Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 12.5.2018

Kostensteigerungen von 10% durch Tarifabschluss!?

Mit einem Schlichterspruch hat der ehemalige Wirtschaftsminister Wolfgang Clement den Tarifkonflikt im deutschen Baugewerbe vorerst(?) beendet (siehe auch ersten Baulinks-Bei­trag heute). Darauf hat der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein umgehend und sehr ablehnend reagiert.

„Der Schlichterspruch ist gegen die Bedenken unserer Arbeitgeberseite ausgesprochen worden. Die Ergebnisse sind für Schleswig-Holstein mit seinen überwiegend kleinen und mittleren Betrieben höchst bedenklich“, sagt Georg Schareck, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Baugewerbeverbandes Schleswig Holstein. Er sieht ernsthafte Probleme für die Handwerksbetriebe. Die Auftraggeber werden mit einer spürbaren Erhöhung der Bau­prei­se rechnen müssen.

Der Schlichterspruch sieht für das Tarifgebiet des Baugewerbeverbandes Schleswig-Hol­stein u.a. Folgendes vor: Die Erhöhung der Löhne und Gehälter ab 1. Mai 2018 um 5,7% bei einer Laufzeit von 26 Monaten, mehrere Einmalzahlungen, die Anhebung der Ausbildungsvergütung sowie eine Anhebung beziehungsweise Wiedereinführung des 13. Monatseinkommens.

„Wir beurteilen das Ganze sehr skeptisch und als zu teuer. Die IG Bau hat es an wirt­schaft­li­chem Sachverstand fehlen lassen, sie wollte wohl den anderen Gewerkschaften zeigen, dass sie den höchsten Abschluss erzielen kann und hätte einen Streik in Kauf genommen“, so Schareck. Der Baugewerbeverband als der zuständige Ar­beit­ge­ber­ver­band in Schleswig-Holstein stellt sich weiterhin vor seine Betriebe und versucht zu verhindern, dass zu hohe Forderungen durchgesetzt werden.

„Lohnanhebungen erhöhen Baupreise“

Für Schleswig-Holstein bedeuten die Lohnerhöhungen (+5,7 %) und Einmalzahlungen (+1,3%) Belastungen von 7%. Hinzu kommt on top das 13. Monatsgehalt. Da jeder tarifliche Prozent die Umsatzrendite in einer arbeitskostenintensiven Branche um rund einen halben Prozentpunkt senkt und die Nettorendite gerade einmal bei 4,6% liegt, werden die Liquidität und die Aktionsmöglichkeiten am immer noch hart umkämpften Markt weiter eingeschränkt.

Die Betriebe werden die Belastungen an den Markt weitergeben müssen. Inklusive Lohnnebenkosten und Mehrwertsteuer bei den arbeitsintensiven Lohnkostenanteilen sprechen wir hier von Kostensteigerungen von deutlich mehr als 10%. „Die IG Bau hat die Interessen ihrer eigenen Arbeitnehmer in den kleinen und mittelständischen Be­trie­ben offenbar aus den Augen verloren. Unter diese Voraussetzungen werden neue Arbeitsplätze nur schwer geschaffen werden können“, sagt Schareck.

Einführung des 13. Monatsgehalts fragwürdig

„Wir werden mit der Einführung des 13. Monatsgehalts im Land einen deutlich teureren Abschluss haben,“ sagt Schareck. Denn seit 2003 gibt es den Tarifvertrag zum 13. Monatsgehalt in Schleswig-Holstein nicht mehr; er war von der IG BAU gekündigt worden und in Schleswig-Holstein auch nach zwei Streikrunden nicht wieder in Kraft gesetzt worden. Damit sollte die Flexibilität aus Sicht des Arbeitgeberverbandes erhalten bleiben. Zumal die nicht tarifgebundenen Betriebe das 13. Monatsgehalt nicht zahlen müssen. Der Schlichterspruch würde für unser Land nicht eine Aufstockung des 13. Monatsgehalts, sondern eine Wiedereinführung und Wettbewerbsbenachteiligung bedeuten.

„Wir werden schnellstmöglich im Verband beraten, wie wir mit dem Schiedsspruch umgehen werden“, sagt auch Verhandlungsführer Kai Boysen, der Vertreter für die Tarifpolitik im Baugewerbeverband Schleswig-Holstein. Dass das 13. Monatsgehalt nicht zuerst im Land verhandelt worden sei, sondern gleich auf Bun­des­ebe­ne/Schlich­tung, stellt aus unserer Sicht einen Bruch des geltenden Tarifrechts dar. Denn auch nach Auffassung der IG Bau hätte das 13. Monatsgehalt zunächst regional verhandelt werden müssen, bevor es in eine Schlichtung geht. Das Überspringen dieser ‚ersten Instanz’ stellt einen Bruch der Tarifzuständigkeit dar.

