Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 15.10.2014

Jährliche Kosten durch Verkehrsstaus befinden sich auf einem Höhenflug

Inrix, ein internationaler Anbieter von Verkehrsinformationen in Echtzeit, Analysen für das Transportwesen und von Online-Dienstleistungen für Fahrer, hat eine Studie ver­öf­fentlicht, laut der die gesamten jährlichen Kosten des Verkehrskollaps in Europa und den USA bis zum Jahr 2030 auf 293,1 Milliarden US-Dollar steigen werden - eine Stei­ge­rung von nahezu 50% gegenüber 2013. Das sei hauptsächlich auf das Wachstum der städtischen Bevölkerung und die höheren Lebensstandards durch Steigerung des Bruttoinlandprodukts pro Kopf zurückzuführen. Es wird geschätzt, dass die Gesamt­kosten von Verkehrsstaus für die Volkswirtschaften in diesem Zeitraum 4,4 Billionen US-Dollar betragen. Diese Zahlen finden sich in einer Studie von Inrix und des Centre for Economics and Business Research (Cebr) über die zukünftigen wirtschaftlichen Kosten des Verkehrskollaps in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA zwischen 2013 und 2030.

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"Dieser Bericht zeigt, dass die Volkswirtschaften der Industrieländer sich auf ein 'Car-maggedon' zubewegen könnten", sagte Kevin Foreman, Geschäftsführer für Geo­Ana­lytics bei Inrix. „Es handelt sich um ein Problem von enormer Tragweite und wir wissen, dass der Verkehrskollaps ernsthafte Konsequenzen für die nationalen und urbanen Wirtschaftsräume, für Unternehmen und Haushalte haben wird. Eine Ver­bes­serung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur gibt dem Verbraucher vielleicht mehr Wahlmöglichkeiten, löst aber das Problem nicht. Innovative Technik wie multi-modales Routing und Verkehrsinformationen in Echtzeit in angebundenen Fahrzeugen und über Mobilgeräte sollten breitere Annahme finden, um weltweit intelligentere Städte zu schaffen.“

Von den vier untersuchten Ländern wird die Wirtschaft Großbritanniens wohl den größten Gesamtanstieg der jährlichen durch Stau verursachten Kosten verzeichnen. Die Kosten steigen demnach von 20,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 33,4 Milliarden US-Dollar 2030 (ein Anstieg von 63%). Es folgen die USA (Anstieg 50%), Frankreich (Anstieg 31%) und Deutschland (Anstieg 31%). Die Staukosten errechnen sich aus direkten und indirekten Kosten. Zu den direkten Kosten gehören der Wert des Kraftstoffs und die Zeit, die im Stau verbracht wird, statt produktiver Arbeit nach­zu­gehen. Zu den indirekten Kosten gehören höhere Kosten für Fracht und Firmen­fahr­zeuge, bis zu Zusatzkosten für Haushalte.

London, Los Angeles, Paris und Stuttgart im Vergleich

Cebr hat sich zudem den jährlichen Kosten für die am meisten vom Verkehrsstau be­droh­ten Städte in den untersuchten Ländern gewidmet. Es handelt sich um London, Los Angeles, Paris und Stuttgart. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten werden von 46,6 Milliarden US-Dollar (2013) auf 75,9 Milliarden US-Dollar (2030) steigen. Dies bedeutet für diese Städte einen Anstieg der durch Verkehrsstau verursachten Kosten um 63%. Einwohner von London haben die größten Folgen zu tragen. Für sie steigen die Kosten des Verkehrskollaps zwischen 2013 und 2030 um mehr als 70%. Er kostet die Wirt­schaft Londons im Jahr 2030 14,5 Milliarden US-Dollar und über den Gesamtzeitraum mehr als 200 Milliarden US-Dollar.

