Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 18.8.2008

Ein knappes Jahr nachdem Jürgen Großmann den Vorstandsvorsitz des Essener Energiekonzerns RWE AG übernommen hat, übt der Selfmade-Milliardär harsche Kritik am Standort Deutschland. In einem Gastbeitrag für das Kölner Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 9/2008) schreibt Großmann: "Wir aus der Energiewirtschaft erleben stellvertretend für viele andere Branchen ein Klima der Handlungsangst. Alles, was wir vorhaben, was wir planen, was wir versuchen wollen, wird mit deutschem Perfektionsdrang blockiert. Nicht von Gesetzen, sondern von den Herzen der Menschen. Es herrscht ein emotionaler Konsens in dieser Gesellschaft, dass jegliches Handeln meiner Branche Teufelswerk ist. Der Protest ist eine boomende gesellschaftliche Ausdrucksform, ein Happening, das über alle Schichten und Klassen hinweg Gemeinsamkeit stiftet. Das ist schön. Aber es erleichtert das Führen von Unternehmen nicht, schon gar nicht im Energie-Sektor. Morgen kann es eine andere Branche betreffen. Am Ende bleibt: Unternehmerisches Handeln ist praktisch unmöglich."

Großmann, der seit der Rettung der einst maroden Georgsmarienhütte als einer der erfolgreichsten Unternehmer in der Nachkriegsgeschichte gilt, kämpft als Chef der RWE AG gegen zahlreiche externe wie interne Widersacher. Wie weit die Blockade von Politik und Gesellschaft reiche, mache - so Großmann weiter - auch die Diskussion über einen ökonomisch sinnvollen Energie-Mix deutlich: "Wir wollen günstigen Strom, eine hohe Versorgungssicherheit und möglichst geringe CO₂-Emissionen. Wenn wir die gängigen Verfahren der Stromgewinnung auf diese drei Bedingungen untersuchen, ergibt sich Folgendes: Die Kernkraft liefert günstigen, sicheren Strom und belastet das Klima wenig. Aber Deutschland will den Ausstieg. Die Braunkohle ist der einzige Rohstoff, den wir in nennenswertem Umfang und zu günstigen Gewinnungskosten in Deutschland besitzen. Strom daraus ist günstig und sicher. Aber die Emissions-Bilanz ist nicht optimal. Manche sehen das Heil deshalb in Gaskraftwerken. Erdgas aber ist wie Erdöl ein fossiler Brennstoff, es ist mindestens genau so preissensibel und muss in großem Umfang importiert werden. Bleiben Sonne, Wasser, Wind. Doch unser Netz ist nicht auf die Schwankungen eingestellt, die ein unberechenbarer Lieferant wie der Wind nun mal mit sich bringt. Neue Leitungen in Deutschland? Leider sehr schwierig durchzusetzen."

Der Unternehmer appelliert an die Verantwortlichen in Berlin und in den Bundesländern: "Was wir aber jetzt brauchen, ist der Mut für Wege, deren Ende möglicherweise noch im Nebel liegt. Manche Lösungen ergeben sich erst unterwegs."

Unser bescheidener Beitrag heute zum Thema: u.a. zweimal "Wärmebrücken" sowie zweimal "Passivhaus". Es geht also um eine weitere Sorte von Energie namens "Energie sparen":

()  Wärmebrücken im Neubau: ein kritischer Schwachpunkt
Durch die Kombination von konstruktiver und geometrischer Wärmebrücke zählen auskragende Bauteile zu den kritischsten Stellen im Gebäude. Wirksam lösen lassen sich solche konstruktiven Probleme u.a. mit dem Isokorb von Schöck.
 
() dena-Arbeitshilfe: Wärmebrücken in der Bestandssanierung
Wärmebrücken zu erkennen und zu vermeiden ist eine zentrale Herausforderung für Architekten und Fachplaner bei der energetischen Gebäudesanierung. Der neue Leitfaden „Wärmebrücken in der Bestandssanierung“, herausgegeben von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), bietet Fachleuten eine entsprechende Arbeitshilfe.
 
() Bauschäden durch Preisdruck und mangelhafte Ausführungsqualität
Der Dekra-Bericht 2008 zu Baumängeln an Wohngebäuden (siehe auch Beitrag vom 3.2.2008) hat erwartungsgemäß einiges an Reaktionen ausgelöst. Aus Sicht der bauchemischen Industrie in Deutschland bedarf es allerdings einer differenzierteren Betrachtung des Themas "Bauschäden" als in vielen auf diesem Bericht basierenden Publikationen und Äußerungen zum Ausdruck kam.
 
() Bauchemische Vielfalt auf der BAU 2009
Die bauchemische Industrie will sich auf der BAU 2009 wieder in ihrer ganzen Branchenvielfalt und bauwirtschaftlichen Kompetenz präsentieren. In Halle A5 sowie einem Teil der Halle A4 zeigen führende Hersteller auf rund 16.000 m² Fläche, wie ihr umfangreiches Sortiment - von Isolier- und Dämmstoffen bis hin zu Putze, Lacke, Farben und Klebstoffe - an der Fassade und im Innenausbau zum Einsatz kommt.
 
() Buchvorstellung: Passivhäuser - Planung, Konstruktion, Details, Beispiele
In Zeiten steigender Energiepreise gehört dem Passivhaus die Zukunft. Denn durch eine optimierte Gebäudehülle und konsequente Wärmerückgewinnung lassen sich über 90 Prozent Energie einsparen. Allerdings ist die Gefahr von Bauschäden bei Passivhäusern besonders groß.
 
() Konkret: Passivhaus mit Porit-Porenbeton
Die Idee, ein wohngesundes Eigenheim mit niedrigem Energiebedarf zu bauen, stand für die junge Bauherrenfamilie Fischer von Anfang an fest. Grund dafür waren dramatisch gestiegene Energiepreise und zunehmende Umweltbelastungen - auch die Enkelgeneration sollte unbeschwert in den neuen vier Wänden leben können.
 
() Ziegel-Architekturpreis: Unipor verlängert Einsendefrist
Noch bis zum 10. Oktober haben Architekten, Bauträger und Bauherren die Möglichkeit, sich beim 8. Unipor-Architekturpreis "Im Einklang mit der Natur" zu bewerben. Mit dieser verlängerten Einsendefrist reagiert die Unipor-Gruppe auf die Wünsche vieler Architekten, die sich zum ursprünglichen Termin in der Sommerpause befinden.

 

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