Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 27.01.2020

Unterschätzte Gefahr UV-Strahlung im Solarium

Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) haben am 22.Januar eine Lichtinstallation präsentiert, die auf die Risiken der Solariennutzung aufmerksam machen soll. An der Vernissage, für welche die Gäste in Schutzanzüge anziehen und UV-Schutz-Visiere aufsetzen mussten, nahmen auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU) Rita Schwar­ze­lühr-Sutter und die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Dr. Inge Paulini teil.


Deutsche Krebshilfe, ADP und das Künstlerduo LOW BROS luden zu einer Vernissage der besonderen Art: „Spectrum. The most dangerous artwork“ - eine altarähnliche UV-Röhren-Konstruktion. (Foto © Spectrum / Dennis Schnieber)

Rita Schwarzelühr-Sutter: „UV-Strahlung ist Ursache für Sonnenbrand, Sonnenaller­gien, Hautalterung auch in jungen Jahren und schlimmstenfalls für Hautkrebs. Den­noch ist der entsprechende UV-Schutz bis heute noch immer nicht selbstverständlich. Nach wie vor wird das Risiko vielfach unterschätzt. Deshalb wollen wir noch besser sowohl über das Risiko als auch den verantwortungsvollen Umgang informieren und für einen besseren UV-Schutz sorgen.“

Die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, Inge Paulini, sagte: „UV-Strahlung ist nachgewiesenermaßen krebserregend. Das BfS setzt sich daher seit Jahren dafür ein, dass das Solarienverbot für Minderjährige konsequent umgesetzt wird. Das gilt auch für Hotels und Fitnessstudios, auch wenn die Einhaltung dort schwerer zu kontrollieren ist.“

Es ist wissenschaftlich belegt, dass die in Solarien verwendete UV-Strahlung in gleichem Maße wie die UV-Strahlung der Sonne beim Menschen krebserregend ist. 2016 erkrankten in Deutschland rund 272.000 Menschen neu an Hautkrebs, rund 4.000 Menschen versterben jährlich daran. Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt weltweit zu und hat sich in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Ursachen sind...
  • ein geändertes Freizeitverhalten,
  • die Solariennutzung und
  • Unbedarftheit gegenüber gesundheitlichen Konsequenzen der UV-Strahlung.
Die Haut von Kindern und Jugendlichen ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung und das Risiko einer Hautkrebserkrankung durch UV-Strahlung besonders hoch. Seit 2009 darf Minderjährigen die Nutzung von Solarien daher nicht mehr gestattet werden. Die Betreiber von Solarien sind verantwortlich für die Einhaltung dieses Verbots.

Eine Befragung des BfS aus dem vergangenen Jahr zeigte, dass das Thema UV-Schutz durchaus in der Bevölkerung verankert ist. Gut 55% der Befragten gab an, angesichts von UV-Strahlung beunruhigt zu sein, und die allermeisten Befragten gaben auch an, dass sie sich selbst schützen, indem sie Sonnenschutzcreme oder -spray auftragen sowie lange Aufenthalte in der Sonne vermeiden (beides 84%).

Das Kunstwerk und seine Wirkung

Ein Tempel, in dem eine künstliche Sonne über einem abstrakten Altar schwebte: Die Installation „Spectrum. The most dangerous artwork“ zog die Blicke auf sich - allen UV-Visieren zum Trotz. War das Stimmengemurmel unter den Zuschauern zu Beginn noch groß, wurde es plötzlich mucksmäuschenstill. „Mich berührt dieses Kunstwerk“, so Susanne Klehn, Moderatorin und Botschafterin für Hautkrebsprävention der Deutschen Krebshilfe im Anschluss. „Ich selbst war als Jugendliche künstlicher UV-Strahlung ausgesetzt, ohne die Folgen zu kennen. Gebräunte Haut und gute Laune waren zunächst tolle Kicks. Mit 27 Jahren erkrankte ich dann lebensgefährlich an schwarzem Hautkrebs. Es ist mir daher ein Herzensanliegen, dass speziell junge Menschen Solarien fernbleiben.“

Die Künstler und ihre Intention

Die Berliner Brüder Christoph und Florin Schmidt - besser bekannt als die LOW BROS, gehören schon länger zu den angesagten urbanen Künstlern Deutschlands. Immer wieder faszinieren sie durch ihre großflächigen, teils surrealen, poppigen Instal­la­tionen. In ihrer neuesten Kreation wird eine von vielen unterschätzte Gefahr plötzlich konkret, greifbar.

„Ein Sonnenstudio ist in unseren Augen eine Kultstätte, in dem sich ein wieder­keh­rendes Ritual vollzieht. In unserer Installation ,Spectrum‘ heben wir den Aspekt der Sonnenanbetung heraus und legen den Fokus auf das Objekt der Anbetung: eine Sonne aus echten UV-Röhren, von der eine reale Bedrohung ausgeht“, erklären die beiden die Intention ihres Werkes.

Das Kunstwerk wurde gemeinsam mit HEIMAT, Berlin entwickelt. Für Tom Hauser, Executive Creative Director, fließen bei „Spectrum“ verschiedene Aspekte zusammen: „Kunst und das Streben nach Schönheit: zwei große Hypes unserer Zeit. An dieser Schnittstelle setzt ,Spectrum‘ an, ein Todesstern des 21. Jahrhunderts. Wer sich ungeschützt der UV-Strahlung der Installation aussetzt, begibt sich in große Gefahr. So machen wir zeitgemäß auf die Risiken von Solarien aufmerksam und zeigen ein­dring­lich, dass das Streben nach ästhetischer Perfektion oftmals ein größeres Opfer erfordert als erwartet.“

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