Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 13.3.2011Atomkraft direkt nach FUKUSHIMASehr schnell - für meine Begriffe vorschnell - hat das Deutsche Atomforum zu den Vorfällen in der japanischen Atomanlage FUKUSHIMA eine Pressemitteilung herausgegeben. Demnach ist man "sehr betroffen über die große Katastrophe, die durch das Jahrhunderterdbeben und den darauffolgenden Tsunami in Japan ausgelöst wurde. Die daraus resultierende schwerwiegende Situation um die Kernkraftwerke in der Erdbebenregion erfüllt uns mit großer Sorge." Das Deutsche Atomforum nimmt "die Situation sehr ernst" und man stehe im engen Austausch mit den zuständigen internationalen Organisationen. Man hofft sehr, dass es gelingt, die Auswirkungen für Menschen und Umwelt zu begrenzen. Weiter heißt es: "Solange jedoch keine ausreichenden und auch belastbaren Sachinformationen zu den nuklearen Ereignissen vorliegen, ist es für eine qualifizierte Bewertung oder Schlussfolgerungen zu früh. Die deutschen Betreiber sichern ausdrücklich zu, dass sie - wie auch in der Vergangenheit geschehen - eine qualifizierte Bewertung vornehmen werden, sobald die hierfür notwendigen gesicherten Erkenntnisse vorliegen." Das Deutsche Atomforum selbst kann es aber nicht unterlassen, bereits mit der Bewertung zu beginnen: "Der Auslöser der Ereignisse in Japan war eine Verkettung zweier Naturkatastrophen. Das starke Erdbeben hat das Netz und nahezu die gesamte Infrastruktur zerstört. Der anschließende Tsunami führte zu einem Ausfall der Notstromanlage und des Kühlsystems. Eine Verkettung eines derart schweren Erdbebens und eines schweren Tsunamis ist in Deutschland nicht vorstellbar. Auch von offizieller Seite ist bereits gestern darauf hingewiesen worden, dass die deutschen Kernkraftwerke so ausgelegt sind, dass die Schutzziele auch bei starken Erdbeben eingehalten werden." Im Fernsehen können wir jetzt sehen, wie das "Restrisiko" aussiehtIm Presseclub am Sonntag wurde passend dazu festgestellt, dass in besagtem Atomkraftwerk NICHT die Technik versagt habe, denn die Kraftwerke seien für ein Erdbeben bis zur Stärke 8 ausgelegt worden - und das hätten sie aller Voraussicht auch unbeschadet überstanden. Vielmehr hätten die Annahmen nicht gepasst, auf deren Basis die Ingenieure die Kraftwerksanlagen ausgelegt und errichtet haben. Damit stellt sich unweigerlich die Frage nach falschen oder unvollständigen Annahmen zur Auslegung und Risikobetrachtung unserer Kernkraftwerke: Was passiert beispielsweise bei einem Jahrtausend-Hochwasser, das die mehrheitlich an Flüssen aufgestellten AKWs über die Maßen überfluten? (Siehe vielleicht auch noch einmal den Beitrag "Gefahren durch extreme Niederschläge werden ab 2040 deutlich zunehmen vom 20.2.2011.) Im Presseclub wurde auch noch einmal festgestellt, dass alle heutigen technischen Geräte erheblich effizienter arbeiten würden als noch vor Jahren. Trotzdem steigt der Stromverbrauch ständig - weil wir nicht auf unser iPad, die Espressomaschine oder noch mehr Licht verzichten wollen - zur Erinnerung siehe auch noch einmal den Beitrag "LED-Lampen lassen Stromverbrauch steigen" vom 7.12.2010. Wenn wir auf diesen elektrisch betriebenen Komfort nicht verzichten wollen, werden wir wohl nicht schlagartig alle Atomkraftwerke herunterfahren können - zumal die notwendige Infrastruktur für den vollständigen Umstieg auf alternative Energien, wie z.B. Hochspannungstrassen durch Waldgebiete oder das Wattenmehr, auch ihre Gegner haben (nicht selten dieselben, die heiße Befürworter der Erneuerbaren sind). Wir werden also noch auf die atomare "Brückentechnologie" setzen müssen - aber immerhin hat Atomkraft in Deutschland den Status eines Auflaufmodells; das ist in kaum einem anderen Land (bisher!) der Fall.
Der ehemalige Bundesumweltminister und einstige Leiter des
Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Professor Klaus Töpfer,
sagte noch im Presseclub, dass er ja kein Brückenbauingenieur sei,
aber er wisse: je kürzer eine Brücke ist, desto preiswerter könne
sie gebaut werden und desto stabiler würde sie sein. ... Apropos Brückenbau:
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