statt die Gasförderung per Gesetz auszuweiten, sollte sich die Bundesregierung auf die Energiewende und auf den Ausbau moderner, nichtfossiler Energieträger konzentrieren“, sagte Campact-Energieexperte Chris Methmann.

„Es gibt keine guten Gründe für Fracking, sondern im Gegenteil große Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen“, kritisierte Ann-Kathrin Schneider, Energie­ex­pertin beim BUND. „Hendricks und Gabriel wollen das Streitthema abräumen und Fracking in Deutschland ermöglichen. Die geplanten Gesetzesänderungen werden die Gegenwehr vieler Anwohner in potentiellen Fracking-Regionen jedoch nicht beilegen“, sagte Schneider.

Franziska Buch, Energiereferentin am Umweltinstitut München, erklärte: „Die Gefahren des Fracking wie die Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft durch giftige Chemi­ka­lien, Schwermetalle, Arsen, radioaktive Stoffe sowie gesundheits- und klima­schädliche Gase sind bereits durch dokumentierte Vorfälle und wissenschaftliche Untersuchungen erwiesen.“

Die geplanten Gesetzesänderungen betreffen unter anderem das Wasserhaus­halts­ge­setz und die Verordnung zur Umweltverträglichkeitsprüfung und sollen die umstrittene Gasförderung unterhalb von 3000 Metern und zu Forschungszwecken auch oberhalb dieser Grenze erlauben. Nach einer Analyse des BUND und des Deutschen Natur­schutzrings (DNR) würden die geplanten Gesetzesänderungen dem risikoreichen und kostspieligen Fracking lediglich die Tür öffnen. ... Also alles eine Frage der Zugangskontrolle wie in den heutigen Baulinks-Beiträgen:

prime Visit: Primions neue Besucherverwaltung
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1641.php4
Übersichtlich, intuitiv und in einem modernen Design präsentierte sich auf der Security „prime Visit“ für die unkomplizierte Besucherverwal­tung. Die Software wurde von der Primion-Tochter GET entwickelt, die in Belgien und den Niederlanden als Marktführer im Bereich Zeiter­fas­sung und Personal­ver­waltungs-Software gilt. weiter lesen

Neue Terminal-Familie von Primion kombiniert Industrie- und Consumer-Design
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1640.php4
Primion präsentierte auf der Security neue Hard- und Software-Lösun­gen zum Zutritts-, Zeit- und Sicherheitsmanagement. Die neue Termi­nal Familie kombiniert klassische Industrie-Elemente mit Trends aus ak­tuellen Consu­mer-Design-Konzepten. weiter lesen

Neue Sicherheits-Zentrale von Honeywell mit flexibler Freischaltung von Funktionen
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1639.php4
Honeywell präsentierte mit MB-Secure ein neues, multifunktionales Zen­tra­lenkonzept. Als modulare Plattform für Sicherheitslösungen bildet es die Basis für die Integration von Einbruchmelde-, Zutrittskontroll- und Video­überwachungslösungen in einem System. weiter lesen

Siemens integriert alle Gewerke in die Gebäudemanagementplattform Desigo CC
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1638.php4
Auf der Security zeigte die Siemens-Division Building Technologies die neue Gebäudemanagementplattform Desigo CC, die nun alle Gewerke in einem Gebäude über eine Bedienoberfläche steuerbar macht - incl. Brandmelde- und Sicherheitstechnik. weiter lesen

Kleines Brandmeldesystem von Securiton fernüberwachbar mit Smartphone oder Tablet
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1637.php4
Mit SecuriFire 500 hat Securiton ein Brandmeldesystem lanciert, das für den Schutz von kleineren Objekten ausgelegt ist. Mittels Fernbedie­nung lassen sich auch unbesetzte Anlagen und z.B. Ferienhäuser elegant überwachen. weiter lesen

Brandmelderzentrale Compact neu von ESSER für kleinere Objekte
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1636.php4
Die adressierbare Ringbus-Zentrale Compact hat ESSER zugeschnitten auf kleine bis mittlere Objekte mit erhöhten Anforderungen an die Ausfall­sicherheit. weiter lesen

BAuA-Broschüre hilft beim Einstieg in die Expositionsabschätzung
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1635.php4
Die elfte Broschüre der Reihe „REACH-Info“ will Hilfestellung geben für den Einstieg in die Expositionsabschät­zung für Arbeitsplätze hinsichtlich der europäischen Verord­nung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschrän­kung chemischer Stoffe (REACH). weiter lesen

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