Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 26.5.2018

TechnikRadar zeigt, was die Deutschen über Technik denken

Was die Deutschen über Technik denken, das hat das Technik­Radar von acatech - Deutsche Akademie der Tech­nikwis­sen­schaf­ten und Körber-Stiftung untersucht. Die repräsentative Studie, die am 25. Mai in Berlin vorgestellt wurde, soll von nun an regelmäßig durchgeführt werden und mögliche Fehl­ent­wick­lungen des technologischen Wandels sichtbar machen.

In Deutschland sind laut TechnikRadar 89,5% der Bevölkerung davon überzeugt, dass sich der technische Fortschritt nicht aufhalten lässt. 60,2% gehen davon aus, dass mit der Ent­wicklung zunehmend Zwänge für den Einzelnen entstehen. Wenngleich auch der Wandel nach Meinung fast aller Deutschen nicht gestoppt werden kann, fordern 68,7%, dass die Bürger über die Zukunft umstrittener Techniken mit­be­stim­men sollten.

Technik soll mit sozialen Werten im Einklang stehen

Was das Potenzial von Technik als Problemlöser angeht, sind die Deutschen skep­tisch: Nur 24,6% gehen davon aus, dass sie mehr Probleme löst als sie schafft. Etwa ein Drittel (32,9%) erwartet, dass Herausforderungen wie Hunger, Armut und Kli­ma­wan­del mit technischer Hilfe gelöst werden können. Wenn es um den Nutzen von Tech­nik geht, denken die Befragten zuerst an die Gesellschaft. So sagt mit 73,7% eine deutliche Mehrheit, dass Technik mit gesellschaftlichen Werten wie Umweltschutz und Gerechtigkeit im Einklang stehen soll. Knapp ein Viertel (24,9%) findet technische Neuerungen nur dann gut, wenn sich daraus persönliche Vorteile ergeben.

Auch wenn die Deutschen skeptisch sind, sehen sie durchaus positive Aspekte. „Unter allen Befragten rechnet fast jeder Zweite - darunter Männer mehr als Frauen - damit, dass Technik die Lebensqualität für nachfolgende Generationen verbessern wird“, sagt die wissenschaftliche Projektleiterin Cordula Kropp, Soziologin am Zentrum für Inter­dis­zi­pli­näre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart. „Geht es um konkrete Technologien, denken die Deutschen differenziert. Beim Einsatz von Robotern zur Entlastung von Pflegepersonal sind die Erwartungen zurückhaltend, bei der Nut­zung erneuerbarer Energien zur Bekämpfung der globalen Erwärmung deutlich positiver“, so Cordula Kropp weiter.

Durch digitale Technologien droht Kontrollverlust

Die Digitalisierung und ihre Folgen betrachten die Deutschen mit gemischten Gefühlen: Sie erwarten zum Beispiel mehrheitlich einen Komfortgewinn (54,5%), befürchten jedoch ebenso, die Hoheit über ihre eigenen Daten zu verlieren (60,6%).

Mit 80,8% rechnet eine große Mehrheit damit, dass Pflegebedürftige durch den Einsatz von Pflegerobotern weniger menschliche Zuwendung erhalten. 52,9% be­fürch­ten, dass sich dadurch künftig nur noch Wohlhabende von Menschen pflegen lassen können.

Noch skeptischer sind die Deutschen beim autonomen Fahren. Nur 18% stufen selbstfahrende Fahrzeuge als zuverlässig ein. Unter denjenigen, die selbst Auto fahren, sind derzeit gerade mal 16,2% bereit, die Verantwortung vollständig an das Fahrzeug abzugeben. Eine große Mehrheit (67,4%) fürchtet, dass Hacker Unfälle verursachen könnten.

Ähnlich ist die Sorge bei Smart-Home-Technologien: Hier befürchten 67,9%, dass Internetkriminelle die Wohnung kontrollieren könnten. Nur 8,1 Prozent der Befragten nutzt Lösungen für das intelligente Zuhause.

Vor allem Jüngere sorgen sich um persönliche Daten

Vorwiegend besser Gebildete, Personen mit einer technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung, diejenigen, die sich sozial oberhalb der Mittelschicht einordnen und jüngere Befragte sorgen sich um die Datensicherheit. Grundsätzlich stehen die Jüngeren der Digitalisierung aber positiver gegenüber als Ältere, Männer positiver als Frauen.

Besonders ältere Frauen zeigen sich vergleichsweise skeptischer. Und das nicht nur in Bezug auf die Digitalisierung, sondern auf Technik im Allgemeinen: Nahezu jede zweite Frau ab 65 Jahren (47,3%) glaubt, dass Technik mehr Probleme schafft als löst. Bei Männern unter 35 ist es nur jeder Fünfte (19,4%). Die relativ höhere Technikdistanz von Frauen ist kein neues Phänomen. Dennoch überrascht ein Ost-West-Vergleich: Dass Technik die Lebensbedingungen künftiger Generationen verbessert, erwarten rund 37% der Frauen in Westdeutschland – und über 62% der Frauen in Ost­deutsch­land.

