Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 27.04.2023

Was für eine Marke …

Warum verkauft ein kerngesundes und in seiner Branche führendes deutsches Unternehmen sein Kerngeschäft nach Amerika bei zugleich besten Konjunkturaussichten im Binnenmarkt und noch weit größerer weltweiter Nachfrage? Darüber kann man in der Tat grübeln, spekulieren und rätseln. Hat das mit Öl- und Gaskessel erfolgreich gewordene Unternehmen keine Lust auf den Verkauf von Wärmepumpen? Gestern hat Viessmann für die Presse einen Erklärungsversuch gestartet, warum es seine Wärmepumpen-Sparte für 12 Milliarden Euro an das amerikanische Unternehmen Carrier verkauft und dazu eine digitale Pressekonferenz angesetzt.

Max Viessmann, CEO der Viessmann Group, und Thomas Heim, CEO des künftig nicht mehr zu Viessmann gehörenden Geschäftsbereichs, stellten sich nach wachsweichen Erklärungen den per Mail gestellten Fragen der Journalisten, die sich um noch offen gebliebene und teils heikle Aspekte drehten wie zum Beispiel die Frage, welchen Einfluss die Familie Viessmann künftig auf Entscheidungen von Carrier bei einer „relevanten Beteiligung im einstelligen Bereich“ denn überhaupt noch habe? Und ob auch alle anderen Produktbereiche von Viessmann Climate Solutions neben den Wärmepumpen – also auch Gas- und Öl-Brennwertkessel, Speicher, Wasserstoffheizung usw. – von Carrier übernommen und deren Produktion langfristig weitergeführt würde? Und wie es mit der langfristigen Ersatzteilversorgung bereits eingebauter Heizanlagen aussehe? Ob es insbesondere für die Beschäftigten und Handels- wie Handwerkspartner wirklich beruhigend und zufriedenstellend ist, dass alle Produkte mit veräußert und alle Technologien „im Augenblick auch weitergeführt“ werden?

Nahezu alle Antworten zu den Fragen der Journalisten blieben doch irgendwie im vagen Bereich, und auf die Kernfrage, warum Viessmann diesen Verkauf überhaupt vornimmt, kam außer strategischen Phrasen („für die Zukunft gut aufgestellt sein“, „Marke Viessmann nur an Carrier lizensiert“, „man zählt nun zu den fünf größten Playern am Weltmarkt“, „mehr Zugang und bessere Absicherung von Ressourcen“) im Kern nicht viel rüber. Auf der ISH in Frankfurt feierte sich Viessmann von der Führungsetage bis zum Monteur am Band noch als große Familie, und nun, einen Monat später, geht nach 106 Jahren Firmengeschichte der Vater der Familie mal schnell Zigaretten holen, kommt nicht wieder und überlässt stattdessen seine 14.500 Kinder dem amerikanischen Stiefvater?

Immerhin zahlt er ihnen zum Abschied 106 Millionen Euro Alimente – oder eben Bonus, im Firmendeutsch – und hat mit Carrier für drei Jahre eine Beschäftigungsgarantie ausgehandelt. Auch auf die Frage, ob Viessmann nach Ablauf der abgegebenen Garantien vollständig in Carrier aufgehen könnte und ob damit der Standort in Deutschland irgendwann insgesamt in Frage stünde, ging Max Viessmann nicht direkt ein, sondern meinte, es ginge darum, „die Wärmewende zu beschleunigen, die Wärmewende möglich zu machen, das bedarf großer Investitionen, heißt auch, dass die leistungsfähigen Standorte in Europa, insbesondere in Deutschland, ein wesentlicher Hebel dafür sind, das zu tun. Also es geht nicht darum, zu Rationalisieren, während man in einer Wachstumsphase ist, sondern im Gegenteil, das weiter auszubauen und weiter zu entwickeln.“ Erstmal geht es für Viessmann ums Abwickeln, nämlich der Gas- und Ölkessel-Sparte, deren Tage wahrlich gezählt sind. Diesen Job übernimmt nun Carrier Global – wie gut, dass das der einstige Schlossermeister Johann Viessmann nicht mehr miterleben muss. Ob Carrier künftig neue Wärmepumpenwerke in Europa und speziell in Deutschland baut, darf in Anbetracht günstigerer Investitionsbedingungen außerhalb unseres Kontinents bezweifelt werden, und man kann auch davon ausgehen, dass sich Carrier die zwölf Milliarden für den Viessmann-Deal irgendwann wieder zurückholt. Woher stammt nochmal das Bonmot „hire and fire“?

Ihre Claudia Siegele
 

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