Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 8.5.2017

Wirtschaftlicher Betrieb von Oberleitungs-LKWs

Weltweit starten derzeit Pilotvorhaben für Oberleitungs-LKWs. Die Chancen und Herausforderungen dieser Technologie hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) zusammen mit vier Forschungspartnern analysiert. Die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums entstandene „Mach­bar­keits­studie zur Ermittlung der Potentiale des Hybrid-Ober­leitungs-LKW“ zeigt, dass Ober­lei­tungs-LKW wirtschaftlich sein können, vorher jedoch einige Hürden hinsichtlich Infrastruktur und Akzeptanz zu überwinden sind (siehe Studie als PDF-Downlaod).

Der Straßengüterverkehr ist für etwa ein Drittel der CO2-Emis­sionen im Straßenverkehr verantwortlich. Um hier die Dekar­bo­nisierung voranzutreiben, ist der Oberleitungs-LKW eine mögliche Lösung: Die Studie zieht das Fazit, dass diese Lastwagen in einem Massenmarkt wirtschaftlich sein können - wenn die Ober­lei­tungs­in­fra­struktur gut ausgebaut und genutzt wird.

Aufgrund ihrer im Vergleich zum Diesel-LKW höheren Wirkungsgrade können Ober­lei­tungs-LKW bei Verwendung von Strom aus überwiegend erneuerbaren Energiequellen entscheidend zur Reduktion der Treibhausgasemissionen des stark wachsenden straßengebundenen Güterfernverkehrs beitragen. Projektleiter Prof. Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI bilanziert: „Hierfür müssten lediglich die 4.000 bis 5.000 am stärksten von schweren Lkw frequentierten Autobahnkilometer mit Oberleitungen ausgestattet werden. Die dafür notwendigen Investitionen in Höhe von acht bis zwölf Milliarden Euro sind im Vergleich zum Aufbau anderer Infrastrukturen nicht besonders hoch.“

Staatliche Vorfinanzierung für Oberleitungen notwendig

Für die Einführung gibt es jedoch einige relevante Hürden: Vor allem müsste die zu Beginn defizitäre Oberleitungsinfrastruktur wahrscheinlich mit staatlicher Unter­stüt­zung vorfinanziert werden, so die Studie. Der Zeitraum, in dem der Infrastrukturaufbau realisiert werden könnte, ist noch offen. Da auch ausländische Sattelzugmaschinen im erheblichen Umfang Autobahnen in Deutschland nutzen, empfehlen die Autorinnen und Autoren zudem, eine europäische Lösung zur besseren Infrastrukturauslastung und Harmonisierung der europäischen Verkehrspolitik anzustreben.

Eine weitere Hürde ist die derzeit noch eingeschränkte Akzeptanz bei LKW-Her­stel­lern, die ihre Produktpalette umstellen müssten und Teile ihre Wertschöpfung mit den Verbrennungsmotoren verlieren könnten, sowie bei Logistikunternehmen, die eventuell Flexibilitätseinbußen bei der Einsatzplanung hätten. Ebenso ist offen, wie Anwohner und Nutzer beispielsweise mit den Sichtbeeinträchtigungen umgehen.

Martin Wietschel nennt jedoch noch weitergehenden Forschungsbedarf: „Bei den neuen Antrieben für LKW, vor allem mit Oberleitungen, stellt sich die Frage nach der Inte­gra­tion in das Energiesystem: Sie benötigen sehr große Strommengen, und diese Strom­nach­frage kann kaum nach energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten verlagert werden, zum Beispiel in Zeiten mit hohen erneuerbaren Anteilen im Energiesystem.“

Für die Studie wurden weiterhin die Oberleitungs-LKW im Vergleich zu anderen neuen strombasierten Kraftstoffen zur Dekarbonisierung des straßengebundenen Güter­fern­ver­kehrs bewertet. Hierbei zeigte sich, dass Brennstoffzellen-LKW mit Wasserstoff ebenfalls eine interessante Option sind, u.a. aufgrund ihrer Wirkungsgradvorteile gegenüber anderen strombasierten Kraftstoffen wie Methanol. Welche der Optionen künftig zu bevorzugen ist, sollte weiter untersucht werden.

Baulinks-Beiträge vom 8.5.2017

Barrierefreiheit als Synonym für Unabhängigkeit
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Experten zufolge sind erst etwa 700.000 barrierefreie Wohnungen ver­fügbar. 2030 soll der Bedarf geschätzt bei mindestens 3,6 Mio. liegen. Den Beginn der aktuellen Informationsoffensive der Aktion „Barriere­freies Bad“ markieren umfassende Überarbeitungen und Erweiterungen des Glossars „Stichwort Barrierefreies Bad“. weiter lesen

Hansgrohe, Grohe, HEWI und Grip beim „Badkomfort für Generationen“-Award ausgezeichnet
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Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima hat bereits zum dritten Mal auf der ISH die Gewinner seines Wettbewerbs „Badkomfort für Genera­tionen“ gekürt. weiter lesen

Toto ist eine neue Handwerkermarke
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Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hat mit Toto einen neuen Partner für seine Handwerkermarke gewonnen. Dies wurde im Rahmen der ISH per Handschlag besiegelt. weiter lesen

Deutsche Hypo-Studie: „Keine Preisblase am Wohnungsmarkt“
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Die Preissteigerungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt sind im We­sentlichen durch fundamentale Einflussgrößen erklärbar und deuten nicht auf die Bildung einer Spekulationsblase hin - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Hypothekenbank. weiter lesen

Erleichterungen durch das 2. Bürokratieentlastungsgesetz (BEG II) werden kaum ankommen
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Der HDB hatte z.B. auf die Abschaffung der Zinsschranke oder eine grund­legende Reform der ermäßigten Umsatzsteuersätze gehofft. Das hätte auch für mittelständische Unternehmen einen merklichen Abbau von Bürokratie bedeutet. weiter lesen

Soka-Bau: „Weitere Besserung der Baukonjunktur“
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Die Auswertung der an die Soka-Bau übermittelten Beitragsmeldungen hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im März 2017 saison­bereinigt um 1,8% gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Nach dem witterungsbedingten Rückgang zu Jahresbeginn war dies der zweite Anstieg in Folge. weiter lesen

Holzwerkstoff-Hersteller Glunz heißt künftig Sonae Arauco Deutschland
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Sonae Indústria und Arauco binden deutsche Werke stärker in die Mar­ken- und Wachstumsstrategie ihres Joint Ventures Sonae Arauco ein, einem der weltweit größten Holzwerkstoffhersteller. weiter lesen

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