Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 29.10.2011MoRAL-Studie: 1. Trendstudie zur Moral in Deutschland …Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Miteinander scheint in den letzten Jahren in Deutschland aus den Fugen geraten zu sein. Es entsteht der Eindruck, dass Verhaltensweisen wie Habgier, Verantwortungslosigkeit und Unehrlichkeit immer weiter auf dem Vormarsch sind und das gesellschaftliche Leben dominieren. Hat das Thema Moral ausgedient? RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung stellte am 26.10. in Berlin die gemeinsam mit dem rheingold Institut durchgeführte erste Trendstudie zur Moral in Deutschland vor. Bei der Studie soll es sich um eine tiefenpsychologisch und quantitativ repräsentative Analyse der psychologischen Verfassung unserer Gesellschaft zum Thema Moral und Werte handeln. Auch wenn niemand gerne offen darüber spricht: Die Deutschen wünschen sich mehr Moral im Alltag. 64 Prozent sind der Ansicht, dass Moral insbesondere im alltäglichen Verhalten sehr wichtig ist. Hierbei hofft man auf mehr Gemeinschaftsgefühl, Ehrlichkeit, Anständigkeit, Zusammenhalt und so etwas wie soziale Wärme. Dies spiegeln auch die Top Drei der Moral in Werten wider:
Tod der InstanzenDas heutige Moralverständnis wirkt allerdings wie eine leistungsorientierte Perfektionierung der Zehn Gebote - ein selbst auferlegter Vollkommenheitsanspruch, der den Menschen das Gefühl gibt, ohne Unterstützung nur scheitern zu können. Doch die einst wegweisenden Instanzen Politik, Wirtschaft und Kirche werden nicht mehr als Vorbilder für moralisches Verhalten anerkannt:
"Wenn die Menschen die Moral selber in die Hand nehmen, fällt es Ihnen vor allem dann leicht, moralisch zu handeln, wenn sie ein unmittelbares Ergebnis sehen, das ihnen ein gutes Gefühl verschafft oder auch Anerkennung bringt. Dann macht Moral Spaß", so Ines Imdahl, Geschäftsführerin des rheingold Instituts. Aus Mangel an moralischen Autoritäten komme es vermehrt zu "willkürlichen Überregulierungen", wie zum Beispiel dem Rauchverbot, Umweltzonen oder strengen Firmenkodizes. Moralisches Verhalten wird aktuell vor allem über solche Verbote und Kontrollen diktiert, die allerdings von den Menschen größtenteils als sinnlos und für ihren Alltag irrelevant bewertet werden. Geld oder Leben?Mit dem Einstürzen des World Trade Centers 2001 war Schluss mit der angstfreien Spaß-Kultur der 90er Jahre. Denn die Menschen spürten unmittelbar, dass es etwas gibt, das ihnen ganz und gar nicht gleichgültig ist: das Leben! Seitdem suchen sie mehr denn je wieder nach Visionen und Werten, die ihnen Halt geben. Die jüngsten Finanz- und Bankenkrisen bringen nicht nur hemmungsloses Profitstreben in Diskredit. Geld an sich bekommt einen Beigeschmack. Für die Menschen in Deutschland ist aber nicht nur Moral wichtig. Geld spielt in ihrem Leben auch eine große Rolle. Müssen sie sich zwischen Geld oder Leben, zwischen Gut und Böse entscheiden?
Die Moral-Studie zeigt, dass die Menschen in Deutschland beides
wollen: Geld UND Leben. Sie wollen durchaus Geschäfte machen und
Geld verdienen, aber auf der Basis von Ehrlichkeit, Vertrauen und
Zuverlässigkeit. Die Idealvorstellung der Deutschen ist, ein
Geschäft wieder guten Gewissens mit Handschlag besiegeln zu
können: das gute Geschäft! Dazu will/soll das
RAL Gütezeichen beitragen. ... Starten wir unsere heutigen
Bauletter/Baulinks-Beiträge mit einer weiteren, im
Grundverständnis vieler Deutschen etablierten moralischen Instanz:
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