Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 21.5.2017 |
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Reformansätze im DDR-BauwesenIn einem Erschließungs- und Vermittlungsprojekt haben die Wissenschaftlichen Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) eine Vielzahl von Dokumenten für die Forschung zugänglich gemacht, die Hinweise auf Reformansätze im DDR-Bauwesen geben. Die Quellen dokumentieren kritische Diskurse, inopportune Forschungen und nicht-gleichgeschaltete Planungen. Das holzschnittartige Bild der DDR als in jeder Hinsicht hierarchisches und zentralistisches System kann dadurch teilweise differenziert werden.Im Januar 1951 schrieb der Landschaftsarchitekt Reinhold Lingner einen Brief an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl. Darin zeigte sich Lingner verärgert über die Verschleppung eines von ihm geleiteten Projekts, in dessen Rahmen landschaftliche Schäden durch industrielle Abgase, Bergbau oder Wasserwirtschaft auf dem Gebiet der DDR kartiert werden sollten. Ziel dieser „Landschaftsdiagnose“ war, die erhobenen Daten für umfangreiche Schutzmaßnahmen zu nutzen. Lingner führte an, dass erheblicher politischer Widerstand das bereits zu 75% fertiggestellte Vorhaben torpedieren würde und dies sowohl eine Verschwendung des bereits eingesetzten Geldes sei als auch den Zielen des damals aufgelegten Fünfjahresplans zuwider liefe (siehe Scan des Briefes). Lingner konnte erreichen, dass die Arbeiten nach mehrmonatiger Unterbrechung mit Abstrichen abgeschlossen werden konnten. Die Publikation der politisch unliebsamen Erkenntnisse der Lingner-Gruppe wurde jedoch jahrelang verschleppt, das eigentliche Arbeitsmaterial durfte nur für den Dienstgebrauch genutzt werden und kam daher nur einzelnen Renaturierungsplanungen zu Gute. Der Brief Lingners an Grotewohl gehört zu einer Reihe von Archivalien mit Bezug zu Reformansätzen in der DDR, die im Rahmen eines Erschließungs- und Vermittlungsprojekts von den Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS aufbereitet und zugänglich gemacht wurden. Das von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanzierte und im April 2016 gestartete Projekt stellte eine Vielzahl von Quellen zusammen, die das holzschnittartige Bild der DDR als in jeder Hinsicht hierarchisches und zentralistisches System teilweise differenzieren können. Damit knüpfte das Projekt inhaltlich an jüngere Forschungen im Bereich der Planungsgeschichte an, die zeigen, dass die Verhältnisse auch hinsichtlich der politisch so wichtigen Berufsgruppe der Architekten und Planer vielschichtig waren und teilweise sogar prominente Fachleute in einem bestimmten Rahmen gegen den herrschenden Kurs im Bau- und Planungswesen opponierten. Vor allem in Beständen des Instituts für Städtebau und Architektur (ISA) der Bauakademie der DDR (Wikipedia-Eintrag dazu), die am IRS archiviert sind, fanden die Projektmitarbeiter Quellen aus allen Phasen der DDR-Zeit, die gängige Perspektiven auf den sozialistischen Staat nicht revidieren, aber punktuell differenzieren und korrigieren. Um Forschungen zu diesem Thema anzustoßen und zu unterstützen, wurde in einer ersten Projektphase zunächst das infrage kommende Archivgut in den Wissenschaftlichen Sammlungen gesichtet und beschrieben. Dabei konnten die Archivare von der engen Verschränkung von Forschen und Sammeln in der Historischen Forschungsstelle des IRS profitieren und Potenzial und Aussagekraft einschlägiger Quellen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutieren. So erwiesen sich insbesondere die Unterlagen des letzten ISA-Direktors Bernd Grönwald als reichhaltiger Bestand, der im Rahmen des Projekts in einem eigenen Findbuch erfasst wurde. Grönwald bemühte sich in den 1980er Jahren beispielsweise intensiv um Arbeitskontakte zu Fachleuten in der Bundesrepublik Deutschland und anderen nicht-sozialistischen Staaten. Zu den erschlossenen Quellen zählen unter anderem Briefe an den westdeutschen Architekten Frei Otto oder den Stadtplanungs-Professor Peter Marcuse von der Columbia University in New York. ddr-planungsgeschichte.deDie insgesamt acht Findbücher zu einzelnen Beständen sind gemeinsam mit einer Vielzahl kommentierter Quellen, auch aus verschiedenen Nachlässen, auf dem Onlineportal des IRS zur DDR-Planungsgeschichte unter ddr-planungsgeschichte.de veröffentlicht worden. Die frei zugänglichen Dokumente – neben Plänen und Briefen finden sich beispielsweise auch kritische Beiträge der DDR-Fachzeitschriften „Deutsche Architektur“ und „form+zweck“ – geben erste Hinweise auf jene kritischen Diskurse, inopportunen Forschungen und nicht-gleichgeschalteten Planungen, die weitere Untersuchungen zu Reformansätzen im DDR-Bauwesen befeuern dürften - siehe ddr-planungsgeschichte.de/reformansaetzeBaulinks-Beiträge vom 21.5.2017 |
