Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 5.11.2009Die Industrie verbraucht weltweit rund 26 Prozent der gesamten Energie und produziert dabei rund 50 Prozent aller CO₂-Emissionen. Auch bei Industrieanlagen gibt es ein großes, bisher nicht genutztes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz mit Hilfe von Dämmmaßnahmen. Um diese Vorteile für die Umwelt sowie für Investoren und Industriebetriebe bekannt zu machen, wurde in diesem Jahr die gemeinnützige Stiftung European Industrial Insulation Foundation (EiiF) gegründet. "Ein entscheidender Vorteil von Isolierungen*) ist, dass Investitionen in bessere Systeme wegen der erstaunlich kurzen Amortisationszeiten auch hoch rentabel sind", so Andreas Gürtler, Geschäftsführer der EiiF. Mit ersten Aktionen werde sich die EiiF an Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik wenden und sie auf nachhaltige Dämmlösungen aufmerksam machen. "Zusätzlich sollen Ausbildungs- und Trainingsprogramme eingerichtet und dadurch konkrete Projekte initiiert werden." Am besten lasse sich das Potential der Dämmtechnik anhand eines Beispieles verdeutlichen, erklärt Gürtler. "Reduziert man durch optimierte Isoliersysteme den mittleren Wärmeverlust eines Kohlekraftwerkes mit einer elektrischen Leistung von 1.100 MW und einer Isolieroberfläche von rund 300.000 Quadratmeter um 25 Prozent, so können nach Expertenmeinung jährlich rund 25.500 Tonnen Braunkohle eingespart werden." Gleichzeitig würde der CO₂-Ausstoß um 27.000 Tonnen pro Jahr verringert. Das entspricht etwa 12.890 Pkws mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern. "Für Betreiber dürfte das entscheidende Argument jedoch sein, dass sie so die Möglichkeit hätten, für rund 4,8 Mio. Euro pro Jahr mehr Strom zu erzeugen", ergänzt Gürtler. Gründe, warum heute auch in der EU so viele Industrieanlagen dennoch nicht wirtschaftlich oder geschweige denn ökologisch gedämmt sind, gebe es viele. "Vielfach liegt das einfach an der Unkenntnis der verantwortlichen Betreiber", meint Gürtler. "Früher waren die Energiekosten schlicht zu günstig. Wärmeverluste spielten keine Rolle, weshalb deshalb immer nur das Nötigste isoliert wurde. Heute steigen zwar die Energiekosten, die meisten Anlagen laufen jedoch hinsichtlich ihrer Isoliertechnik noch immer nach dem gleichen Prinzip wie zu ihrer Inbetriebnahme vor mehr als 30 Jahren." "Die EiiF soll nun gleichsam missionarisch Überzeugungsarbeit
leisten und diese große Wissenslücke der Isoliertechnik bei
Politikern wie Wirtschaftsführern schließen helfen", meint Gürtler.
Neben entsprechenden Studien und gezielten Informationskampagnen
plane man ein Qualifizierungsprogramm für auf Industrieanlagen
spezialisierte Energieberater. "Dieses wird sich neben
Isolierexperten auch an Anlagenplaner, Architekten und Ingenieure
richten", meint Gürtler abschließend. ... Der heutige Bauletter nun
daran anschließend:
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