Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 24.9.2011

Planspiel zur Einführung einer „Wertstofftonne“ abgeschlossen

Zukünftig sollen in Deutschland mehr Haushaltsabfälle recycelt werden. Zu diesem Zweck will die Bundesregierung die getrennte Wertstofferfassung stärken und die „Gelbe Tonne“ zu einer “Wertstofftonne“ weiterentwickeln. Metalle und Kunststoffe könnten dadurch in größerem Maße als bisher für eine hochwertige Verwertung gewonnen werden. „Es geht um die Erfassung von rund 7 Kilogramm teilweise hochwertigen Wertstoffen pro Einwohner und Jahr, die derzeit noch im Restmüll landen. Diese Rohstoffverschwendung können wir uns nicht länger leisten.“, erklärte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), am Dienstag. Knappe Ressourcen würden künftig mehr und mehr zum Engpass für unsere wirtschaftliche Entwicklung. Der am 20.9. vorgelegte Abschlussbericht zum „Planspiel zur Fortentwicklung der Verpackungsverordnung“ erläutert die Rahmenbedingungen einer einheitlichen Wertstofferfassung in einem rein privatwirtschaftlichen Modell und in einem Modell mit öffentlich-rechtlicher Erfassung. Das UBA spricht sich für die Einführung einer Wertstofftonne aus. Darin soll aber kein Elektroschrott gesammelt werden.

Mit der Einführung einer neuen einheitlichen Wertstofferfassung sollen zukünftig also neben Verpackungen auch Alltagsgegenstände aus Kunststoff und Metall in einer gemeinsamen Tonne entsorgt werden können - am besten direkt in jedem Haushalt. Im Vorfeld der Einführung wird derzeit geklärt, wer für die Entsorgung dieser Abfälle verantwortlich sein soll. In diesem Zusammenhang wurden zwei Organisations- und Finanzierungsmodelle entwickelt.

  • Im Modell A liegt die Gesamtverantwortung in privater Hand: Die Finanzierung übernehmen die Hersteller und die Vertreiber von Leichtverpackungen und sogenannten „stoffgleichen Nichtverpackungen“. Dazu zählen insbesondere Alltagsgegenstände aus Kunststoffen und Metallen, die in einen Sammelbehälter passen, wie zum Beispiel Spielzeug, Besteck, Kochtöpfe oder Kunststoffeimer. Die Erfassung der Abfälle erfolgt über die dualen Systeme.
  • Im Modell B liegt die Organisationsverantwortung für die Sammlung bei den Kommunen. Es gibt eine geteilte Finanzierung durch die kommunale Hand, die Hersteller und die Vertreiber. Das bedeutet, die Entsorgung der Leichtverpackungen würde weiterhin durch die Hersteller und Vertreiber finanziert, die der Nichtverpackungen über Gebühren.

Jochen Flasbarth: „An beide Modelle müssen letztlich ambitionierte ökologische Maßstäbe angelegt werden, das ist entscheidend.“

Beide Modelle wurden in dem „Planspiel zur Fortentwicklung der Verpackungsverordnung“ einem Praxistest unterzogen. Daran nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Landesbehörden, der Entsorgungswirtschaft, von Herstellern, des Handels sowie von Umwelt- und Verbraucherverbänden teil. Sie diskutierten unter anderem, wie die beiden Organisations- und Finanzierungskonzepte jeweils praktikabel umgesetzt werden können. Die Ergebnisse des Planspiels wurden der Fachöffentlichkeit am 23.9.2011 im Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau vorgestellt und dort diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Planspiel und den weiteren Forschungsvorhaben zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Wertstofferfassung bilden die Grundlage für den anstehenden Rechtsetzungsprozess. Die konkreten Regelungen sollen in einer Rechtsverordnung oder in einem Gesetz verabschiedet werden.

Das Umweltbundesamt spricht sich für die Einführung einer Wertstofftonne aus. Laut einer UBA-Studie könnten damit im Jahr pro Einwohner circa 7 kg mehr Wertstoffe erfasst werden. Elektroschrott - wie alte Handys oder kaputte Haushaltsgeräte - gehören nach Meinung des UBA aber nicht in eine zukünftige Wertstofftonne, sondern soll weiterhin getrennt erfasst werden. Einerseits können die Elektronikgeräte die anderen Wertstoffe mit Schwermetallen und Flammschutzmitteln belasten. Andererseits würden sich die Altgeräte selbst nicht mehr hochwertig recyceln lassen. ... Man kann eben nicht immer mit natürlichen Stoffen arbeiten - wie beispielsweise Lehm. Reste können hier einfach kompostiert oder direkt wiederverwendet werden - wie die ersten der heutigen Bauletter/Baulinks-Beiträge zeigen:

  

Neu auf dem Markt: Multipor Lehmmörtel 
In Kombination mit Multipor Mineraldämmplatten kann neue Lehmmörtel von Xella für Innenanwendungen, als Klebemörtel oder als Innenputz eingesetzt werden. Speziell bei der energetischen Sanierung von historischen Fachwerkgebäuden bietet sich diese Kombination aus Lehmmörtel und Mineraldämmplatten an

Betonschalung auf Abwegen ... im Lehmbau 
Eigentlich sind die Schalungen von NOE-Schaltechnik für Betonarbeiten gedacht. Thomas Glück, ein Baubiologe und findiger Handwerker, nutzt sie jedoch auch für ganz andere Bauaufgaben.

Vier/m²: Wirtschaftliche Mauerwerksbau mit KLBquadro 
Bei der Finanzierung von Bauprojekten bleibt heute in den meisten Fällen wenig Spielraum. Besonders die Arbeitszeit kann die Kosten in die Höhe treiben. Gefragt sind deshalb Lösungen, mit denen sich die knapp kalkulierten Terminvorgaben einhalten lassen und die ein schnelles und flexibles Bauen ermöglichen.

Bisomarkeckstein entschärft Gebäudeecken bauphysikalisch 
Durch den Einsatz eines speziellen Ecksteins will Bisotherm Gebäudeecken bauphysikalisch entschärfen. Denn durch den "Bisomarkeckstein", der sich bei 30 und 42,5 dicken Wänden einsetzen lässt, soll ein negativer Wärmedurchgangskoeffizient (Psi-Wert) bei allen Wärmeleitfähigkeiten erreicht werden können.

Poroton-Mitglieder erhalten EPDs für gefüllte Ziegel 
Im Rahmen eines Pressegesprächs würdigte Prof. Horst Bossenmayer, Präsident des Instituts Bauen und Umwelt (IBU), die  Ökobilanz der gefüllten Ziegel, die die Mitgliedsunternehmen der Deutschen Poroton produzieren. Er überreichte dem Vorsitzenden Johannes Edmüller die Urkunden für die nach internationalen Normen erstellten Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declaration, EPD).

Poroton-Mitglieder steigerten Umsatz um 21 Prozent 
Die ziegelherstellenden Mitglieder der Deutschen Poroton konnten im ersten Halbjahr 2011 eine Umsatzsteigerung von 21 Prozent auf derzeit 64,5 Millionen Euro verzeichnen. Das ist ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Verkauft wurden damit in der ersten Jahreshälfte 577 Millionen Ziegel im Normalformat (NF). Das entspricht einer Mengensteigerung von 18 Prozent gegenüber 2010.

 

Impressum | Datenschutz © 1997-2023 BauSites GmbH