Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 23.8.2009Nach dem überaus
erfolgreichen Beginn der großen Jubiläumsausstellung "Modell
Bauhaus“ in Berlin, die am 21. Juni startete, meldet auch die
Bauhausstadt Dessau Rekordzahlen. Gut 10.000 Besucher sahen seit
Juni die Filmausstellung "Bauhaus in Aktion“ und die
Dauerausstellung "Werkstatt der Moderne“ im historischen
Bauhausgebäude - ein ausgesprochen stolzes Ergebnis für die kleine
Stadt im Herzen Mitteldeutschlands, das die
Stiftung Bauhaus
Dessau durchaus mit Stolz erfüllt. "Bauhaus in Aktion“ zeigt
Originalfilme von Bauhausmeistern und
Einen Teil der faszinierenden Filme aus der Filmausstellung werden in einer Filmnacht am 28. August im Martin-Gropius-Bau gezeigt. Ab 18 Uhr können die Zuschauer hier Bauhäusler im Gespräch und bei der Arbeit erleben. Der Film spielte in der Programmatik des Bauhauses eine große Rolle, und es entstanden beeindruckende Filmarbeiten von Lehrern und Schülern, die in der Filmnacht vorgestellt werden. In das Programm des Abends führen Philipp Oswalt, Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, und Thomas Tode, Film-Kurator aus Berlin, ein. Am 31. August soll gestritten werden: Ist das Bauhaus gescheitert? Sein Geist verweht, seine Ideen überholt? Oder muss man das Bauhaus als prägenden Motor der Moderne weiterdenken, seine Visionen auf- und seine Utopien ernst nehmen? Lohnt es sich, seine Lösungsversuche auf die Herausforderungen der Gegenwart anzuwenden? Ab 19.30 Uhr soll im Martin-Gropius-Bau über Relevanz und Konflikte, über Problembewusstsein und Visionen diskutieren. Andreas Ruby (Architekturkritiker Berlin) wird das Podiumsgespräch moderieren, es sprechen Eckhard Fuhr (Die Welt), Paul Kahlfeldt (Architekt Berlin), Harald Martenstein (Die Zeit), Barbara Steiner (Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) und Philipp Oswalt (Stiftung Bauhaus Dessau). Mit dem Zwölften Farbfest folgt am 5. September ein spektakuläres Ereignis am historischen Ort des Bauhauses in Dessau. Das Fest, das in diesem Jahr der Farbe Rot und dem Werk Oskar Schlemmers gewidmet ist, lässt die legendären Bauhausfeste der zwanziger Jahre wiederaufleben. Es beginnt mit einem Open-Air-Konzert vor dem Anhaltischen Theater, setzt sich mit dem Umzug durch die Stadt fort und erlebt seinen Höhepunkt im rot inszenierten Bauhaus. Anlässlich des Farbfestes gibt es in diesem Jahr die einmalige Möglichkeit, mit einer echten JU52 von Zürich über München und Berlin nach Dessau zu fliegen. Die Stiftung Bauhaus Dessau möchte damit an den Flug zur Eröffnung des Bauhausgebäudes von Walter Gropius im Dezember 1926 erinnern und die enge Verbundenheit des Luftfahrtpioniers Hugo Junkers mit den Bauhäuslern dokumentieren. Dass das Bauhaus 1925 nicht zufällig nach Dessau zog, sondern ganz
gezielt eine weltweit
führende Hightech-Region mit Flugzeugbau, Filmindustrie,
Gewerkschafts- und Genossenschaftsbewegung
sowie einer starken aufklärerischen Tradition auswählte, ist Thema
eines Vortrags
von Prof. Philipp Oswalt. Am 10. September ab 18:30 Uhr spricht
Oswalt im Martin-Gropius-Bau über Innovativität und Liberalität der
"Bauhausstadt
Dessau“, in der sich das
Bauhaus innerhalb von sieben Jahren und unter drei Direktoren zur
vollen Blüte entwickelte. "Hier, im Silicon Valley der zwanziger Jahre, war man Teil eines
regionalen Modernisierungsprojektes
von ungeahnter Kraft“, so der Direktor der Stiftung. ... Mal
sehen, was wir davon in den heutigen Bauletter übertragen können:
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