Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 14.07.2020

Elektroschrott: Deutschland verfehlt EU-Sammelquote von 45% knapp

853.000 Tonnen Elektroaltgeräte wurden 2018 laut Umweltbundesamt (UBA) in Deutschland gesammelt. Dies entspricht einer Sammelquote von 43,1%, womit Deutschland das EU-Sammelziel von 45% leicht verfehlt. Um die seit 2019 für Deutschland geltende Sammelquote von mindestens 65% zu erreichen, braucht es ein ganzes Bündel an Maßnahmen. „Wenn wir die EU-Vorgaben künftig einhalten wollen, muss die Sammelmenge gegenüber 2018 um mehr als 50 Prozent steigen. Die Rück­gabe von Elektroaltgeräten sollte für die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu deutlich einfacher werden. Sinnvoll ist ein verbrauchernahes Netz mit deutlich mehr Sammel- und Rücknahmestellen als heute. Dazu müsste die Rücknahmepflicht auf zusätzliche Geschäfte im Einzelhandel ausgeweitet werden. Außerdem sollten Händ­ler­in­nen und Händler die Rückgabemöglichkeiten deutlich besser bewerben“, sagte jetzt UBA-Präsident Dirk Messner.

Zur Erinnerung: Werden Altgeräte falsch entsorgt - etwa in der grauen oder gelben Tonne - gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Außerdem können Schwermetalle in die Umwelt gelangen. Dashalb will das Bundesumweltministerium „in Kürze“ eine Ände­rung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes auf den Weg bringen, das unter anderem auch Maßnahmen zur Steigerung der Sammelmenge vorsehen soll.

2018 wurden in Deutschland 2.375.643 Tonnen Elektrogeräte in Verkehr gebracht, im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um circa 294.000 Tonnen (etwa 15%). Die Sammlung und Rücknahme von Elektroaltgeräten stieg gegenüber dem Jahr 2017 allerdings nur um 16.217 Tonnen. Mit 43,1% wurde also die europäische Vorgabe einer Mindestsammelquote von 45% der Masse an Geräten, die in den drei Vorjahren im Durchschnitt auf den Markt gebracht wurden, knapp verfehlt. Sehr hohe Sammel­quoten mit über 75% weisen erneut Haushaltskleingeräte wie Haartrockner oder Toaster sowie Geräte der Unterhaltungselektronik wie Digitalkameras oder Radios auf. Auch die spezifische Sammelmenge je Einwohner ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Waren es zum Beispiel 2015 noch 7,6 kg, so konnten 2018 schon 9,3 kg pro Person und Jahr gesammelt werden.

Das Verfehlen der Sammelquote hat mehrere Ursachen:
  • Besonders groß ist mit fast einer halben Million Tonne die Lücke zwischen den in Verkehr gebrachten Geräten und den gesammelten Altgeräten bei Wasch­ma­schi­nen, Kühlschränken und anderen Haushaltsgroßgeräten.
  • Bei gewerblichen Geräten liegt die Lücke bei etwa 240.000 t und die Sammel­quote damit nur bei circa 25%; hier besteht allerdings auch keine kostenlose Rücknahmepflicht des Handels oder der Kommunen.
  • Eine unbekannte Menge an Altgeräten wird beispielsweise über nicht zertifizierte Schrottplätze und illegale Sammler erfasst und fehlt somit in den ord­nungs­ge­mäßen Sammelmengen.
  • Und immer noch werden vor allem kleinere Altgeräte falsch im Hausmüll (Rest­müll) entsorgt.
Für die erforderliche Steigerung der Sammelmengen in der Zukunft ist es wichtig, die Rückgabe von Elektroaltgeräten durch ein verbrauchernahes Netz an Sammel- und Rücknahmestellen noch einfacher zu machen. Denkbar wäre beispielsweise die Rück­nah­me­ver­pflichtung zusätzlicher Einzelhändler, welche Elektrogeräte verkaufen, in Abhängigkeit von deren Gesamtverkaufsfläche sowie die Ausweitung der Infor­ma­tions­pflich­ten der Händler über die Altgeräterücknahme.

Das UBA untersucht die Ursachen für die unzureichenden Sammelmengen weiter. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens werden auch die Strukturen und das Ausmaß des illegalen Verbleibs von Elektroaltgeräten (zum Beispiel illegale Sammlung und Rest­müll­tonne), ökonomische Anreize sowie die Vollständigkeit der vorliegenden Daten­mel­dun­gen untersucht. Ergebnisse werden im Jahr 2021 erwartet.

Wie entsorgt man ich Elektroaltgeräte richtig?

Verbraucher können ausrangierte Elektroaltgeräte kostenlos bei den kommunalen Sammelstellen abgeben – zum Beispiel auf den Wertstoffhöfen oder beim Schad­stoff­mo­bil. In manchen Kommunen gibt es zudem Sammelcontainer für Kleingeräte an öffentlichen Plätzen oder es wird eine Abholung neben der Sperrmüllabholung an­ge­boten. Das kann in den einzelnen Kommunen unterschiedlich geregelt sein.

Auch im stationären Handel und Versandhandel können die Verbraucher alte Elektro­ge­rä­te kostenlos bei Händlern zurückgeben, die Elektrogeräte auf einer Verkaufsfläche bzw. Lager- und Versandfläche von mindestens 400 m² vertreiben. Dies betrifft ins­be­son­dere größere Elektrohändler und Baumärkte. Für kleine Geräte (bis 25 cm Kantenlänge) gilt das unabhängig von einem Neukauf, für andere Geräte (größer als 25 cm) nur bei Neukauf eines Geräts der gleichen Art. Die Altgeräte müssen aber nicht bei dem jeweiligen Händler gekauft worden sein. Daneben nehmen auch viele weitere Händler kostenlos (bestimmte) Elektroaltgeräte wie beispielsweise Leuchtmittel zurück.

Die falsche Entsorgung von Altgeräten - z. B. im Restmüll oder Verpackungsmüll (gelbe Tonne / gelber Sack), sowie die Entsorgung über gewerbliche Sammler (z.B. Schrottsammler und -händler, welche oft mit Postwurfsendungen werben) - birgt laut UBA die Gefahr, dass wertvolle Rohstoffe verloren gehen und Schadstoffe in der Umwelt verteilt werden. Altgeräte, die lithiumhaltige Batterien und Akkus enthalten, können bei falscher Behandlung und Entsorgung auch Brände mit schwerwiegenden Folgen verursachen. Noch enthaltene Batterien und Akkus sollten daher - soweit möglich - vor der Rückgabe entnommen und in die Altbatteriesammlung gegeben werden.

Viele Fragen rund um die richtige Entsorgung von Elektrogeräten beantwortet die Informationskampagne „Plan-E" der stiftung elektro-altgeräte register (ear) seit Dezember 2019.

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