Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 19.12.2014

gefunden: vielleicht die ältesten Holzaschegläser Europas

Archäologische Grabungen haben im Weserbergland die vermutlich ältesten Funde von lokal hergestellten Holzaschegläsern Europas aus dem 9. Jahrhundert zutage geför­dert. Derart frühe Zeugnisse der mittelalterlichen Glasproduktion sind extrem selten und ein bedeutendes Zeugnis der Kulturgeschichte Europas. Die Glasfunde sind sehr zerbrechlich und könnten für immer zerstört werden. „Vom Menschen verursachte Verunreinigungen der Luft und des Bodens, etwa durch sauren Regen im Zuge der Industrialisierung und Düngemitteleinträge aus der Landwirtschaft, können das empfindliche archäologische Glas im Boden und nach der Bergung schädigen, im schlimmsten Fall sogar zerstören“, sagt Dr. Paul Bellendorf, Referatsleiter für Umwelt und Kulturgüter bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Um das Glas sicher zu bergen, zu erhalten und zu restaurieren, fördert die DBU fachlich und finanziell mit rund 300.000 Euro das Entwickeln archäologischer Restaurierungs-Methoden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

kein robustes Glas im Mittelalter wegen verloren gegangener Handelswege

„Im frühen Mittelalter standen den Menschen in Mitteleuropa - im Gegensatz zur Antike - aufgrund verloren gegangener Handelswege keine mediterranen mine­ral­hal­ti­gen Salze wie Soda mehr zur Verfügung, aus denen ursprünglich sehr robustes Glas hergestellt wurde. In den riesigen Wäldern Europas war jedoch unendlich viel Holz vorhanden, so dass in den Werkstätten, den sogenannten Glashütten, eine neue Rezeptur für Glas entwickelt wurde, und zwar aus Holzasche und Sand“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Hans-Georg Stephan vom Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Uni Halle-Wittenberg. Das habe die nun entdeckten wert­vollen Gläser, die wohl für das UNESCO Weltkulturerbe Kloster Corvey hergestellt worden waren, sehr anfällig gegenüber Feuchtigkeit und von Menschen verursachten Schadstoffen und Schadsalzen gemacht.

Gefährdet seien sowohl Gläser, die sich noch an Ort und Stelle etwa ein bis zwei Meter unter der Erdoberfläche in den unteren Erdschichten befinden, als auch diejenigen, die nach dem Bergen den oberirdischen Umweltbedingungen ausgesetzt seien. Hier seien vor allem die starken Schwankungen der Luftfeuchtigkeit ein Problem für das Glas. Die sich bereits im Boden an dem Glas abgesetzten Schadsalze verflüssigten sich bei hoher Luftfeuchtigkeit, sprengen dann aber als geronnene Kristalle das Glas, wenn die Luft irgendwann wieder trockener werde. Im Gegensatz zu den Bedingungen unter der Erde wechselten Temperatur und Luftfeuchtigkeit über Tage viel häufiger und schnel­ler. Dies sei auch der Grund dafür, warum Glas nur bei möglichst konstanten Be­din­gun­gen gelagert und ausgestellt werden sollte.

Mit dem heutigen Stand archäologischer Methoden und Techniken könne derart ge­schä­digtes, hoch empfindliches Glas nicht sicher geborgen werden. „Deshalb werden nicht nur umsichtige Bergungsroutinen, sondern gezielt auf die Schadstoffbelastung ausgerichtete Maßnahmen zum Erhalt der Glasfunde benötigt. Diese Methoden stehen bislang nicht zur Verfügung“, erklärt Bellendorf. Mit fachlicher und finanzieller Unter­stüt­zung der DBU soll eine entsprechende Erstfundsicherung von Holzaschegläsern entwickelt und anhand der ältesten und bedeutendsten Glashüttenfunde aus dem Weserbergland exemplarisch erprobt werden. Sobald die Sicherungskonzepte in der Theorie stehen, sollen sie bei Grabungen an ausgewählten mittelalterlichen Wald­glas­hütten modellhaft umgesetzt werden. Die geborgenen Funde sollen anschließend für den dauerhaften Erhalt konservatorisch behandelt werden. Dabei sollen etablierte Konservierungsstoffe und neue Materialien und Methoden angewendet werden.

