Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 31.1.2010
Im Januar 2010 haben
die Deutsche Gesellschaft für Baurecht (DGfB) und der Deutsche
Beton- und Bautechnik Verein (DBV) ihre "Streitlösungsordnung für
das Bauwesen (SL Bau)" herausgegeben - gleichsam ein Gegenentwurf
zur bekannten Schiedsordnung für Baustreitigkeiten (SOBau).
Dazu passend traf sich am 24.11.2009 der Arbeitskreis VII/2 des
Deutschen
Baugerichtstages unter der Leitung des Baurechts- und
ADR-Experten Rechtsanwalt und Wirtschaftsmediator Moritz Lembcke (Oberthür
& Partner Rechtsanwälte O & P) an der TU Dortmund, um die
Implementierung vertraglicher Regelungen zur außergerichtlichen
Streitbeilegung im Bauwesen voranzutreiben ("ADR" steht hier für
"Alternative Dispute Resolution"). Gastgeber waren dieses Mal
Univ.-Prof. Dr. Mike Gralla und Dipl.-Ing. Matthias Sundermeier
(Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauprozessmanagement), die ihre
baubetriebliche Expertise im Bereich Konfliktmanagement bereits in
zahlreichen Publikationen unter Beweis gestellt haben. Dem Ruf
nach Dortmund waren rund 80 Persönlichkeiten aus der Bauwirtschaft
gefolgt. Wie aus dem
Tagungsbericht der Sitzung hervorgeht, haben dabei mehrere
Institutionen Stellung bezogen zur Adjudikation bei
Baustreitigkeiten.
Die
ARGE
Baurecht im Deutschen Anwaltsverein (DAV) befürwortet demnach
ausdrücklich ein Adjudikations-Verfahren zur Lösung von
Baustreitigkeiten auf vertraglicher Grundlage, wobei die Juristen
bei dieser Lösung nicht ins Hintertreffen geraten dürften. Eine
einheitliche Verfahrensordnung sei in besonderem Maße dazu
angetan, den Markt nicht mit einer Vielzahl von
Verfahrensordnungen zu verwirren. Wenn ein gemeinsames Vorgehen
unter dem Dach des Deutschen Baugerichtstages e.V. gelänge, würde
man die eigene Schlichtungs- und Schiedsordnung für
Baustreitigkeiten (SOBau) nicht weiter aufrechterhalten.
Die
Deutsche Gesellschaft für Baurecht e.V. (DGfBR), die gerade
ihre eigene Streitlösungs-Ordnung (SL-Bau) veröffentlicht hat,
sieht den Deutschen Baugerichtstag e.V. nur als Sprachrohr für eine
gesetzliche Regelung. Auf vertraglicher Grundlage bedürfe es
keines gemeinsamen Vorgehens. Man habe ohnehin beste Kontakte in
die Bauwirtschaft vorzuweisen, die für die eigene
Verfahrensordnung fruchtbar gemacht würden. Er wolle lieber
"getrennt marschieren, gemeinsam durchsetzen“, wobei offen blieb,
wie dieser offenkundige Widerspruch auflösbar ist.
Rechtsanwalt und Baumediator Dr. Martin Jung,
Vorstandsvorsitzender des
Verbands der Baumediatoren e.V. (VdB), warb intensiv für das
Mediations-Verfahren als Streitbeilegungs-Komponente. Bei
Adjudikation sehe er im Vergleich zum Gerichtsverfahren lediglich
einen Geschwindigkeitsvorteil. Akzeptanz und Nachhaltigkeit einer
Lösung sei aber nur im Wege der Mediation zu erreichen. Er vermute
zudem, dass das Mediations-Verfahren auch von der Geschwindigkeit
einem Adjudikations-Verfahren überlegen sei. Jung trete für eine
Gleichberechtigung beider ADR-Komponenten ein, wobei Mediation als
konsensuales Verfahren vor einer Drittentscheidung durchlaufen
werden sollte.
Wenn man den
Tagungsbericht liest, könnte man den Eindruck gewinnen, dass
einige der Beteiligten ihre Schlichtungs- oder
Streitlösungsordnung vielleicht erst einmal an sich selber
ausprobieren sollten ... oder wie twittert
Bautacheles zum Thema: "... verlange nicht, dass Juristen sich
das Wasser abgraben..."
