Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 17.6.2015

Capital: Absurde Regelung im Pfandsystem kostet Millionen

Aus Cent-Beträgen werden Millionen. Nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins Capital (Ausgabe 7/2015) entstehen dem Steuerzahler durch eine absurde Regelung im Pfandsystem Schäden in Höhe von jährlich bis zu 40 Millionen Euro. In Berlin hätten mittlerweile Clans die Lücke im System entdeckt und das Geschäft mit den Pfand­fla­schen professionalisiert. Dabei geht es hauptsächlich um Einwegpfandflaschen.

Und das funktioniert so: Wer im Einzelhandel Wasser in einer Einwegflasche kauft, zahlt 25 Cent Pfand. Die bekommt er zurück, wenn er die Flasche wieder abgibt. Die Mehrwertsteuer wird hier nicht fällig. Im Großhandel jedoch wird die Mehrwertsteuer auch auf Pfand berechnet, es beträgt hier 30 Cent. So regelt es das Gesetz. Wer nun im Einzelhandel kauft und im Großhandel abgibt, macht 5 Cent Gewinn. Per Gesetz sind die Händler verpflichtet, jede Einwegpfandflasche anzunehmen. Egal wo sie gekauft wurde. Dem Großhandel entsteht dadurch kein Schaden, denn die Mehrwertsteuer wird mit dem Fiskus verrechnet. So finanziert am Ende der Steuerzahler die Masche der Flaschensammler.

Wer das Modell im großen Stil betreibt, kann wohl satte Gewinne machen. In Berlin hat sich bereits ein Clan darauf spezialisiert, das Leergut von Kiosken, Kneipen und Res­tau­rants abzuholen - und zahlt den Besitzern das im Einzelhandel übliche Pfand. Denn dort kaufen die meist ein, weil der Discounter oft der billigste Markt ist. Abgegeben wird das Leergut aber im Großhandel.

„70 bis 80 Prozent aller zurückgenommenen Einwegflaschen stammen mittlerweile aus dem Einzelhandel“, sagte ein Metro-Mitarbeiter aus Berlin gegenüber Capital. Teilweise kämen Leergutlieferungen mit bis zu 5.000 Flaschen - und das mehrmals am Tag. Der Anteil dürfte sogar noch steigen, denn immer mehr Marken wie Coca-Cola setzen verstärkt auf Einwegflaschen. Und nicht nur Clans wie in Berlin bereichern sich an der Mehrwertsteuer. Jeder, der einen Großhandelsausweis besitzt- Gewerbetreibende, Selbstständige und Freiberufler - kann sein Leergut im Großhandel eintauschen. Und so nutzen auch immer mehr Einzelpersonen den Trick.

Das Bundesfinanzministerium sieht sich nicht verantwortlich für die Steuer­ver­schwen­dung. „Der Sachverhalt ist auf das DPG-Pfandsystem und die zugrunde liegenden, zivilrechtlichen Vereinbarungen zurückzuführen.“ Damit habe er seine Ursache nicht im Umsatzsteuerrecht. Der Deutschen Pfandsystem GmbH, kurz DPG, sei das Prinzip nicht bekannt gewesen, sagte Geschäftsführerin Verena Böttcher. Sie räumte jedoch ein, dass das skizzierte System funktioniere - und in der Tat zulasten des Steuerzahlers gehe. Bei der Einführung im Jahr 2003 sei „die Zeit sehr knapp“ und der „politische Druck groß“ gewesen. Die Strukturen seien sehr kompliziert und das Potenzial für Abzocke und Betrug gewaltig, sagt sie. Denn Pfandflaschen im Wert von 16 bis 18 Milliarden Euro zirkulierten in Deutschland. Nach Berechnungen von Capital dürfte sich der Schaden für den Fiskus auf bis zu 40 Millionen Euro im Jahr belaufen. „Das ist nicht einmal alles“, sagte ein Metro-Mitarbeiter. Denn auch bei leeren Mehr­weg­fla­schen funktioniere das Prinzip. ... In der Hoffnung, dass Sie dem Bau trei bleiben, steigen wir den Rest der Woche mit unseren Baulinks-Beiträgen im Großen und Ganzen auf und unter das Dach:

Dachrinnenheizung neu im Sortiment von Rheinzink
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Dachrinnenheizungen können ein Verbiegen von Dachrinnen durch Schnee­last verhindern sowie die Vereisung und das Platzen von Fall­rohren und die Bildung gefährlicher Eiszapfen. Rheinzink hat dazu nun ein steckerfertiges Heizband mit elektronischem Regler im eigenen Programm. weiter lesen

Design macht bei Grömo selbst vor der Fallrohrschelle nicht Halt
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Die Design-Linie von Grömo hat nach Wasserfangkasten, Rinnenwinkel und die Regenwasserklappe mit der Design-Fallrohrschelle Zuwachs erhalten. weiter lesen

Erste zertifizierte Passivhaus-Bodentreppe im Gesamtsystem „Decke und Bodentreppe“
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Gerne werden (nicht nur) Bodentreppen hinsichtlich ihrer bauphysika­lischen Qualität isoliert betrachtet. Die neue Passivhaus-Bodentreppe von Well­höfer wurde dagegen für das Gesamtsystem „Decke + Boden­trep­pe“ ent­wickelt. weiter lesen

Homatherm bringt druckfeste Unterdeckplatte und konsolidiert bei flexiblen Dämmmatten
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Mit UD-Q11 standard bietet Homatherm nunmehr eine leichte Unter­deck­platte an, die mit einer Rohdichte von 140 kg/m³ der Windsi­che­rung dient und als Zusatzdämmung fungiert. Neben dieser Sorti­ments­er­wei­terung im Bereich der druckfesten Dämmplatten strafft der Her­steller das Angebot an flexiblen Holzfaserdämmmatten. weiter lesen

Holzfaser-Aufdachdämmung mit allem, was dazu gehört - incl. Verarbeitungsrichtlinien
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Die Holzwerke Schneider bieten ihre Holzfaser-Aufdachdämmung incl. Luftdichtigkeitsprodukten und Befestigungsmaterial an. Zentrales Ele­ment bleibt aber die druckfeste Dämmplatte best wood TOP in vier Rohdichten von 140 bis 220 kg/m³. weiter lesen

URSA-Planungstool für Dämmstoffe online
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URSA hat ein interaktives Planungstool online gestellt, das bei der Aus­wahl passender Dämmstoffe helfen will und auch die technischen Daten zum jeweili­gen Produkt liefert. weiter lesen

Linzmeier verbessert den Umgang mit der PUR/PIR-Dämmung Linitherm PAL N+F
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Kleinere Plattenformate sollen die Montage der PUR/PIR-Dämmung Lini­therm PAL N+F auf dem Dach vereinfachen. Die Dämmplatten, die nur noch 2,42 x 1,00 m groß sind, lassen sich laut Linzmeier vor allem auf steilen Dächern besser handhaben. weiter lesen

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