Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 14.11.2011

Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal 2011: Aufschwung setzt sich fort

Viele fragen: Wozu braucht es überhaupt Wachstum? Dazu eine kleine, simplifizierende Milchmädchenrechnung: Nehmen wir mal an, wir wären eine Firma, hätten regelmäßig Ausgaben (Lizenzkosten, Löhne, Abgaben,...) in Höhe von 100% unseres Umsatzes, hätten Schulden in Höhe von 100% des Umsatzes und müssten tatsächlich nur lächerliche 6% Zinsen für all' unsere Kredite zahlen. Wie sollten wir - ohne ungeliebte Einsparungen im Ausgabenbereich - je von den Schulden 'runterkommen oder gar in die Zukunft investieren, wenn wir nicht mehr als 6% Wachstum hätten? Preise erhöhen? Löhne kürzen? ...

... Steuer erhöhen? Immerhin, die deutsche Wirtschaft ist offenbar weiterhin auf Wachstumskurs: Um 0,5% war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - preis-, saison- und kalenderbereinigt - im dritten Quartal 2011 höher als im Vorquartal. Zudem wurde das Ergebnis für das zweite Quartal 2011 nach oben auf nun +0,3% korrigiert, teilte gerade das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft setzte sich somit nach dem wachstumsstarken Jahresbeginn (+1,3% im ersten Quartal) im Verlauf des Jahres 2011 fort und nahm wohl auch im Berichtsquartal wieder etwas mehr Fahrt auf.

Im Vorjahresvergleich legte die Wirtschaftsleistung ebenfalls "kräftig" zu, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in der ersten Jahreshälfte: Das preisbereinigte BIP war im dritten Quartal 2011 um 2,5% höher als ein Jahr zuvor (kalenderbereinigt um 2,6%).

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) in erster Linie aus dem Inland: Dabei trugen insbesondere die gestiegenen privaten Konsumausgaben zum Anstieg des BIP bei. Daneben wurde auch wieder mehr in Ausrüstungen investiert, während die Bauinvestitionen nach starkem Jahresbeginn wieder etwas zurückgingen. Der Außenhandel war weiterhin expansiv: Da Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen aber in etwa gleich stark anstiegen, hatte der Außenbeitrag - preis-, saison- und kalenderbereinigt - kaum messbare Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2011.

Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2011 wurde nach ersten vorläufigen Berechnungen von rund 41,2 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 495.000 Personen oder 1,2% mehr als ein Jahr zuvor. Ob daran ein Mindestlohn wohl etwas verändert hätte?
  

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