Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 31.7.2009Vom 27. bis 30. Juli 2009 präsentierte sich Freiburg wieder einmal als Vorreiter in Sachen Energietechnologie: Die Green City begrüßte mehr als 500 Experten aus rund 40 Ländern zur weltweit bedeutendsten Thermoelektrik-Tagung ICT2009. Gastgeber war das Freiburger Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM, an dem Deutschlands größte Thermoelektrik-Arbeitsgruppe die Entwicklung zum effizienten und alltagstauglichen Abwärme-Recycling weiter vorantreibt. Im Vergleich zur Solarenergie ist die Thermoelektrik in der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Das gilt natürlich nicht für treue Baulinks-Leser - siehe z.B. Beitrag "Strom aus Niedertemperaturwärme unter wirtschaftlichen Bedingungen" vom 18.12.2006. Sie wissen, dass die Nutzung von Abwärme durch thermoelektrische Energiewandler große Potenziale für Wirtschaft und Umwelt bietet. Wenn es gelingen würde, die ungenutzte und im Übermaß anfallende Abwärme für die Umwandlung in elektrischen Strom nutzbar zu machen, so ließen sich nicht nur großtechnische Prozesse optimieren, sondern auch der Wirkungsgrad eines Automotors deutlich erhöhen. Die Abwärme wäre damit der weltweit größte Energiemarkt. Stichwort: Abwärme-Recycling In Zeiten immer knapper werdender Rohstoffe ist Energiesparen angesagt. Viele technische Prozesse nutzen die eingesetzte Energie jedoch zu weniger als einem Drittel. Das gilt insbesondere für Automobile: Dort verpuffen zwei Drittel des Kraftstoffs ungenutzt als Wärme. Etwa 30 Prozent gehen über den Motorblock und andere Bauteile verloren, weitere 30 bis 35 Prozent im Abgas. In Freiburg trafen sich nun über 500 Experten aus Industrie und Wissenschaft, um über das Ernten der ungenutzten Abwärme von Autos, Maschinen und Kraftwerken mit Hilfe der Thermoelektrik zu diskutieren. Das sich das lohnt, steht außer Frage: Rüstet man z.B. alle der rund 50 Millionen Fahrzeuge in Deutschland mit einem Thermoelektrischen Generator (TEG) zur Nutzung der Abwärme aus, so ließe sich angeblich die CO₂-Bilanz Deutschlands durch die Treibstoffeinsparungen um einige Millionen Tonnen jährlich senken. Das entspricht einer Energieersparnis von 10 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und damit der Menge, die ein Kernkraftwerk pro Jahr bereitstellt. Thermoelektrische Generatoren Thermoelektrische Generatoren (TEGs) verwandeln Wärme in elektrische Energie, indem sie ein Temperaturgefälle nutzen. Je größer die Temperaturunterschiede, desto mehr Strom können sie produzieren. "Beim Auto beträgt der Temperaturunterschied zwischen Abgasrohr und Kühlflüssigkeitsleitung bis zu mehreren Hundert Grad Celsius", sagt Harald Böttner, Leiter der Abteilung Thermoelektrische Systeme am Fraunhofer IPM. Diesen großen Unterschied nutzen TEGs aus: Durch den Wärmefluss zwischen den heißen Abgasen und der kalten Seite an einer Kühlleitung getrieben, wandern elektrische Ladungsträger - und es fließt Strom. "TEGs könnten einen beträchtlichen Anteil des Strombedarfs im Auto decken und senken nach Angaben der Kfz-Industrie den Spritverbrauch um fünf bis sieben Prozent", sagt Böttner. ... Nicht aus Wärme, aber aus sauberem Licht machen wir heute im Bauletter Strom:
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