Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 23.8.2010

Europa versumpft in Wirtschaftskriminalität

Ob Scheckbetrug, Unterschlagung oder Bilanzmanipulation - Europas Unternehmen verlieren durch Wirtschaftskriminalität mehr Geld als auf jedem anderen Kontinent der Welt. Die Lage hat erschreckende Ausmaße angenommen. So verliert jede Firma pro Schadensfall im Schnitt rund 600.000 Dollar, wobei vor allem Mittelständler betroffen sind - zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine neue Erhebung der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE).

Die Brisanz des Themas, mit dem europäische Betriebe tagtäglich konfrontiert sind, zeigt sich anhand von Vergleichszahlen anderer Regionen. Während sich der durchschnittliche Schaden international auf etwa 160.000 Dollar summiert, ist dieser hierzulande fast viermal so hoch. In den USA beträgt der durchschnittliche Schaden sogar nur 105.000 Dollar. International betrachtet, büßten die Unternehmen immerhin fast fünf Prozent ihrer Jahresumsätze ein.

Eigene Mitarbeiter höchstes Risiko

Die in der ACFE organisierten rund 24.000 Betrugsermittler, zu denen auch Wirtschaftsprüfer und Compliance- sowie Sicherheitsabteilungen großer Unternehmen gehören, meldeten in den vergangenen 24 Monaten 2.000 Fälle von Scheckbetrug, Falschabrechnung, Unterschlagung, Bestechung und Bilanzmanipulation. Opfer der Gauner aus den eigenen Reihen waren häufig KMU bis zu 1.000 Mitarbeiter, noch stärker jedoch Firmen mit weniger als 100 Angestellten.

"Die Mitarbeiter selbst sind in den meisten Fällen das höchste Risiko. Gerade in kleinen oder mittelständischen Firmen haben Angestellte sehr oft Zugang zu vertraulichen Informationen. Denn Gelegenheit macht schließlich Diebe", unterstreicht Christian Schaaf, Geschäftsführer der Münchner Corporate Trust Business Risk & Crisis Management GmbH. Krisen- und Risikomanagement würden häufig vernachlässigt.

Dass sich Investitionen in diesen Bereich unabhängig von der Größe des Unternehmens auszahlen, verdeutlichen die ACFE-Zahlen. Firmen mit weniger als 100 Beschäftigten verloren im Schnitt rund 875.000 Dollar, da die Täter entweder Schecks oder Bilanzen fälschten, Leistungen über Scheinfirmen abrechneten oder bei Verkäufen in die eigene Tasche wirtschafteten. Zwischen 18 und 27 Monaten dauerte es, bis die Täter aufflogen - zumeist durch anonyme Hinweise. ... überhaupt nicht anonym sind unsere heutigen Beiträge: Wie immer finden Sie spätestens am Ende eines jeden Beitrages Links zu den genannten Unternehmen, Organisationen oder Personen:
  

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