Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 19.8.2009Die "Weltwasserwoche", die noch bis zum 22. August 2009 in Stockholm stattfindet, unterstreicht mal wieder die dringende Notwendigkeit eines international wirksamen "Bündnisses für Wasser". So wird nach einer Schätzung der Vereinten Nationen im Jahr 2030 fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Wassermangel-Gebieten leben. Das Millenniums-Entwicklungsziel, bis 2015 die Zahl der derzeit 2,5 Milliarden Menschen ohne sanitäre Grundversorgung zu halbieren, ist nach wie vor eine "eher theoretische Perspektive". Darauf weist aktuell die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) hin und nimmt die aktuelle Großveranstaltung in der schwedischen Hauptstadt zum Anlass, erneut einen "nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource" zu fordern. In seinem grundsätzlichen Positionspapier mit dem Titel "Umdenken und handeln" formuliert der Dachverband der mittelständischen Branche mit einem jährlichen Gesamtumsatz von ca. 16 Mrd. Euro diverse Vorschläge und Empfehlungen. Sie erstrecken sich, wie es heißt, auf staatlich-politische, privatwirtschaftliche und gruppenübergreifende Bereiche. Der konkrete Informations- und Diskussionsbeitrag solle mithelfen, für Wasser "endlich eine Lobby zu schaffen". Das gelte auch oder gerade in Deutschland. Der Verband spricht sich u.a. dafür aus, die in einigen Regionen bzw. Ländern praktizierte Subventionierung von Wasserpreisen zu stoppen, da sie letztlich nur einen Anreiz zur Wasserverschwendung darstelle. Ferner seien zweckgebundene Wasserinvestitionen für die bzw. in der "Dritte(n) Welt" primär unter gesundheitlichen und hygienischen Aspekten deutlich zu erhöhen sowie die themenbezogene Forschungs- und Technologieförderung erheblich zu verstärken. Außerdem müsse dauerhaft ein "bestimmter Prozentsatz" des Etats des Bundesentwicklungshilfeministeriums für Wasserprojekte eingesetzt werden. Branchenübergreifende Allianzen sind, erläutert VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann einen weiteren Vorstoß, überall dort sinnvoll, wo vernetzte Problemlösungen eine sichere Trinkwasserversorgung der Bevölkerungen ermöglichen können. Die deutsche
Sanitärwirtschaft beschränke sich aber nicht darauf, nur
"Forderungen gegenüber Dritten" zu erheben. Stattdessen bleibe sie
ihrer bisherigen Linie treu, das Gebot einer nachhaltigen
Wasserverantwortung durch eigene Leistungen zu erfüllen. Beispiele
dafür seien die international anerkannte Kompetenz für innovative
Wassertechnologiesysteme und die in Deutschland bereits
eingeleitete Initiative "Trinkwassercheck".
Dabei orientiere sich die Branche generell an der "gesamten
Nachhaltigkeitskette", die ökologische, ökonomische und soziale
Komponenten gleichermaßen berücksichtige. Wischmann: "Wir hoffen,
dass von dem Stockholmer Forum klare Signale und Impulse für eine
langfristige Wasseroffensive ausgehen." ... Geht es in Stockholm
und für sehr, sehr viele Menschen um zu wenig Wasser, so geht es
im Bauletter heute eher um ungelegenes Wasser - bzw. den Schutz
davor:
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