Bezüglich der Kosten von Verkehrsstaus für Einzelhaushalte in den betrachteten Län­dern fand Cebr heraus, dass für die vier Länder eine Steigerung der Straßennutzung (als Gesamtsumme der jährlichen Passagierkilometer) um durchschnittlich 19% erwartet wird. Als Resultat dessen wird mit einer Senkung der Durchschnittsge­schwin­dig­keit im Stau in Spitzenzeiten um 6% gerechnet. Damit geht mehr Zeit im Stau verloren und die Gesamtkosten für Haushalte, die durch Stau entstehen, steigen.

Staus werden deutschen Autofahrern $2.927 kosten, den Stuttgartern $5.552

Der britische Autofahrer sieht sich der größten Steigerung der Stunden gegenüber, die er im prognostizierten Zeitraum im Stau verbringt. Im Ergebnis dessen unterliegen britische Haushalte im Jahr 2030 mit 3.217 US-Dollar den höchsten jährlich durch Stau verursachten Kosten. Auch die USA werden eine Steigerung erleben, allerdings bedeuten die 33% Steigerung gegenüber heute, dass die US-Haushalte sich im Jahr 2030 mit 2.301 US-Dollar weiterhin der niedrigsten Kosten erfreuen. In den USA gehen jährlich die wenigsten Stunden im Stau verloren und amerikanische Autofahrer verlieren so weniger Kraftstoff und Zeit.

Cebr stellte zudem bezüglich der Staukosten für Einzelhaushalte fest, dass es im ur­ba­nen Rahmen in den be­trach­teten Städten zwischen 2013 und 2030 eine durch­schnitt­liche Steigerung der Gesamtpassagierkilometer von 21% geben wird. Als Resultat dessen wird mit einer Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stau in Spitzenzeiten um 11% gerechnet. Damit geht für Pendler mehr Zeit im Stau verloren und die Gesamtkosten für Haushalte, die durch Stau entstehen, steigen.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass der pendelnde Pariser zwischen 2013 und 2030 mit 51% die größte jährliche Kostensteigerung erleben wird. Haushalte in Los Angeles allerdings werden sich 2030 mit 8.555 US-Dollar den höchsten jährlichen Kosten gegenübersehen. Die Ursache ist, dass Los Angeles mit 67% den größten Anteil von Pendlern besitzt. Los Angeles hat zudem mit 4,5 Millionen Autos unter den be­trach­te­ten Städten die größte Anzahl von Kraftfahrzeugen. Es wird damit gerechnet, dass diese Faktoren zusammen zwischen 2013 und 2030 zu einer Steigerung der jährlich verlorenen Stunden um 16% führen.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass unter Einbeziehung des erneuten Wachstums der westlichen Volkswirtschaften und des stetigen Anstiegs der urbanen Populationen eine signifikante Steigerung der Nachfrage nach Straßenverkehr prognostiziert werden kann, was wiederum ein jährliches Anwachsen der Verkehrsstaus und der damit verbundenen Kosten nach sich zieht.

Der unterschiedliche Anstieg zwischen den betrachteten Volkswirtschaften kann durch die unterschiedlichen Gemengelagen der Veränderung bei der Nachfrage nach Straßennutzung erklärt werden, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Menge der im Stau verloren gegangenen Stunden nach sich ziehen. Die entscheidenden Faktoren der Nachfrage nach Straßennutzung sind ...
  • Bevölkerungswachstum,
  • Wachstum des Bruttoinlandprodukts pro Einwohner und
  • Änderungen der Kosten für Kraftfahrzeuge und deren Haltung.
Gleichwohl hängen viele Investitionen in die Infrastruktur fest, weil unterbesetze Be­hörden es nicht schaffen, Anträge zeitnah zu bearbeiten. Allein in Berlin sollen derzeit fast 2.000 Anträge bei der  „Verkehrslenkung Berlin“ (VLB) vor sich hin schmoren. Mehr dazu gleich im ersten Baulinks-Beitrag. Mit der dann notwendigen Abkühlung (der Gemüter) befassen sich dann die weiteren Beiträge:

