Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 7.3.2016

„China-Grippe“ und ihre Auswirkungen auf Brasilien & Co.

25% mehr Pleiten im vergangenen Jahr, 20% mehr Insolvenzen 2016 - das ist die Prognose des Kreditversicherers Euler Hermes für China. Das hat nicht nur für den „roten Drachen“ selbst Auswirkungen, sondern auch für dessen Handelspartner. Das Immunsystem der Industrieländer ist im Gegensatz zu vielen Schwellenländern relativ robust. Dort grassiert in einigen Ländern jedoch eine „China-Grippe“. Besonders hart sind die Folgen in der direkten Lieferkette der chinesischen Produktionsfirmen zu spüren. Der China-Virus greift vor allem in der näheren Umgebung um sich, bei­spiels­weise in Hongkong, Singapur oder Taiwan - aber auch in Südkorea und vor allem in Lateinamerika: Brasilien, Argentinien, Venezuela, Ecuador und zum Teil in Chile.

Der Sprung über den Pazifik

„Der Sprung der ,China-Grippe‘ über den Pazifik erscheint auf den ersten Blick er­staun­lich, tatsächlich ist China aber einer der größten Handelspartner der latein­ame­rika­nischen Staaten“, erklärt Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe. „Allein in den letzten 15 Jahren hat sich der Handel zwischen lateinamerikanischen Staaten und China verzwanzigfacht. Zudem plant China, die aktuellen Zahlen zu verdoppeln und beim bilateralen Handel 2019 einen Wert von rund 500.000 Millionen US-Dollar zu erreichen.“

China ist wichtiger Investor und Geldgeber

Die Chinesen investieren kräftig in Lateinamerika. 90% aller chinesischen Investitionen zielen auf die primäre Industrie ab sowie Infrastruktur- und Logistikprojekte wie beispielsweise eine Eisenbahn, die die brasilianische mit der peruanischen Küste verbinden soll. Ziel ist es dabei, Agrar-, Bergbau- und Energieprodukte schnell und einfach über Land zu transportieren und anschließend nach China zu verschiffen.

Bei einigen lateinamerikanischen Staaten, die an den weltweiten Finanzmärkten kaum an Kredite kommen, ist China zudem wichtiger Geldgeber. Argentinien, Ecuador und Venezuela trifft das verlangsamte Wachstum deshalb gleich dreifach.

China ist wichtigster Handelspartner der Sambanation

Für die Brasilianer ist China der allerwichtigsten Handelspartner: 20% der bra­sili­ani­schen Exporte gehen nach China und 17% der Importe kommen dorther. Wächst China langsamer, merkt das die Brasilien umgehend.

„Viele der brasilianischen Probleme sind aber auch hausgemacht“, betont Subran. „Brasilien steckt in einer Rezession und das wird auch 2016 so bleiben. Hier kommen derzeit also interne politische Probleme mit der Weltwirtschaftslage und einem ver­lang­samten Wachstum in China zusammen. Dies zeigt sich auch bei der Entwicklung der Pleiten: 2015 sind diese - wie in China - bereits um ein Viertel angestiegen und auch 2016 ähneln sich die Fallzahlen in China mit +20% und Brasilien mit +18% frap­pie­rend.“

In Brasilien ist aber noch nicht Schluss, denn Brasilien ist im Kreise der „Mercosur“-Län­der ein wichtiges Drehkreuz für den Handel in Südamerika und der Effekt wird so auch noch von anderen Ländern mitimportiert.

Chile, Peru, Venezuela: größte Export-Abhängigkeit von China

Rund ein Viertel der chilenischen Exporte gehen beispielsweise nach China. Damit hat Chile zusammen mit Peru (ebenfalls 25%) bei den Exporten die größte Abhängigkeit von China noch vor Venezuela (22%). Erschwerend kommt das Risiko von Preis­schwan­kungen hinzu, da sich ein Großteil der Exporte auf nur wenige Güter kon­zen­triert. In Argentinien ist es Soja, in Peru sind es Metalle und Chile exportiert vor allem Kupfer. Die Preise sind durch das verlangsamte Wachstum in China in den letzten Jahren bereits stark gefallen und das trifft die dortige Exportwirtschaft erheblich.

Dreifach-Schocks für Argentinien, Venezuela und Ecuador

In Argentinien, Ecuador und Venezuela ist der Effekt der „China-Grippe“ insgesamt am stärksten zu spüren. Sie stehen unter einem Dreifach-Schock: Die Exporte nach China sinken, die Rohstoff- und vor allem Ölpreise sind auf dem niedrigsten Stand seit Jahren und zudem sind die Staaten bei ihrer Finanzierung stark von China abhängig.