Das Vorhaben sei von herausgehobener kulturhistorischer Bedeutung und lasse wich­ti­ge Ergebnisse zum Schutz von umweltgeschädigten Kulturgütern erwarten, betonte Bellendorf: „Das Projekt kann eine wichtige Lücke im archäologischen Umgang mit sensiblen, durch menschliches Einwirken geschädigten Gläsern schließen, bei denen es sich um wichtige Zeugnisse der Geschichte handelt. Ohne weitere interdisziplinäre Forschungen ist der Bestand an Holzaschegläsern weder im Boden noch nach einer Bergung langfristig zu sichern.“ Bereits mehrere vorangegangene Forschungsprojekte hätten eindeutig belegen können, dass menschliche Umwelteinflüsse aus Industrie und Landwirtschaft archäologische Fundstücke gefährden können. ... Mit viel Glas, jedoch sehr modernem, starten wir auch in die heutigen Baulinks-Beiträge:

Neu entwickelter, bemerkenswert transparenter Ganzglaskubus neu von Strähle
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Raum-in-Raum-Konzepte haben sich in modernen Office-Strukturen als Konferenz- und Meeting-Oasen etabliert - je transparenter, desto lie­ber. Vor diesem Hintergrund hat Strähle mit dem „Kubus I“ einen trans­pa­renten Ganzglaskubus neu entwickelt. weiter lesen

Dorma Hüppe stellt das Jalousie-Prinzip für das Moveo Glas-Trennwandsystem auf den Kopf
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Jalousien bewegt man in der Regel von oben nach unten, damit sie Räu­me verdunkeln oder als Sichtschutz dienen. Dorma Hüppe hat die­ses Prinzip für das Moveo Glas-Trennwandsystem auf den Kopf gestellt: Die Jalousie „Bottom-Up“ fährt von unten nach oben. weiter lesen

Curved Nurglas-Trennwand: Fecoplan bekommt die Kurve
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/2125.php4
Lebendige Bürolandschaften sind Ausdruck einer modernen Unterneh­mens­kultur. Die Karlsruher Feco Innenausbausysteme nimmt diese Ent­wicklung im modernen Office auf und erweitert die Nurglas-Konstruktion Fecoplan um gebogene Wandelemente. weiter lesen

Neuer Rossoacoustic Hauptkatalog für ruhige Arbeitsatmosphären
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Rossoacoustic, die Raumakustik-Marke der Nimbus Group, stellt in ihrem neuen Hauptkatalog 10/2014 auf rund 100 Seiten raumakustisch wirk­same Lösungen vor, die zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei­tra­gen kön­nen. weiter lesen

Human Office: Arbeitswelten im Diskurs
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/2123.php4
„Geregeltes Arbeiten“, das war einmal. Zukünftig wird sich das Büro als Ort präsentieren, der eine sinnstiftende Alternative zur Entfremdung von Arbeit und Unternehmen bietet, als Ort, der Mitarbeitern einen Mehrwert in Form von Begegnung und Identifikation ermöglicht. Wie solche Arbeits­welten aussehen, zeigt „Human Office“. weiter lesen

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlangt (mehr) barrierefreie Arztpraxen
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Das deutsche Gesundheitssystem ist nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nicht ausreichend auf behinderte Menschen eingestellt. So sei beispielsweise nur ein kleiner Teil der Praxen niedergelassener Ärzte und Therapeuten baulich und technisch barrierefrei, heißt es in einem Antrag der Fraktion. weiter lesen

Deutsches Architektur Jahrbuch 2014/15 mit dem DAM-Preis für Architektur in Deutschland
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Das Deutsche Architektur Jahrbuch, herausgegeben vom Deutschen Archi­tekturmuseum (DAM), zeigt mit der Ausgabe 2014/15 erneut die besten Beispiele aktueller Architektur in Deutschland und Bauten deut­scher Archi­tekten im Ausland. weiter lesen

ifo Architektenumfrage IV/2014: Geschäftsklima bei Architekten etwas eingetrübt
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/2120.php4
Das ifo Geschäftsklima bei den freischaffenden Architekten hat sich im vierten Quartal etwas eingetrübt. Hierbei ist allerdings zu berücksich­tigen, dass sich zu Beginn des letzten Quartals eines Jahres das Ge­schäftsklima bei Architekten immer etwas verschlechtert. weiter lesen

Update: Armstrong DLW bestätigt nach Insolvenzanmeldung Teilnahme an der BAU
http://www.baulinks.de/webplugin/2014/2090.php4
Nach dem Rückzug der amerikanischen Muttergesellschaft und der daraus resultierenden Entscheidung für ein Insolvenzverfahren blickt Armstrong DLW entschlossen in die Zukunft und hat die Teilnahme an der BAU bekräf­tigt - zumal man mit einem natürlichen Bodenbelag eine Produktinnovation in petto habe. weiter lesen

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