Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 22.7.2009Die soeben vom WWF veröffentlichte Studie „Silent Invasion“ liefert erschreckende Ergebnisse: In den Ballastwassertanks von Schiffen werden unbeabsichtigt unzählige Meeresarten in andere Weltregionen transportiert. Beim Ablassen des Abwassers werden die fremden Arten ausgespült, siedeln sich in der fremden Umgebung an und zerstören dadurch das ökologische Gleichgewicht. Schäden in Milliardenhöhe für die Fischereiindustrie, die Küstenanrainer und die Infrastruktur sind die Folge. Um die 7000 Arten von Meeres- und Küstentieren reisen in den Wassertanks über die Ozeane der Welt. Bereits in 84 Prozent der weltweiten marinen Ökosysteme wurden invasive, dort nicht heimische, Arten gefunden. Dabei existiert bereits ein Abkommen, das die Einhaltung von Richtlinien zum Ablassen von Ballastwasser vorschreibt – dieses wird jedoch von den großen Schifffahrtsnationen seit Jahren beständig ignoriert. Während eines Treffens von Delegierten der International Maritime
Organisation (IMO), bei dem umweltpolitische Aspekte der Schifffahrt
besprochen wurden, veröffentlichte der WWF den Bericht „Silent Invasion“. Er
zeigt 24 Fälle innerhalb der letzten 5 Jahre auf, in denen unzählige
Meeresarten durch Ballastwässer in fremde Gebiete eingeschleppt oder
verbreitet wurden. Ballastwasser wird zur Beschwerung und somit zum Absenken
des Schiffes benötigt. Das Wasser wird zum Anheben des Schiffes wieder
ausgelassen, wodurch die mitgeschleppten Arten hinausgespült werden. “Die IMO Ballastwasser-Konvention bietet Richtlinien und Standards für die effektive Kontrolle von Ballastwässern. Bei minimalen Kosten für Schifffahrt und Handel könnte die Ausbreitung von invasiven Organismen reduziert werden“, sagt Georg Scattolin, Meeres- und Fischereiexperte des WWF Österreich. „Die verantwortlichen Staaten müssen die Konvention dringend anerkennen, um Invasionen effektiv zu verhindern und auf lange Sicht das Geld der Steuerzahler zu sparen, das für die Wiederherstellung der betroffenen Ökosysteme, Industrien und Infrastruktur aufgewendet werden muss.“ Ca. 90 Prozent der Welthandelsgüter werden per Schiff transportiert. Somit ist die internationale Schifffahrt einer der Hauptausbreitungswege für fremde Arten. Die große Mehrheit der „blinden Passagiere“ verendet unter den harten Bedingungen in den Wassertanks oder kurz nachdem sie in ihren neuen Lebensraum eintreten. Die weniger empfindlichen Arten jedoch gedeihen in der neuen Umgebung, weil sie dort keine an sie angepassten Feinde und Parasiten vorfinden. Der Ertrag von Fischereien und Aquakulturen, die Existenzgrundlage von Küstenbewohnern und die ökologische Gesundheit von Gewässern werden dadurch stark gefährdet. Die weltweiten wirtschaftlichen Verluste durch eingeschleppte Arten in den letzten 5 Jahren werden auf 50 Milliarden US Dollar geschätzt. “Die Schifffahrtsindustrie muss mit Dringlichkeit auf diese Bedrohung
reagieren”, sagt Arild Iversen, Geschäftsführer der Reederei Wallenius
Wilhelmsen Logistics. „Was wir brauchen sind Rahmenbedingungen, um auf
globalem Level Reeder zu unterstützen, damit sie jene Technologien
einführen, die ohnehin zum großen Teil bereits verfügbar sind.“ „Die
Schifffahrtsnationen müssen die Richtlinien zum Ablassen von Ballastwasser
endlich strikt einhalten, sonst werden wir unsere Meere weiterhin
systematisch zerstören“, mahnt Scattolin vom WWF.. ... Um ganz auf der sicheren Seite
zu sein, befassen wir uns heute mit TROCKENbau, der ganz auf
Ballast verzichtet:
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