Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 03.02.2020

Ingenieurpädagogik

Die Technische Hochschule Rosenheimstartet zum Wintersemester 2020/21 den neuen Studiengang Ingenieurpädagogik, der mit einem Bachelorabschluss für das anschlie­ßende Masterstudium an einer Universität und damit für das Lehramt an beruflichen Schulen qualifiziert. Denn Deutschland braucht Lehrer, vor allem an den Berufsschulen in den technischen Ausbildungsrichtungen. Studien kommen zu dem Schluss: Der Mangel an Berufsschullehrern wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen und stellt die duale Berufsausbildung als wesentlichen Pfeiler der deutschen Wirtschaft vor enorme Herausforderungen.

Berufsschullehrer trotz Fachhochschulreife

„Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dem entgegenzuwirken, indem wir ein neues und attraktives Studienangebot schaffen“, so Prof. Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim. Denn im Gegensatz zum Studium an einer Universität kann man sich in Rosenheim auch mit der Fachhochschulreife in das Lehramtsstudium einschreiben. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Bauberuf. Das Studium dürfte insbesondere für Schreiner und Zimmerer attraktiv sein, denn in Rosenheim gibt es die einmalige Kombination der beruflichen Fach­rich­tung Bautechnik mit dem Zweitfach Holztechnik. Daneben stehen als Zweitfach auch noch andere Wahlmöglichkeiten, z.B. Informatik, offen.
 
„Die Prognosen für den Lehrerbedarf bis 2030 zeigen eindeutig: Mit einem Abschluss als Berufsschullehrer Bautechnik braucht man sich keine Sorgen um eine Übernahme in den Staatsdienst zu machen, weder in Bayern noch in anderen Bundesländern. Im Gegenteil: Die Absolventen können oft wählen, an welcher Schule sie unterrichten möchten“, so Prof. Dr. Benno Eierle, der zusammen mit Prof. Köster und dem Fach­ver­band Schreinerhandwerk Bayern den neuen Studiengang initiiert hat.
 
(Schreiner)Lehre > Fachabitur > Bachelorstudium Ingenieurpädagogik an der TH Rosenheim > Masterstudium Berufliche Bildung (an der TU München) > Referendariat, so sieht also der neue Weg zum Berufsschullehrer aus. Am Ende steht die Verbe­am­tung im höheren Dienst. Der Studiengang richtet sich ausdrücklich an Interessenten aus allen 16 Bundesländern.
 
Einen weiteren Vorteil des Studiums Ingenieurpädagogik bringt Prof. Christian Kortüm, Studiendekan Holztechnik an der TH Rosenheim, auf den Punkt: „Unser Abschluss ‚Bachelor of Engineering‘ ist eine Doppelqualifikation: Falls jemand während des Studiums merkt, dass die Schule doch nicht das Richtige ist, kann er mit dem Abschluss auch als Ingenieur arbeiten“.
 
Als Absolvent der Ingenieurpädagogik bringt man sogar eine Zusatzqualifikation im sozialpädagogischen Bereich mit, was viele Unternehmen schätzen. „Das ideale Studium für jemanden, der sich noch nicht festlegen möchte, ob er oder sie später als Lehrer oder als Ingenieur arbeiten möchte“, so fasst Prof. Dr. Benno Eierle die Vorteile des Studienganges zusammen.
 
Interessenten können sich ausführlich auf der Messe Holzhandwerk in Nürnbergvom 18. bis 21. März informieren. Der Studiengang wird sowohl am Stand der TH Rosenheim (Foyer West E0 / CAM-3), als auch auf dem Stand des Fachverbandes Schreinerhandwerk Bayern vertreten sein.

Baulinks-Beiträge vom 2. Februar 2020

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8,7 Mrd. Euro Energiekostenverschwendung wegen unzureichendem Wärmeschutz
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