Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 14.9.2014

Bildung macht kurzsichtig

Bildung hat einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit als gene­tische Faktoren: Mit jedem absolvierten Schuljahr wird ein Mensch kurzsichtiger. Je höher der Schulabschluss, umso stärker ist die Fehlsichtigkeit. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz im Rahmen der ersten populationsbasierten Studie zu dieser Erkrankung gelangt.

zur Erinnerung: Kurzsichtig ist ein Auge, dessen Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft von Hornhaut und Linse zu lang ist. Als Folge werden weit entfernte Objekte unscharf auf der Netzhaut abgebildet. Der Augapfel wächst bis ins Erwachsenenalter, so dass eine Myopie auch noch im dritten Lebensjahrzehnt zunehmen kann. Nachgewiesen ist, dass sowohl genetische Veranlagungen als auch Umweltreize bei der Entwicklung der Kurzsichtigkeit eine Rolle spielen.

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer und PD Dr. Alireza Mirshahi haben Wissenschaftler der Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz eindeutige Belege dafür gefunden, dass ...
  • ein höherer Bildungsgrad und
  • eine höhere Anzahl an Schuljahren
... zwei Faktoren sind, die mit einem häufigeren Auftreten und einem erhöhtem Schwe­regrad von Kurzsichtigkeit einhergehen. Die Forschungsergebnisse, die im Rahmen der populationsbasierten Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) der Uni­ver­sitätsmedizin Mainz gewonnen wurden, zeigen auf, dass diese Faktoren eine größere Wirkung auf die Sehkraft und die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit haben als ge­ne­tische Faktoren. Der Artikel der Mainzer Forscher ist in der Fachzeitschrift „Oph­thal­mology der American Academy of Ophthalmology“ erschienen.

Kurzsichtigkeit ist seit Langem weit verbreitet, doch in den letzten Jahren hat ihre Häufigkeit weltweit stark zugenommen – mit allen belastenden Folgen für Gesundheit und Wirtschaft. Starke Kurzsichtigkeit ist eine Hauptursache von Sehbehinderung und eng verbunden mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie Netzhautab­lö­sung, Makuladegeneration, vorzeitigem Grauen Star und Glaukom. Industrialisierte asiatische Länder berichten von einer starken Zunahme von Kurzsichtigen um bis zu 80%. Der schnelle Anstieg lässt vermuten, dass Faktoren der Freizeit- und Lebens­ge­staltung eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören sogenannte Naharbeiten wie beispielsweise Lesen, Computerarbeit und höhere Bildung.

Um den Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Kurzsichtigkeit und Bildung weiter zu analysieren, haben die Forscher 4.658 Personen im Alter von 35 bis 74 Jahren untersucht, die weder einen Grauen Star hatten, noch an den Augen operiert oder gelasert waren. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass Myopie oder Kurzsichtigkeit umso häufiger auftritt, je höher der Bildungsgrad ist:
  • Nur 24% der Kurzsichtigen hatten keine Ausbildung oder höhere Schulbildung,
  • während von den Probanden mit Abitur oder Berufsabschluss schon 35 Prozent kurzsichtig waren.
  • Dagegen wiesen nicht weniger als 53 Prozent der Hochschulschulabsolventen eine Kurzsichtigkeit auf.

Wie kann der beobachteten Entwicklung nun entgegengewirkt werden?

Heilen im herkömmlichen Sinne lässt sich Kurzsichtigkeit nicht, sie lässt sich nur mit Sehhilfen oder mit den Methoden der refraktiven Chirurgie korrigieren. Versuche, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit mit Medikamenten, mit speziellen Brillengläsern oder Kontaktlinsen zu bremsen, waren bisher wenig erfolgreich.

Studien der letzten Jahre von Kindern und jungen Erwachsenen in Dänemark und Asien haben gezeigt,...
  • dass ein Mehr an im Freien verbrachter Zeit sowie eine höhere Dosis an Ta­ges­licht die Kurzsichtigkeit verringern und mindestens 15 Stunden pro Woche ratsam sind, und
  • dass zugleich die Augen weniger als 30 Stunden pro Woche mit Naharbeit - Lesen, Fernsehen und die Beschäftigung mit Computern und Smartphones inbegriffen - beschäftigt werden sollten .
„Da Schüler und Studierende einem höheren Risiko ausgesetzt sind, an Myopie zu erkranken, ist eine einfache und sinnvolle Präventionsmaßnahme, sie dazu anzuhalten, mehr Zeit im Freien zu verbringen“, rät der Erstautor der Studie, PD Dr. Alireza Mirshahi. ... Und bei uns geht es mit viel Weitblick in die nächsten Wochen:

Geführte Messerundgänge auf der Security für Baulinks-Leser incl. Eintrittskarte kostenlos
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Auf der diesjährigen Security Essen vom 23. bis 26. September finden erstmals an jedem Messetag geführte Messerundgänge zu den Themen Sicherheit und Brandschutz statt. Partner für die Rundgänge ist die Deut­sche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit. weiter lesen

7. Forum Bauwerkintegrierte Photovoltaik am 3.3.2015; Call-for-Papers bis 30.9.2014
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Die sich regelmäßig ändernden politischen und finanziellen Rahmenbe­din­gungen für die Nutzung der Photovoltaik in Deutschland machen deutlich, dass neue technische, kaufmännische und rechtliche Kon­zep­te erforderlich sind und dass dabei die Integration in Bauwerke ein immer wichtigerer Schwerpunkt ist. weiter lesen

Ratgebermagazin „FreiRäume 2014/2015“ mit vollständig abgedruckter DIN 18040-2
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Die neue Ausgabe des jährlichen Ratgebermagazins „FreiRäume“ ist ab so­fort lieferbar. Die Zeitschrift beschäftigt sich mit barrierefreiem und gene­rationenübergreifenden Planen, Bauen und Umbauen und gibt Tipps für we­niger Hürden bei mehr Wohnkomfort. In einem 32-seitigen Extra­teil ist die DIN 18040-2 vollständig abgedruckt. weiter lesen

Vorzeitiger Bezug von Versorgungswerk-Rente lohnt sich für Architekten und Ingenieure
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Laut einer exklusiven Studie für den Fachinforma­tionsdienst „Planungs­büro professionell“ soll es sich für Archi­tekten und Ingenieure immer lohnen, die Rente aus dem Ver­sorgungswerk zum frühestmöglichen Zeitpunkt in Anspruch zu nehmen, ohne die aktive Tätigkeit zu been­den. weiter lesen

TÜV Rheinland aktualisiert Baustoffliste mit nunmehr über 600 unbedenklichen Produkten
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Immer noch geben viele Bauprodukte Schadstoffe in die Raumluft ab. Far­ben, Lacke und Kleber enthalten beispielsweise Lösemittel, Weich­macher oder Biozide. Und „Lösemittelarm“ oder „lösemittelfrei“ bedeutet nicht un­bedingt, dass ein Produkt schadstoffarm ist. weiter lesen

Bundeskartellamt verhängt Bußgelder gegen Hersteller von Betonpflastersteinen
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Das Bundeskartellamt hat weitere Bußgelder gegen 14 Hersteller von Betonpflastersteinen und 17 verantwortlich handelnde Personen wegen Preisabsprachen verhängt. weiter lesen

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Der Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie hat akteull eine Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung der Branche gege­ben: Für das laufende Jahr erwartet der Verband eine deutliche Erho­lung der bau­kon­junkturellen Lage, die sich auch beim Absatz von Trans­portbeton be­merk­bar machen werde. weiter lesen

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