Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.1.2010
Für die Chemieindustrie ist
Erdöl
mehr als nur ein Treibstoff: Aus dem schwarzen Gold gewinnt sie Produkte wie
Lacke, Arzneimittel, Reinigungsmittel und Kunststoffe. Welche Rohstoffe in
Zukunft an die Stelle des zur Neige gehenden Erdöls treten können, zeigt die
Dezemberausgabe der "Nachrichten aus der Chemie". Heiße Kandidaten sind
Milchsäure aus Melasse und Hydroxymethylfurfural aus Fruchtzucker.
Milchsäurebakterien produzieren hochselektiv Milchsäure aus
Glucose. Früher war reine Glucose die Ausgangsverbindung dafür,
heutzutage verwendet man aufgrund des geringeren Preises meistens
Melasse aus der Zuckerproduktion. Derzeit beträgt die industrielle
Produktion von Milchsäure bereits 250.000 Tonnen pro Jahr,
Schätzungen zufolge wird dieser Wert weiter steigen. Denn aus
Milchsäure entstehen industriell bedeutende Zwischenprodukte wie
Acrylsäure und Acetaldehyd. Vor allem aber lässt sie sich zu
Polylactid (PLA) polymerisieren, einem biologisch abbaubaren
Kunststoff, der mehrere gebräuchliche erdölbasierte Kunststoffe
ersetzen könnte. PLA dient heute bereits als Material für
Verpackungen.
Die Verbindung Hydroxymethylfurfural (HMF) lässt sich aus
Fruchtzucker gewinnen. Forscher haben bereits Verfahren
entwickelt, um HMF möglichst effizient und umweltverträglich zu
produzieren. Folgereaktionen machen daraus Verbindungen für die
chemische und pharmazeutische Industrie, beispielsweise die
Verbindung Furandicarbonsäure, die in Zukunft die Terephthalsäure
im Kunststoff für PET-Flaschen ersetzen könnte.
Die Wissenschaftler Birgit Kamm, Sebastian Leiß und Mirko
Gerhardt erklären, wie sich in Bioraffinerien aus Holz, Gras und
Pflanzenabfällen wertvolle Chemikalien produzieren lassen und
welche besondere Rolle Milchsäure und HMF für die Produktkette
spielen. Der Übersichtsartikel erschien in der
Dezemberausgabe der "Nachrichten
aus der Chemie". ... Bleiben wir zunächst kurz bei der Chemie
für Hartgesottene:
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Sachstandsbericht "Nanotechnologie in der Bauchemie"
erschienen
Die
Deutsche Bauchemie hat erstmals einen Sachstandsbericht zur Nanotechnologie in
der bauchemischen Branche vorgelegt. Nanotechnologie gilt auch in der Bauchemie
als zukunftsweisend. Mit dem Sachstandsbericht wollen die Autoren die allgemeine
Bedeutung und die verschiedenen Erscheinungsformen der Nanotechnologie speziell
in der Bauchemie aufzeigen.
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DGNB-Handbuch und Software "Neubau Büro- und
Verwaltungsgebäude"
Das gesammelte Wissen zum Deutschen Gütesiegel
Nachhaltiges Bauen wird
seit Anfang November 2009 in der Systemvariante "Neubau Büro- und
Verwaltungsgebäude, Version 2009" als Handbuch und
Softwareprogramm
ausgeliefert.
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Neue VDI-Richtlinien zur Standsicherheit und Technik in
Baudenkmälern
Zwie
neue VDI-Richtlinien befassen sich mit der Prüfung und Aufwertung älterer
Gebäude: Die Richtlinie VDI 6200 beschreibt, wie die Standsicherheit von
Immobilien strukturiert und wirtschaftlich zu überprüfen ist, um
Bauschäden zu
verhindern. Die Richtlinie VDI 3817 zeigt wiederum auf, wie moderne
Gebäudetechnik in denkmalwerten Gebäuden zweckmäßig realisiert werden kann.
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BAKA-Publikumspreis an Nelskamp, Isover und Isofloc
Immerhin elf Unternehmen haben sich um den zur Deubau 2010 ausgelobten Publikumspreis des
Bundesarbeitskreises Altbauerneuerung e.V. (BAKA) beworben (bei der
Deubau 2008 waren es 13 Unternehmen). Die Gewinner sind
Nelskamp,
Saint-Gobain Isover G+H und
Isofloc.
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Sto AG wird mit eigenem Werk Dämmstoffhersteller
Seit Jahresbeginn fertigt die
Sto AG Dämmstoffe für
WDV-Systeme selbst - im Januar nahm ein neues
Werk des Tochterunternehmens
StoVerotec in Lauingen die Produktion von Polystyrol-Dämmmaterial auf.
Damit will sich der Konzern unabhängiger machen. Insgesamt investierte das
Unternehmen ca. 10 Millionen Euro in Lauingen. Zugleich feierte die
StoVerotec ihr 20jähriges Bestehen.
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Rockwool Klima- und Umweltbericht 2009
Der gerade erschienene Klima- und Umweltbericht 2009 des
Dämmstoffherstellers
Rockwool dokumentiert es: Rund 1.900 Euro und elf Tonnen CO₂
kann eine Familie pro Jahr einsparen, die ein 30 Jahre altes und 150
Quadratmeter großes Haus zum
Niedrigenergiehaus macht.
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Frühlings-Termine für das Verbundseminar dachLandschaften
Gestaltungsideen,
Produktinnovationen, Networking: Im März starten die diesjährigen
Verbundseminare der Reihe
dachLandschaften. Fachvorträge stellen Architekten und
Planern Formen der Dachgestaltung anhand realisierter Objekte vor und
diskutieren Details. Die Industriepartner
Erlus,
Rheinzink,
Velux und
ZinCo informieren zusätzlich an ihren Ständen über produktseitige Lösungen.
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Bürokostenvergleich für das Wirtschaftsjahr 2009 gestartet
Der
Verband Beratender Ingenieure VBI und der
Bund Deutscher Baumeister und Architekten BDB bitten die freiberuflich
tätigen Ingenieure und Architekten um die Teilnahme am Bürokostenvergleich
für 2009.
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Vortrag des Architektur-Antropologen Prof. Amos Rapoport am
3.2.
Der Altmeister
Amos Rapoport hat mit seinem 1969 veröffentlichten Buch "House,
Form and Culture" Pionierarbeit geleistet, indem er sich als erster
Architekt nicht damit zufrieden gab, traditionelle Baukulturen lediglich
zu dokumentieren, sondern ein wissenschaftliches Gerüst über den Einfluss
der zahlreichen physischen, psychologischen, praktischen und kulturellen
Faktoren in deren Genese entwickelt hat. In seinem mit "Designing for
People - some Implications?" überschriebenen Vortrag an der
TU Darmstadt will er provokante und bisher nicht veröffentliche Thesen
zu notwendigen Qualitäten und landläufigen Mißverständnissen in der
Entstehung der gebauten Umwelt vorstellen.
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