Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 21.8.2017 |
|
Stickoxide: Verkehr als Ursache noch drastisch unterschätzt?In Europa hat der Verkehr möglicherweise einen noch wesentlich höheren Anteil am Stickoxid-Ausstoß als bisher angenommen - zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern um Thomas Karl von der Universität Innsbruck. Selbst neuere Modellrechnungen unterschätzen den Beitrag von Fahrzeugen zu den Stickoxid-Emissionen bis zu einem Faktor 4, erklären die Forscher in der Nature-Europaweit werden in städtischen Regionen die Grenzwerte für Stickoxide (NOx) immer wieder überschritten. Welche Verursacher wieviel Emissionen beitragen, ist nicht immer einfach zu ermitteln. Bisher hat man sich vor allem damit beholfen, dass am Prüfstand die Abgaswerte ermittelt und in einem Modell hochgerechnet wurden. Wieviel Luftschadstoffe ein Fahrzeug oder ein Heizgerät im Alltag abgibt, hängt aber von zahlreichen Faktoren ab, beim Auto zum Beispiel vom individuellen Fahrstil. Auch der Dieselskandal hat zuletzt deutlich gemacht, wie wenig aussagekräftig Messungen am Prüfstand für die tatsächliche Umweltwirkung sein können. Heute erscheinen beinahe wöchentlich Studien, die die Emissionswerte aus Prüfstandmessungen nach oben korrigieren. Das Luftmanagement durch Umwelt- und Gesundheitsbehörden beruht auf Atmosphärenmodellen, denen diese experimentellen Daten zugrunde liegen. Während es schon länger Zweifel vor allem an den Stickoxidwerten gab, fehlte bisher ein Verfahren, mit dem die tatsächlich ausgestoßenen Luftschadstoffe in einem bestimmten Gebiet gemessen und deren Quellen bestimmt werden können. Das Team um den Physiker Thomas Karl vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck hat genau dies nun im Stadtzentrum von Innsbruck umgesetzt. Tatsächliche Stickoxidemissionen bis zu viermal so hochMit einem speziellen Messverfahren – dem sogenannten Eddy-Covariance-Verfahren – können die Innsbrucker Forscher die Konzentration von Luftbestandteilen laufend überwachen und so auf die Emissionen in dem städtischen Gebiet schließen. „Wir bestimmen an unserer Messstation kontinuierlich die Konzentration von Kohlendioxid, Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen. Dabei werden pro Stunde 36.000 Datenpunkte erfasst“, erklärt Thomas Karl. Aus den Messdaten können die Wissenschaftler mit Hilfe von statistischen Methoden auf die Emissionen im Umkreis von rund einem Kilometer schließen. Die Auswertung einer dreimonatigen Messreihe im Jahr 2015 – die nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde – förderte zwei Hauptquellen für die Stickoxidkonzentration in der Innsbrucker Luft zutage: Verkehr und Hausbrand, wobei der Verkehr für über 80% der Stickoxid-Dem Hauptverursacher auf der SpurStickoxid ist in hohen Konzentrationen giftig und deshalb als Luftschadstoff eingestuft, es ist aber auch für die Bildung von bodennahem Ozon mitverantwortlich. Entsprechende Grenzwerte sollen die Emissionen begrenzen. Allerdings liegt zum Beispiel der Innsbrucker Durchschnittswert für Stickoxid 36-fach über dem neuen Luftreinhaltestandard in den USA. Aufgrund der hohen Stickoxidwerte an der Inntal- und Brennerautobahn gelten dort bereits Fahrverbote und Geschwindigkeitsbeschränkung nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L).Die aktuelle Innsbrucker Studie soll dazu beitragen, die Verursacher der Stickoxidemissionen noch deutlicher zuzuordnen. In Zukunft wollen die Tiroler Wissenschaftler mit ihrem Verfahren den Einfluss der Autobahn mit einer Messstation im Unterinntal genauer untersuchen, die Entwicklung der Luftschadstoffe während der Wintermonate aufzeichnen und den Einfluss von landwirtschaftlichen Flächen erforschen. Vor allem will Luftforscher Thomas Karl aber auch längere Messreihen etablieren. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Einrichtung des Innsbruck Atmospheric Observatory (IAO), das derzeit am Campus Innrain aufgebaut wird und in Zukunft von verschiedenen Forschungsgruppen der Universität Innsbruck genutzt werden wird. Baulinks-Beiträge vom 21. August 2017 |
|
Mitmachen beim Stahl-Innovationspreis 2018 https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1327.php4 Zum elften Mal lobt die Stahlindustrie den Stahl-Innovationspreis aus, um Innovationen mit dem Werkstoff Stahl eine Bühne zu bieten. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Wettbewerb richtet sich an Ingenieure, Architekten, Designer, Handwerker sowie Forscher. weiter lesen |
|
Architekturbiennale Venedig 2018: Graft Architekten und Marianne Birthler kuratieren den Deutschen Pavillon https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1326.php4 Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat am 16. August die Kuratoren für den deutschen Beitrag auf der 16. Architekturbiennale in Venedig bekannt gegeben. weiter lesen |
|
Produktion im europäischen Baugewerbe im Juni 2017 im Vorjahresvergleich um rund 3,5% gestiegen https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1325.php4 Laut Eurostat ist im Juni 2017 die saisonbereinigte Produktion im Baugewerbe gegenüber Mai 2017 im Euroraum um 0,5% und in der EU28 um 0,2% gesunken. Gegenüber Juni 2016 stieg jedoch die Produktion im Euroraum kräftig um 3,4% und in der EU28 um 3,6%. weiter lesen |
|
Zweite Ceresana-Marktstudie zu Dämmstoffen im europäischen Baumarkt https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1324.php4 Der Großbrand am Grenfell Tower in London entfachte eine angestrengte Diskussion zur Sicherheit von Dämmstoffen. Für die Hersteller ist das aktuell sehr herausfordernd. Gleichwohl bleiben Energieeffizienz und Dämmstoffe in vielen Ländern ein wichtiges Thema. weiter lesen |
|
Wahlprüfsteine des Fachverbands Mineralwolleindustrie (FMI) https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1323.php4 Deutschland wird ziemlich sicher sein selbstgestecktes Klimaziel, den Energieverbrauch bis 2020 um 20% gegenüber 2008 zu senken, nicht erreichen. War die Bundesrepublik zu ambitioniert bei der Formulierung ihrer Klimaschutzmaßnahmen? weiter lesen |
|
Fünf Forderungen der Gebäude-Allianz an die nächste Bundesregierung https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1322.php4 Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl fordert die Gebäude-Allianz, ein Zusammenschluss von Umwelt-, Industrie- und Verbraucherschutzverbänden, den Ausbau des Gebäudebestands bis 2050 zu beschleunigen - und das klimaneutral und sozialverträglich! weiter lesen |
|
Wohnungsmieten steigen weiter bei Angebotsmieten zwischen 4,40 und 16,40 Euro/m² https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1321.php4 Laut einer aktuellen BBSR-Auswertung sind die Neuvertragsmieten für Wohnungen im 1. Halbjahr 2017 deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4% gestiegen - auf durchschnittlich 7,90 Euro/m² (nettokalt). weiter lesen |
|
Wärmeverbrauch in Mehrfamilienhäusern 2016 deutlich gestiegen https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1320.php4 Wie eine aktuelle Auswertung von Techem zeigt, wurde 2016 mehr geheizt. Insbesondere die kühlere Witterung in den Wintermonaten 2016 dürfte dafür die Ursache gewesen sein. weiter lesen |