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Schlichtung I: Bauindustrie begrüßt neue Streitlösungsordnung SL Bau
Die deutsche
Bauindustrie begrüßt die von der
Deutschen Gesellschaft für Baurecht (DGfB) und dem
Deutschen Beton- und Bautechnik Verein (DBV) im Januar 2010 herausgegebene
neue, eigene "Streitlösungsordnung für das Bauwesen (SL Bau)".
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Schlichtung II: ARGE Baurecht rät zur etablierten SOBau
"Die Schlichtungs- und Schiedsordnung für Baustreitigkeiten 'SOBau' ist die
wirkungsvolle baurechtliche und zeitliche Alternative zur Streitbeilegung am
Bau", konstatiert Professor Hans-Benno Ulbrich, Baufachanwalt und Mitglied des
Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und
Immobilienrecht (ARGE
Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV).
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Überarbeitete Bauvertragsmuster von Haus & Grund und ZDB
Der
Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und die
Eigentümerschutz-Gemeinschaft
Haus & Grund haben ihre im August 2008 erstmals gemeinsam herausgegebenen
Bauvertragsmuster optimiert und anwenderfreundlicher gestaltet. Die
Vertragsmuster sind ab sofort kostenlos bei ZDB-Meisterbetrieben, in Haus &
Grund-Ortsvereinen und im Internet erhältlich.
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Konjunkturprogramme helfen vorerst Bauhauptgewerbe
Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung haben die konjunkturelle
Abwärtsentwicklung im Bauhauptgewerbe vorerst gestoppt: Wie der Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes
mitteilt, ist der baugewerbliche Umsatz im November 2009 nur leicht
zurückgegangen (nominal
-0,3%), die Auftragseingänge lagen sogar
leicht im Plus (nominal +0,1%, real +0,5%).
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"Bausparen": Neuer Kompaktratgeber der Verbraucherzentrale
Staatliche
Fördermaßnahmen wie Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie oder
Wohn-Riester
können Bausparen interessant machen für Eigenheimbesitzer und solche die es
werden wollen. Komplexe gesetzliche Bestimmungen und schwer zu vergleichende
Angebote erschweren in der Praxis jedoch die Beantwortung der Frage, wann
Bausparen vorteilhaft ist. Der neue Ratgeber "Gut beraten: Bausparen" der
Verbraucherzentrale will hier weiterhelfen.
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Viele Deutsche schätzen Preisentwicklung bei Immobilien falsch ein
Vor
dem Hintergrund, dass die geplatzte Immobilienblase in überhitzten Märkten wie
den USA oder Spanien die Immobilienpreise auf Talfahrt geschickt hat, gehen
viele Deutsche von deutlich gefallenen
Immobilienpreisen in Deutschland aus. Das
ergab eine Studie des Baugeldvermittlers
HypothekenDiscount. Demnach nehmen 44,3
Prozent der Deutschen an, auch der deutsche
Immobilienmarkt sei von einem
Preisverfall betroffen. Sie sagen, drastisch gesunkene Hauspreise seien der
Hauptgrund dafür, dass der Immobilienerwerb jetzt lohnt.
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"Effizienz Bauen" Kongress zu Zukunftsperspektiven am 22.+23.4.
Am
22. und 23. April 2010 findet in Kassel der nunmehr achte Kongress der
Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung e.V. (GRE) statt. Unter dem Motto
"Effizienz Bauen" spannt sich der Themenbogen von der neuen
Energieeinsparverordnung (EnEV), dem
Wärmegesetz (EEWärmeG), dem Einsatz und der Bedeutung von Wärmepumpen,
modernen Wärmedämmsystemen, energetischer Modernisierung des Gebäudebestands
zu Fragen wie der zukünftigen Entwicklung der Gebäudestandards (Plusenergiehaus)
und Zukunftsperspektiven im Energieeinsparrecht sowie zur Bedeutung von
Energieeffizienz in Wettbewerben.
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"Bitte lächeln, Alte Stadt": Fotowettbewerb zum Denkmalschutz
Bundesbauminister
Peter Ramsauer hat am 26.1. gemeinsam mit Professor Gottfried Kiesow von der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen bundesweiten Fotowettbewerb zum
Städtebaulichen Denkmalschutz ausgelobt. Am Wettbewerb "Bitte lächeln, Alte
Stadt" können professionelle Fotografen genauso teilnehmen wie Laien und
Schülerinnen und Schüler.
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