„Vorbehaltlich der Entscheidung des Bundes werden wir prüfen müssen, ob wir einen solchen Tarifabschluss unseren Betrieben zur Annahme empfehlen können,“ sagte Boysen am Samstag.

Baulinks-Beiträge vom 11. und 12. Mai 2018

Schlichterspruch im Bauhauptgewerbe: lange Laufzeit und viel Geld
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Die Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Beschäftigten im Bau­haupt­ge­werbe sind in der Nacht zum 12. Mai nach 19 Stunden zu einem Ende gekommen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 26 Monaten. Löhne und Gehälter steigen um 5,7 bzw. 7,4%. weiter lesen

Erstmals automatische Türsteuerung für Eclisse-Inwand-Schiebetüren
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Von Eclisse gibt es erstmals automatisierte Schiebetür-Systeme für bar­rie­re­freie Innenräume. Angetrieben werden die Schiebetüren von einem Line­ar­mo­tor - konkret von dem CS80 von Dormakaba. Dabei handelt es sich um die erste wartungsfreie Antriebsgeneration des Unternehmens. weiter lesen

Zargenloses, lichtdurchlässiges Schiebetürsystem von Wacosystems
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Von Wacosystems gibt es inzwischen eine lichtdurchlässige, zargenlose Schiebetür aus dem lichtdurchlässigen Wabenpaneel ViewPan mit Ober­flä­chen aus Acryl. Sie fühlen sich im Vergleich zu Glasschiebetüren warm an und werden in zwei Varianten angeboten. weiter lesen

Wingburg mit Zargen für wandbündige Drehflügeltüren
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Wingburg, insbesondere als Hersteller von Einbauelementen für Schie­be­tü­ren bekannt, hat sein Programm um eine Zarge für wandbündige Dreh­flü­gel­tü­ren erweitert. Mit Kontura lassen sich Türen realisieren, die mit der Wand eins werden, da sie die Oberfläche der Wand über­neh­men. Aber auch das Gegenteil ist möglich. weiter lesen

Flächenbündiges, dezentes Innentürsystem von Argent Alu neu mit Smart Entrance
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Das rahmenlose Innentürsystem Argenta Invisidoor DL von Argent Alu ist inzwischen auch in einer „Smart Entrance“-Variante erhältlich. Die­ses Sys­tem verfügt über ein elektrisches Schloss, das automatisch entriegelt wird, sobald der flächenbündig integrierte Türgriff berührt wird. weiter lesen

Zweifarbige Türdrücker mit matten Oberflächen und reduziertem „mini“-Design
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Oberflächen sind bei Hewi ein eigenständiger Bereich des Pro­dukt­de­signs. In der Edition „matt“ versammelt das Unternehmen Oberflächen, welche die Sinne ansprechen wollen und gleichzeitig Raum für Individualität schaffen können. weiter lesen

FSB 1262 von Shigeru Ban, ein Türdrücker im Carbon-Zeitalter
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Carbon oder Aluminium? Der japanische Architekt und Pritzker-Preis­trä­ger Shigeru Ban hat sich bei der Entwicklung von Türdrückern für bei­des ent­schieden. Sein FSB 1262 kombiniert eine Handhabe aus Carbon mit einem Drückerhals aus Aluminium. weiter lesen

GEZEs Türdämpfer ActiveStop nun auch als aufliegende Variante
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Sanftes Stoppen, komfortables Offenhalten, leises Schließen - dafür steht die Türdämpfung ActiveStop, die GEZE zunächst als Tür-inte­grier­te Va­rian­te vorgestellt hatte. Die neue, aufliegende Variante bietet sich insbesondere für die Nachrüstung an. weiter lesen

Wie Simonswerk Ganzglastüren flächenbündig in Szene setzt
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Mit dem Türband Tectus Glas (Tectus TEG 310 2D) verändert Simons­werk das bekannte klassische Erscheinungsbild von Ganzglastüren grundsätzlich, indem erstmalig Türblatt, Zarge und Bandsystem auf einer Ebene liegen. weiter lesen

Sprenghemmende Sälzer-Türen mit Türbändern von Dr. Hahn im Sprengversuch
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Bisher ließen sich als sprenghemmende Türen nur auswärts öffnende Ele­men­te einsetzen. Denn dabei wird der Explosionsdruck auf das Tür­blatt einigermaßen gleichmäßig auf den Türrahmen übertragen. Bei ein­wärts öffnenden Türen entfällt diese Unterstützung. weiter lesen

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