Bauprotest in Berlin: 100 Millionen Euro in bürokratischen Warteschleifen
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1730.php4
Der seltene Anblick von ca. 80 demonstrierenden Bauunternehmen, die am 6. Oktober eine ganze Straße vor der Berliner „Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt“ mit fast 100 Baufahrzeugen blo­ckier­ten und damit unpassierbar machten, vermittelte einen entschlossenen Eindruck. weiter lesen

Bette Architekten-Seminar am 28.10. mit einem Fokus auf VOB/B und HOAI
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1725.php4
Das aktuell anstehende, kostenpflichtige Archi­tekten-Seminar der Firma Bette am 28.10.2014 in Delbrück widmet sich den letzten Veränderun­gen der VOB/B und der HOAI. Zudem sollen Planer einen fundierten Ein­blick in den aktuellen Stand des Bauver­tragsrechts und der Archi­tek­tenhaftung erhalten. weiter lesen

„Poresta Limit S 95“ heißt 95 mm Aufbauhöhe incl. Gefälle und 54 l/min Ablaufleistung
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1729.php4
Bodeneben heißt der Trend im Bad - nicht nur angesichts der immer äl­ter werdenden Gesellschaft. In diesem Kontext bietet Poresta Systems u.a. das wasserdicht beschichtete Hartschaum-Duschelement Poresta Limit S 95, das seit 2013 auf dem Markt ist. weiter lesen

Überall bodengleiche Duschen im Bestand mit sensorgesteuertem „Sanftläufer“-Duschsystem
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1728.php4
Technisch und optisch gibt es inzwischen für bodengleiche Duschen ein breites Angebot am Markt - Grenzen setzen in der Regel nur die Schwer­kraft (Wasser kann selbständig nur nach unten fließen) und/oder ungünstig liegende Abwasserleitungen. weiter lesen

CONTi Notduschen: Körperduschen helfen bei Hautverletzungen durch Chemikalien
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1727.php4
In Laboren und Industrieunternehmen kommt es leider im­mer wieder zu Arbeitsunfällen. Verätzungen durch Chemikalien und Verlet­zungen an der Haut verlangen nach schneller und professioneller Hilfe. weiter lesen

Dekorduschen mit selbst gestalteten Bildern, Fotos oder Grafiken
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1726.php4
Ob selbst gestaltete Bilder, bunte Fotos oder farbige Grafiken: Ein neu­es Druckverfahren soll hochauflösende und dauerhafte Glas-Fotodrucke auf Duschwän­den ermöglichen. Mehr als 1.000 Designs stehen bei Dusch­meister aktuell zur Auswahl. weiter lesen

Grohe SPA F-digital Deluxe jetzt via Bluetooth steuer- und bespielbar
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1724.php4
Die Grohe SPA F-digital Deluxe Kollektion technisch upgedatet und verfügt nun über eine Bluetooth-Ausstattung. Dank dieser funktionalen Weiterent­wicklung ist es jetzt möglich, die Module für Sound, Licht und Dampf mit unterschiedlichen mobilen Endgeräten zu steuern. weiter lesen

Küchenarmatur KWC ZOE mit neuen Oberflächen
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1723.php4
In der neuen Küchenarmatur KWC ZOE steckt die gebündelte Kompe­tenz von KWC. Alles, was Architektur und Innenarchitektur derzeit bewegt, sei in die­se Neuentwicklung eingeflossen. Angeboten wird sie in insgesamt fünf Ausführungen - und zwar in klassisch-glänzendem „Chromeline“, in edel­stahlartigem „Decor Steel“, in „Champagne“, in „Schwarz“ und in „Glacier White“. weiter lesen

„Dornbracht Kitchen“ inspiriert auf 124 Seiten für den Lebensraum Küche
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1722.php4
„Dornbracht Kitchen“ widmet sich auf 124 Sei­ten dem Lebensraum Küche und seinen vielfältigen Facetten. Als Nachfolger von „the Spirit of Water“ legt das Magazin den Fokus auf eine emotionale, inspi­rie­ren­de Bildsprache und stellt Produktlösungen für die veränderten Bedürf­nisse in der Küche vor. weiter lesen

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