Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 26.11.2019

Umdenken in der Wohnungspolitik?

Steigende Mieten sind nicht nur in Berlin, sondern in vielen deutschen Groß- und Universitätsstädten ein kritisches Thema. Die Politik reagiert mit Mietpreisbremsen sowie einem Mieten­deckel und schafft dabei neue Ungerechtigkeiten. Eine öko­no­misch effiziente, sozial gerechte, und ökologisch nachhaltige Wohnungspolitik sollte hingegen...
  • sich auf das gestiegene Preisniveau einstellen,
  • die Menschen bei der Bildung von Wohneigentum unter­stützen und
  • die Ausweitung des Wohnungsangebots durch Ver­dich­tung gering verdichteter städtischer und stadtnaher, gut erschlossener Gebiete anstreben.
Dies sind zentrale Botschaften eines Sonderhefts zum Thema Wohnungspolitik in dem führende deutschsprachige Stadt- und Immobilienökonomen aus dem In- und Ausland zu Wort kommen. Das Sonderheft „Wohnungspolitik“ der Zeitschrift für Immobilien­öko­nomie wurde herausgegeben von...
Für das Sonderheft haben die Herausgeber deutschsprachige Experten in- und aus­län­discher Institutionen eingeladen, die sich durch robuste Forschung auf internationalem Niveau eine ausgewiesene wissenschaftliche Reputation erarbeitet haben. Das Ergeb­nis sind elf Beiträge, die zu aktuellen Themen der Wohnungspolitik den internationalen Stand der Forschung zusammenfassen und relevante Politikimplikationen allge­mein­ver­ständ­lich herausarbeiten. In ihrem Nachwort fassen Gabriel Ahlfeldt und Wolfgang Maennig die gesammelten Expertenmeinungen zu sechs Eckpunkten für eine öko­no­misch effiziente, sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Wohnungspolitik zusam­men.

„Steigende Kaufpreise und Mieten in deutschen Groß- und Universitätsstädten sind vor allem ein Abbild deren zunehmenden Attraktivität. Eine akute Gefahr einer Blasen­bil­dung auf Immobilienmärkten ist deshalb aktuell nicht gegeben. Mit einem kurzfristigen Rückgang ist nicht zu rechnen. Märkte und Politik sollten sich auf das gestiegene Preis­niveau einstellen“, so Dr. Gabriel Ahlfeldt. Wohneigentum ist laut dieser Zusam­men­fassung der wirksamste Schutz vor steigenden Immobilienpreisen und ein effektiver Weg zur Vermögensbildung.

Das erforderliche Eigenkapital für Wohneigentum stellt jedoch insbesondere für junge Menschen eine Hürde da. Die Politik sollte daher bei der Beschaffung von Eigenkapital unterstützen, zum Beispiel durch ein Kreditprogramm der KfW.

Mietpreisbremsen und Mietdeckel sorgen dagegen für neue Ungerechtigkeiten. Sie schützen immobile Mieter und benachteiligen mobile Mieter und junge Familien, die eine andere oder größere Wohnung benötigen. Damit führen sie zu längeren Pend­ler­wegen, die ökologisch nicht nachhaltig sind. Zudem wirken die Bremsen vor allem im oberen Mietsegment und nutzen somit den einkommensstärkeren Mietern, so die Autoren.

Nach ihrer Zusammenstellung der aktuellen Forschung wird Wohnungsknappheit insbesondere ausgelöst, wenn Baugenehmigungen zu restriktiv gehandhabt werden, wohingegen eine angemessene großzügige Genehmigungspolitik das Preiswachstum und Preiszyklen abschwächen könne. Weitere Schwerpunkte legen die Autoren auf...
  • eine nachhaltige Stadtentwicklung,
  • die Verdichtung gering verdichteter städtischer und stadtnaher Gebiete sowie
  • eine Grundsteuer, die auf Grundlage transparent ermittelter Bodenwerte erhoben wird, welche den tatsächlichen Marktwerten entsprechen.
Die zusammenfassenden sechs Punkte für eine ökonomisch effiziente, sozial gerechte, und ökologisch nachhaltige Wohnungspolitik in Deutschland sind unter folgendem Link abrufbar: link.springer.com/article/10.1365/s41056-019-00042-z. Das Sonderheft „Wohnungspolitik“ der Zeitschrift für Immobilienökonomie ist online frei erhältlich: link.springer.com/journal/41056/5/1

Baulinks-Beiträge vom 26. November 2019

Hersteller von Baustoffen fürs geneigte Dach im Zwei-Fronten-Kampf
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Der deutsche Markt für geneigte Dächer verpasst auch 2019 den Turn­around. Denn die Hersteller kämpfen an zwei Fronten - zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktstudie von Branchenradar.com. weiter lesen

Geschwungen, gekrümmt, gewendelt: 3D-Druck von Sonderschalungen à la Doka
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Weniger Montageaufwand und höhere Qualität bei Sonderschalungen für ausgefallene Geometrien - das verspricht der 3D-Druck von Scha­lungen. Ein Pilotprojekt von Doka und Voxeljet zeigt, was möglich ist. weiter lesen

Paschal erweitert die Realität der Betonschalungs-Planung
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Auch in der Baubranche spielt die Realtime-Visualisierung von Pro­zes­sen eine immer wichtigere Rolle. Insbesondere die „Erweiterte Realität“ (Augmented Reality, AR) kann im komplexen Planungs- und Baualltag einen hilfreichen Beitrag zur Prozesssicherheit leisten. weiter lesen

Monitoring der Betonfestigkeit: Paschal kooperiert mit dänischem Technologie-Start-up
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Paschal und Sensohive wollen zusammenarbeiten, um Digitalisierung und smarte Technologien in der Bauindustrie weiter voranzutreiben. Der Schalungshersteller aus dem Schwarzwald versteht die Partnerschaft als seien Startschuss in Sachen IoT. weiter lesen

DBV-Merkblattsammlung jetzt auch als (Web-)App
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Der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein und das Fraunhofer-IRB haben 2019 ein Online-Abonnement für DBV-Merkblätter freigeschaltet. Es ent­hält alle DBV-Merkblätter, sie sind automatisch immer auf dem neuesten Stand. weiter lesen

DAfStb/DBV-Fachkolloquium „Digital Fabrication with Concrete“ am 30. Januar 2020 in Berlin
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Die digitale Fertigung im Betonbau hat in den vergangenen Jahren enorm an Fahrt aufgenommen. Darum veranstaltet der DBV mit dem DAfStb zusammen mit dem der RILEM jetzt erstmals ein internationales Kolloquium zum Thema. weiter lesen

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