Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.8.2009"Einzelne Handelsketten hintertreiben den Glühlampenausstieg" - so die Überschrift einer aktuellen Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). Matte Glühlampen und klare Glühlampen mit mehr als 75 Watt dürfen laut einer EU-Regelung zum Klimaschutz ab dem 1. September 2009 im Prinzip nicht mehr verkauft werden. Die EG-Verordnung 244/2009 schreibt vor, dass diese besonders ineffizienten Lampen ab dem Stichtag "nicht mehr in den Verkehr gebracht" werden dürfen. Während in den meisten EU-Staaten die Handelsunternehmen seitdem für Energiesparlampen werben und diese verstärkt verkaufen, zeichnet sich für Deutschland eine europaweite Blamage bei - laut DUH - "einer der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen" ab. Leider sorgen auch solche Formulierungen dafür, dass die Bevölkerung ein etwas verschrobenes Bild davon hat, wo und wie man am besten Energie einsparen kann (siehe u.a. CO₂-Gebäudereport), denn der Anteil des Lichts am häuslichen Energieverbrauch liegt bei rund zwei Prozent. Zählt man noch das Auto dazu, ist es rund ein Prozent - siehe auch Beitrag "Zur Erinnerung: Das größte Stück vom Energiekuchen". Trotzdem: Absolut gesehen, verbrauchen Glühlampen viel, viel Energie (siehe auch weiter unten), und das eine zutun heißt ja nicht, das andere lassen zu müssen ... Zurück zur Deutschen Umwelthilfe: Nach Informationen der DUH bereiten sich offensichtlich mehrere Handelsunternehmen darauf vor, auch nach dem 1. September 2009 die dann unter das Verkaufsverbot fallenden Glühlampen weiter zu verkaufen. "Als Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation werden wir uns mit allen Mitteln gegen diesen Frontalangriff einzelner Handelskonzerne auf den Klimaschutz wehren. Es ist nicht hinnehmbar, wenn sich große Handelsketten durch klimaschädliches Verhalten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und große Lagerbestände der besonders ineffizienten Glühlampen anlegen", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Während in den meisten EU-Staaten der Handel intensiv für Energiesparlampen wirbt und die Kunden seltener zur Glühlampe greifen, ist in Deutschland der Absatz von Glühlampen gegenüber dem Vorjahr sogar um mehr als ein Drittel gestiegen. "Wir beobachten in Deutschland Entwicklungen und Verhaltensweisen am Markt, die die Umstellung auf effizientere Beleuchtungstechnik in deutschen Haushalten unnötig verzögern und die den Zielsetzungen für Energieeffizienzsteigerungen und Klimaschutz zuwiderlaufen", sagt Maria Elander, Leiterin der Abteilung Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Glühlampen mit einer Energieeffizienz von nur fünf Prozent seien ein technisches Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Die DUH forderte nun die Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden großer Einzelhandelsunternehmen auf, den Verkauf von matten Glühlampen und klaren Glühlampen mit mehr als 75 Watt ab dem 1. September 2009 komplett einzustellen und auch in den kommenden Stufen des Glühlampenverbotes die vorgegebenen Fristen einzuhalten. "Ein etwaiger Weiterverkauf der Glühlampen unter missbräuchlicher vorheriger Schaffung möglichst hoher Lagerbestände verstößt eindeutig gegen die EU-Klimaschutzziele", sagt Resch. "Unternehmen, die nach dem Stichtag diese Lampen noch verkaufen, verspielen ihre Glaubwürdigkeit hinsichtlich Klimaschutz und Nachhaltigkeit und müssen damit rechnen, dass wir diese Praktiken veröffentlichen und dagegen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vorgehen." In einem Schreiben an Elektro- und Baumärkte, Discounter, Möbelhäuser, Super- und Drogeriemärkte hat die DUH deshalb die Verpflichtungsbereitschaft, die entsprechenden Glühlampen bis zum 1. September aus dem Sortiment zu nehmen und die Handhabung des Glühlampenausstiegs abgefragt. zur Erinnerung: Ab 1. September 2009 gilt die erste Stufe des Glühlampenausstieges. Die EG-Verordnung 244/2009 schreibt neue Ökodesign-Anforderungen für Lampen vor, so dass in der ersten Stufe alle matten Glühlampen sowie klare Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 75 Watt nicht mehr verkauft werden dürfen. In vier Stufen bis 2012 werden dann alle ineffizienten Standardglühbirnen und konventionelle Halogenglühlampen aus den Verkaufsregalen verbannt. Das Ziel der neuen Regelung ist, einen deutlichen Beitrag zur Erreichung der europäischen Energieeffizienz- und Klimaschutzziele zu leisten. Die unter den EU-Staaten und mit dem Europaparlament abgestimmte Regelung dient der Verbesserung der Marktdurchdringung von energieeffizienten Beleuchtungstechniken und soll im Jahr 2020 zu einer geschätzten Energieeinsparung von 39 Terawattstunden führen - das entspricht der Leistung von vier großen Atomkraftwerken. Die neuen Ökodesign-Anforderungen wurden im Dezember 2008 angekündigt und sind am 13. April 2009 in Kraft getreten. "Es ist ein Armutszeugnis, wenn ausgerechnet Deutschland als selbsternannter Musterschüler im Klimaschutz falsch spielt. Was sind die Bekenntnisse deutscher Handelskonzerne zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz wert, wenn sie bei der erstbesten Gelegenheit zur Erlangung eines Marktvorteils ein Schlupfloch in der EU-Vorschrift missbräuchlich ausnutzen und unmittelbar vor dem Verbot ihre Lagerbestände auffüllen?", sagt Resch. Die DUH kündigte ab dem 1. September zudem Testkäufe im Einzelhandel an und wird berichten, welche Unternehmen ihre Klima- und Nachhaltigkeitsverpflichtungen vorbildlich umsetzen und welche der Handelsketten dagegen verstoßen. Bevor wir im Bauletter mit elektrischem Licht, Lampen und Leuchten
weitermachen, noch kurz zur Fensterbrache (hat ja auch mit Licht zutun). Ich
war gestern bei Roto in Leinfelden-Echterdingen und dort hat das Unternehmen
eine sehr aktuelle Studie zum Zustand der in Deutschland fast als krisenfrei
zu bezeichnenden Fensterbranche vorgestellt:
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