Bürger wollen mitbestimmen – TechnikRadar versteht sich als Frühwarnsystem

„Nicht Technik an sich steht für die Deutschen im Mittelpunkt des Interesses, sondern ihre soziale Einbettung – die Ziele, die mit ihr angestrebt werden ebenso wie die Folgen ihres Einsatzes. Zu dieser dringend notwendigen Debatte um den Stellenwert, die Gestaltung und die Regulierung technischer Innovationen will das TechnikRadar zukünftig beitragen“, sagt Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung. „Unser jährliches Monitoring haben wir bewusst als langfristiges Frühwarnsystem angelegt, um Fehlentwicklungen des technologischen Wandels rechtzeitig erkennbar zu machen. Im Idealfall unterstützen wir Innovationsprozesse so, dass Produkte und Technologien im Einklang mit den Erwartungen derer stehen, die sie nutzen oder von ihnen betroffen sind“, ergänzt Projektleiter Ortwin Renn, acatech Präsidiumsmitglied und wissenschaftlicher Direktor des IASS Potsdam (Institute for Advanced Sustainability Studies).

Über das TechnikRadar

Grundlage des TechnikRadars ist eine regelmäßige, bundesweit repräsentative Befragung, die nach sozialwissenschaftlichen Standards entwickelt und mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung ausgewertet wird. Erstellt wird es vom Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart (ZIRIUS). 2018 wurden 2002 Personen befragt, Schwerpunktthema war die Digitalisierung. Das TechnikRadar 2018 ist downloadbar als...

Baulinks-Beiträge vom 25. und 26. Mai 2018

BIM-Kongress von 5D Institut und THM am 12. und 13. September (Frühbuchertickets bis 31. Mai)
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0056.php4
Infrastruktur digital planen und bauen 4.0 - unter diesem Motto findet heuer der etablierte Kongress zum Thema digitales Infra­struk­tur­ma­na­ge­ment bereits zum fünften Mal statt. weiter lesen

buildingSMART-Thementag „Zusammenarbeit in BIM-Projekten mit IFC, BCF & Co.“ am 28.6.
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0055.php4
Was ist IFC und wie funktioniert BIM mit diesem offenen Aus­tausch­stan­dard? Welche Möglichkeiten bietet BCF für das Änderungs­ma­na­ge­ment? Und wie bewährt sich das alles in der Praxis? weiter lesen

VDI 2552 Blatt 2: Standardisierte Begriffe für Building Information Modeling
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0054.php4
Neue Richtlinie VDI 2552 Blatt 2 adaptiert bereits etablierte Be­zeich­nun­gen und vereinheitlicht die im Umlauf befindlichen Begriffe. weiter lesen

Neuer Masterstudiengang: 3D-Animation für lineare und nicht-lineare Medien
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0053.php4
Das Cologne Game Lab (CGL) der TH Köln und die internationale Film­schule Köln (ifs) bieten ab dem Wintersemester 2018/2019 den berufs­be­glei­ten­den Masterstudiengang „3D Animation for Film & Games“ an. weiter lesen

Wie Software frühe Entwurfsphasen in der Architektur und Raumplanung unterstützen kann
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0052.php4
Eva ist eine Entwicklung von Caramel architekten und SWAP Archi­tek­ten, gefördert von der Wirtschaftsagentur Wien. Die Software unter­stützt Ent­scheidungsprozesse in der frühen Entwurfsphase. weiter lesen

Neues BIM-Tool von Dlubal: Bewehrungsübergabe RFEM - Revit
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0051.php4
In der neuesten Version von RFEM 5 hat Dlubal die Möglichkeit ge­schaf­fen, im Zusatzmodul „RF-BETON Flächen“ definierte Flächen­be­weh­run­gen über eine direkte Schnittstelle als Bewehrungsobjekte an Revit zu übergeben. weiter lesen

ZUB Argos 2018: Wärmebrücken-Software für EnEV-, KfW- und Passivhaus-Nachweise
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0050.php4
Wärmebrücken berechnen, EnEV-, KfW- und Passivhaus-Nachweise gene­rie­ren - das sind die Stärken der Wärmebrücken-Be­rech­nungs­soft­ware ZUB Argos. Jetzt liegt das Update 2018 mit erweiterten Kom­fort­funk­tionen und Berechnungsmöglichkeiten vor. weiter lesen

GAEB-Online 2018 ermöglicht nun REB 23.003-konforme, prüfbare Aufmaße
https://www.baulinks.de/bausoftware/2018/0049.php4
Mit der GAEB-Online-Version 2018 lassen sich prüfbare Aufmaße nach REB 23.003 als DA11-Datei über Tabellenkalkulationsprogramme wie Microsoft Excel erstellen. Das vereinfacht Rechnungsprüfungen und beschleunigt die Zahlungsabwicklung. weiter lesen

Bauhauptgewerbe erreicht beim ifo Geschäftsklima neue Rekordhöhe
https://www.baulinks.de/webplugin/2018/0761.php4
Der Abwärtstrend beim ifo Geschäftsklima ist gestoppt. Der allgemeine Index liegt im Mai unverändert bei 102,2 Punkten, nachdem er zuletzt fünf Monate in Folge gefallen war. weiter lesen

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