Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 28.6.2012Emnid-Umfrage: Steuerförderung für energetische Gebäudesanierung so wichtig wie PendlerpauschaleDie Steuerförderung energetischer Gebäudesanierung wird von den Bürgern in Deutschland als sinnvoll angesehen. Dies gaben 44,2 Prozent der Befragten in einer Emnid-Umfrage an. Damit ist das Thema genauso wichtig, wie der Dauerbrenner Pendlerpauschale, für den 43,7 Prozent votierten. Nur 4,5 Prozent sprachen sich für die Absetzbarkeit des heimischen Arbeitszimmers aus - verständlich: es gibt ja auch nicht so viele Lehrer. (Die im Auftrag des GDI durchgeführte Emnid-Umfrage fand am 15. und 18. Mai unter 1.002 Bürgern in Deutschland statt.) "Das Umfrageergebnis signalisiert, dass die Sanierungsabschreibung bereits in den Köpfen der Verbraucher verankert und für politisches Taktieren ungeeignet ist." wertet Klaus Franz, Vorsitzender des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie GDI dieses Ergebnis. "Wenn Bund und Länder die aufgestauten Streitpunkte der Energiewende beilegen wollen, kommen sie um eine Regelung der Steuerförderung für energetische Sanierung nicht herum." Auffallend ist, dass gerade Haushalte mit geringen Einkommen (48,7 Prozent) die steuerliche Förderung favorisieren und die höhere Zustimmung in den alten Bundesländern (z.B. in Nordrhein Westfalen über 50 Prozent) mit dem dort im Durchschnitt höheren Energieverbrauch der Häuser zusammenfällt.
"Die Rechnung der Verbraucher ist ganz klar: Die beabsichtigte
Steuerersparnis der energetischen Sanierung würde die Kreditkosten
decken und sogar noch Energiekosten sparen. Dies lohnt sich da am
meisten, wo die Einkommen schwach sind und der Energieverbrauch
hoch ist", betont Franz weiter und rechnet vor: "Die Kreditkosten
bei einer energetischen Vollsanierung mit einem Aufwand von 70.000
EUR betragen im ersten Jahr bei einem Zinssatz von 2,57 Prozent
ca. 1.800 EUR; die Steuerersparnis nach dem Modell Abzug von 3
Prozent der Investitionskosten über 10 Jahre direkt von der Steuer
sogar 2.100 EUR. Wird damit ein unsaniertes freistehendes
Einfamilienhauses Baujahr 1970 auf Effizienzhausniveau 115
gebracht, beträgt die Energiekosteneinsparung im Mittel über 18
Jahre ca. 2.090 EUR, sofern sich die jährliche
Energiepreissteigerung von 6 Prozent fortsetzt." Zudem
soll der Staatshaushalt bis zu fünffach von "Förder-Euros"
profitieren (Beitrag vom 1.11.2011) und
pro "Bau-Euro" sollen 51 Cent an den Staat gehen (Beitrag vom
7.11.2011). ... Trotzdem geht dieses Trauerspiel in der
letzten Sitzung vor der parlamentarischen Sommerpause im
Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat weiter:
Immer noch keine Einigung im Vermittlungsausschuss in Sachen
Gebäudesanierung
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