Hustet der rote Drache - hustet Lateinamerika mit

„Mit den Exporten sinken die Einnahmen in den lateinamerikanischen Staaten. Durch die restriktive Finanzpolitik Chinas steht auch die Finanzierung im Ausland auf sehr wackligen Beinen. An den weltweiten Finanzmärkten kommen Argentinien, Ecuador und Venezuela allerdings nur schwerlich an Geld. Mit dem sinkenden Interesse Chinas, dort zu investieren oder zu finanzieren, intensivieren sich ihre Probleme über­pro­por­tional und die Risiken steigen durch ihre hohe Abhängigkeit vom heißen Atem des roten Drachen. Schwächelt er, schwächeln sie mit.“

Zum Thema passend sind aktuell zwei Euler Hermes Studien als PDF-Dateien down­loadbar: „China: MONKEY forces for the Year of the Monkey“ sowie „China: Great Wall, Great Mall, Great Fall? Not really...“. Konjunkturell starten wir auch in die heutigen Baulinks-Beiträge - und das vergleichsweise heimelig:

GaLaBau-Branche wuchs 2015 zum siebten Mal in Folge
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0313.php4
Der Jahresumsatz im deutschen Garten- und Landschaftsbau ist auch 2015 wieder gestiegen - dies geht aus der Jahresstatistik des Bun­des­verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) hervor. Dem­nach erwirt­schafteten die Betriebe einen Jahresumsatz von rund 7,14 Mrd. Euro. weiter lesen

Deutsche Holzindustrie wuchs 2015 um 3,1%
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0312.php4
Nach einem Umsatzanstieg von 2,8% im Jahr 2014 meldet nun die deut­sche Holzindustrie für 2015 ein Wachstum von rund 3,1%: Die Umsätze der 947 Unternehmen summierten sich auf 34,1 Mrd. Euro nach 33,1 Mrd. Euro im Vorjahr. weiter lesen

Für warme Wandoberflächen: Lasur mit silberummantelten Mikro-Vollglaskugeln
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0311.php4
Infrarotstrahlung verfügt über ein hohes Potenzial zur Förderung des Wohl­befindens in Innenräumen. Die in München neu vorgestellte „IR-Innenlasur“ von Franken Maxit macht dieses physikalische Prinzip jetzt nutzbar. weiter lesen

Antischimmelbeschichtung mit 18.000-facher Oberflächenvergrößerung
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0310.php4
Mit BioRid Antischimmelbeschichtung und GrafoTherm Kondensschutz hat Tikkurila in München zwei Schutzbeschichtungen vorgestellt, die sich mit Vollton- und Abtön­farben bis zu max. 8% abtönen lassen. weiter lesen

Schimmelsanierung à la Südwest mit neuer Perlit-Platte
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0309.php4
Mit der „KlimaKomfort“-Platte führt Südwest Perlit als Material im Kampf gegen Schimmel ein. Der Gedanke dahinter ist so simpel wie die An­wen­dung: Durch Feuchtigkeitsentzug wird das Wachstum von Schim­mel­pilzen verhindert. weiter lesen

Parallel-Floating-Buttering: Neues Klebeverfahren für Innendämmsysteme von Sto
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0308.php4
Stos neues Parallel-Floating-Buttering-Klebeverfahren für Innendämm­sys­teme ermöglicht die Vollflächigkeit des Kleberauftrags bei definierter Schichtdicke in nur einem Arbeitsgang. Möglich wird das durch eine neue Zahntraufel und eine geänderte Verlegung. weiter lesen

WärmePUR: Metylans neues Innendämmsystem
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0307.php4
Seit über 60 Jahren befasst sich Metylan, eine Marke der Henkel-Grup­pe, mit Wandoberflächen. Mit dem neuen Innendämmsystem Wärme­PUR kommt nun ein Wohlfühlaspekt hinzu. Das wasserdampfdiffusions­dichte Sys­tem umfasst insgesamt vier unterschiedliche Dämmplatten so­wie zwei Kleber. weiter lesen

Weber FlexFix: Fixierring erleichtert (Keller-)Deckendämmung
http://www.baulinks.de/webplugin/2016/0306.php4
Mit FlexFix hat Weber eine neuartige, auffallend einfache Montagehilfe für das Anbringen einer Deckendämmung vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen verformbaren Ring, der außenseitig mit einer Kle­be­schicht aus Syn­thesekautschuk versehen ist. weiter lesen

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