Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.05.2023

Causa finita

In § 1 der Geschäftsordnung der Bundesregierung ist zu lesen: „Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der inneren und äußeren Politik. Diese sind für die Bundesminister verbindlich und von ihnen in ihrem Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung zu verwirklichen. In Zweifelsfällen ist die Entscheidung des Bundeskanzlers einzuholen.“ Demnach verfügt der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland – aktuell ist das der charismatisch eher sparsam veranlagte Herr Scholz – über das Privileg einer Richtlinienkompetenz. Dieselbe wird hin und wieder – mit Schuld daran hat ein charismatisch überpotenter Bundeskanzler Schröder – aber fälschlicherweise in Form eines „Machtwortes“ eingefordert, unterstrichen und mit drei Ausrufezeichen versehen durch die Interjektion „Basta!!!“. Nun fordert Barbara Metz, ihres Zeichens Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), eben eine solche – nennen wir sie bildungssprachlich schöner klingend – „Causa finita“ von unserem richtlinienkompetenten Bundes-Olaf ein, weil:

"Das Gebäudeenergiegesetz wird zur Zerreißprobe für diese Bundesregierung. Die Verlierer sind die Menschen und das Klima. Mit ihrer Fundamentalopposition sabotiert die FDP nicht nur ein zentrales Klimaschutzvorhaben, sondern setzt die Menschen auch weiter hohen Heizkosten durch fossile Energieträger aus. Jede Verschiebung und Verzögerung verschärft die Heizkosten-Krise, in der die Menschen heute schon stecken. Wir brauchen Lösungen und keine Blockade. Wenn die FDP weiter offene Fragen zu dem bereits vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetz hat, dient gerade das parlamentarische Verfahren zur Klärung. Olaf Scholz muss ein Machtwort sprechen: Wenn er der FDP erlaubt, weiterhin zentrale Regierungsvorhaben ohne konstruktive Gegenvorschläge zu blockieren, droht er seinen Führungsanspruch zu verlieren. Wir fordern: Bringen Sie das Gebäudeenergiegesetz wieder auf Kurs, Herr Bundeskanzler. Ansonsten werden die Menschen in Deutschland die Folgen dieses politischen Kindergartens teuer bezahlen müssen."

Au weia, da kriegt die arme FDP aber ganz schön eins auf die Mütze, nich? Oioioi, wie kann man einem Koalitionspartner nur Fundamentalopposition vorwerfen – wäre das nicht Aufgabe von CDU/CSU und Konsorten? Andererseits: Was ist das für ein Selbstverständnis, Teil einer Fortschrittskoalition zu sein, dann aber mit teils dürren Argumenten die Stillstandstruppe zu geben? Konstruktives Mitarbeiten an der Lösungsfindung wäre hingegen angesagt, anstatt wortreich zu kritisieren, was an dem Entwurf alles Mist sei. Die FDP ist ja immerhin in Regierungsverantwortung.

Es ist ja gar nicht so, dass diejenigen, die den Gesetzesentwurf (zu) schnell gestrickt haben, nicht erkennen und einsehen, wo in der Eile Maschen verdreht, fallengelassen oder zu stramm abgekettet wurden. Niemand verlangt von der FDP, dass sie abnicken soll, was sie kritisiert. Fakt ist: Viermal haben sich SPD, Grüne und FDP auf das Einbauverbot von fossilen Heizungen verständigt. Im Koalitionsvertrag, zweimal im Koalitionsausschuss und zuletzt im Kabinett. Und nun poltert die FDP lauter denn je und will ein komplett neues Gesetz. Da kann man schon mal genervt aus der Haut fahren.

Das Problem zeigt: Kommunikation ist alles. Sowohl innerhalb der Koalition, als auch nach draußen in Richtung der Wähler. Nur eben stimmig und durchdacht sollte sie sein. Schnellschüsse sind da wenig hilfreich, zumal wenn sie angreifbar unausgegoren sind. Bis 2045 ist nicht mehr lang. Was heute gebaut wird, ist am Stichtag der CO2-Neutralität gebautes Erbe. Daher ist durchaus Eile geboten, aber ob die GEG-Novelle nun am 1.1.2024 oder am 1.4.2024 in Kraft tritt, ist nicht das Entscheidende. Das Prozedere aus parteitaktischen Gründen aber zu verzögern, wenn die strittigen Punkte doch schon auf der Tagesordnung stehen, ist unverantwortlich. Andererseits muss man ja als Bauherr nicht auf das novellierte Gesetz warten, um heute schon besser zu bauen als gestern. Also, Ihr Ampelfrauen und -männchen: bitte rauft Euch rasch und respektvoll zusammen und liefert endlich – das wäre echter Fortschritt. Basta!
 
Ihre Claudia Siegele
  

Baulinks-Beiträge

Einheitlich falten und schieben: Solarlux komplettiert seine Profilsysteme Highline und Ecoline mit Schiebetüren
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0579.php4
Solarlux ergänzt die wärmegedämmten Aluminium-Profilsysteme Highline und Ecoline um baugleiche Schiebetüren. Dies ermöglicht in Verbindung mit den Glas-Faltwänden und Fenstern beider Baureihen ein homogenes Fassadenbild und vereinfacht Entscheidungen im Planungsalltag. weiter lesen

Smartes Zutrittssystem für die Aluhaus-Haustüren von Oknoplast erhöht Sicherheit und verbessert den Komfort
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0578.php4
Aluhaus, die Aluminium-Marke von Oknoplast, bietet jetzt für seine Haustür-Serien ein smartes Zutrittssystem mit dem Türschloss-System ekey dLine, das mehr Sicherheit mit mehr Komfort vereint. Die Technik kann im Türblatt oder im Stoßgriff verbaut werden. weiter lesen

Haustür mit Keramikfüllung für hohen Einbruchschutz von Versco
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0577.php4
Für einen ausgewiesen hohen Sicherheitsstandard bei Haustüren setzt Versco auf eine einbruchhemmende Material-Technik-Kombination. So sind die Haustüren der Elementica-Serie mit einer robusten Keramikfüllung erhältlich – die Widerstandsklasse RC2 ist auf Wunsch inkludiert. weiter lesen

Neues „Major Release“: Siedle Access Professional 7.0 bietet volles Videoprogramm für die IP-Türkommunikation
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0576.php4
Siedle optimiert sein IP-System Access Professional mit Fokus auf Video-Features. Das Major Release 7.0 bietet umfassende Concierge-Videofunktionen und bindet externe IP-Kameras ein. Außerdem vereinfacht ein neues Lizenzmodell die Integration zusätzlicher Systemfunktionen. weiter lesen

Neue Brandschutztür aus Aluminium von Schüco ergänzt FireStop-Plattform
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0575.php4
Die neue Aluminiumtür Schüco FireStop ADS 90 FR 30-CE ergänzt die FireStop Plattform des Unternehmens mit einer T30-Brandschutztür für Außen. Sie überzeugt mit hohen Dichtigkeitswerten und falzoffener Profilgeometrie. weiter lesen

„Roto Safe“: Mehrfachverriegelungen der neuesten Generation für Haus-, Wohnungs- und Nebeneingangstüren
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0574.php4
Die neuen Mehrfachverriegelungen „Roto Safe A | Tandeo“ und „Roto Safe E | Eneo A“ von Roto bieten für Haus-, Wohnungs- und Nebeneingangstüren den bestmöglichen Einbruchsschutz. Sie wurden als erste Verriegelungssysteme im Markt bereits nach dem neuesten Stand der prEN 15685:2019 zertifiziert. weiter lesen

Impressum | Datenschutz © 1997-2023 BauSites GmbH