Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 26.8.2008

Die kräftig gestiegenen Energiepreise werfen die Frage auf, wie sicher überhaupt die Versorgung mit den wichtigsten Grundstoffen für die Industrieproduktion im rohstoffarmen Deutschland ist. Das Rohstoffversorgungs-Risiko-Rating des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat nun jene Stoffe identifiziert, bei denen es über kurz oder lang zu Engpässen kommen könnte.

Ein (relativ) beruhigendes Ergebnis: Die Verfügbarkeit von Erdöl und Erdgas gilt zurzeit als unkritisch, weil verhältnismäßig viele Länder und Unternehmen als Anbieter auf dem Weltmarkt auftreten. Kritisch sind die Perspektiven dagegen bei Metallen wie Chrom, Molybdän und Niob, die zur Herstellung von Edelstahl und in der Chemischen Industrie verwendet werden. Diese Stoffe sind nicht ohne weiteres durch andere Materialien ersetzbar. Zudem werden die Metalle nur von wenigen Ländern und Unternehmen angeboten - die Niob-Vorkommen etwa entfallen zu 99 Prozent auf Brasilien, Kanada und Australien und werden zu 80 Prozent lediglich von drei Firmen kontrolliert. Diese Marktmacht ermöglicht es, die Versorgung politisch zu verknappen - z.B. durch Exportbeschränkungen. Gefragt sei daher eine internationale Wirtschaftspolitik, die den Freihandel fördert, Investitionssicherheit schafft und die Suche nach neuen Produktionsverfahren unterstützt.

Offensichtlich rarer wird auch das weltweite politische Gehirnschmalz-Vorkommen, wenn man sich mal die aktuelle "große Politik" anschaut. Was hat eigentlich der Westen erwartet - ein halbes Jahr nachdem er gegen russische Einsprüche den Kosovo anerkannt und dabei (nur aus russischer Sicht?) die territoriale Integrität Serbiens mißachtet hat? War nicht abzusehen, dass Moskau danach allein innenpolitisch gar nicht anders konnte, als die Souveränität Südossetiens und Abchasiens anzuerkennen? (Auch wenn in den Details Kosovo und die georgischen Provinzen nicht vergleichbar sind - siehe z.B. bei sueddeutsche.de). Hinzu kommen bestimmt auch Phantomschmerzen, die Rußland nach den Amputationen durch den Untergang der UdSSR plagen - was das arrogante Auftreten des russischen Militärs in Georgien nicht entschuldigt. Meines Erachtens agieren aber auch westliche Politiker in dieser Sache ziemlich selbstgerecht bis selbstherrlich. ... So, das mußte ich mal los werden. Leider nur für etwas mesokosmische Sicherheit der eigenen Scholle können vielleicht unsere heutigen Themen sorgen:
  

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