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Infotag zum Masterstudium Architektur Media Management an der Hochschule Bochum Ende Mai http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0830.php4 Am 29. Mai 2017 um 15:00 Uhr informiert Prof. Jan R. Krause im AMM- |
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Colored Concrete Works Award 2017 geht an Rudy Ricciotti fürs MuCEM in Marseille http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0829.php4 Lanxess hat am 17. Mai zum dritten Mal den Colored Concrete Works Award an einen Architekten verliehen, der sich um den Einsatz von farbigem Beton verdient gemacht hat - und zwar an Rudy Ricciotti für's MuCEM in Marseille. weiter lesen |
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Nicht einmal jedes zweite Eigenheim von Senioren ist barrierefrei http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0828.php4 Die Mehrheit der Immobilieneigentümer im Rentenalter verfügt nicht über ein barrierefreies Eigenheim. Im Falle körperlicher Einschränkungen müssten die Betroffenen also ihre vertraute Umgebung verlassen oder aber größere und teure Umbauten vornehmen lassen. weiter lesen |
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2015 verbrauchten die Haushalte in Deutschland 2,1% mehr Energie als 2014 http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0827.php4 2015 nahm der Verbrauch von Haushaltsenergie - bereinigt um witterungsbedingte Temperaturschwankungen - gegenüber dem Vorjahr um 2,1% zu. Der Anstieg war bei allen Energieträgern - mit Ausnahme von Strom - zu beobachten. weiter lesen |
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Stiebel Eltron 2016: fast 10% mehr Umsatz, knapp 100% mehr Gewinn http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0826.php4 Stiebel Eltron hat 2016 den Markenumsatz um 9,9% auf 478 Mio. Euro gesteigert, womit das prognostizierte Wachstumsziel von 8% deutlich übertroffen wurde. Erzielt wurde das Wachstum in allen Produktgruppen. weiter lesen |
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Sakret auf Wachstumskurs http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0825.php4 Für Anfang Mai lud die Sakret-Europazentrale ihre Lizenznehmer nach Berlin ein. Neben dem sehr zufriedenstellenden Geschäftsverlauf im abgelaufenen Geschäftsjahr und den entsprechend optimistischen Aussichten für 2017 dominierten die Themenfelder Digitalisierung und Innovationen die Konferenz. weiter lesen |
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URSA veröffentlicht zweiten Nachhaltigkeitsbericht http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0824.php4 URSA hat nach 2012 seinen zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Unter dem Titel „Insulation is Energy“ werden darin u.a. die wichtigsten Beiträge des Unternehmens zur energieeffizienten Sanierung des europäischen Gebäudebestandes und zum verantwortungsvollen regionalen Handeln dokumentiert. weiter lesen |
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Drutex klettert in der Liste der 200 größten polnischen Unternehmen auf Platz 153 http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0823.php4 Die Wochenzeitschrift Wprost veröffentlicht einmal im Jahr ein Ranking der 200 größten polnischen Unternehmen. In diesem Jahr erreicht Drutex den Rang 153 - und verbessert sich damit um 18 Plätze. weiter lesen |
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Branchenradar zum DFCH-Fenstermarkt: Deutschland sorgt für Performance, Frankreich für Umsatz http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0822.php4 In der Region Deutschland-Frankreich-Schweiz (DFCH) wuchsen 2016 die Erlöse der Fensterbauer wieder um 1,5% gegenüber dem Vorjahr. Dabei fiel Deutschland die Rolle der Konjunktur-Lokomotive zu. weiter lesen |
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BASF erhöht die Preise für Bauchemikalien in Europa http://www.baulinks.de/webplugin/2017/0821.php4 Der Unternehmensbereich Construction Chemicals der BASF hat im ersten Quartal 2017 seine Preise in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 2 bis 3 Prozent erhöht. Das Unternehmen hat außerdem zum 15. Mai eine weitere Preiserhöhung von 4 bis 7 Prozent in allen projektbasierten und auslaufenden Verträgen umgesetzt. weiter lesen |