Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 22.03.2020

Weltwassertag 22.3.: Wasser ist ein knappes Gut

In den letzten Wochen hat es viel geregnet, und so manche Talsperre ist wieder voll. Doch gilt das auch für die Grundwasserspeicher? Das Helmholtz Zentrum für Umwelt­for­schung meldet aktuell vor allem für Ostdeutschland immer noch moderate bis extreme Dürre für Bodenschichten mit mehr als 1,80 m Tiefe. „Ökosysteme, Trinkwasserversorgung sowie Land- und Forstwirtschaft haben unterschiedliche Ansprü­che an das im ländlichen Raum verfügbare Wasser, die in Einklang gebracht werden müssen“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundes­stif­tung Umwelt (DBU) anlässlich des Weltwassertages am 22. März. Gleichzeitig müsse auch der Hochwasserschutz berücksichtigt werden. Die DBU fördere mehrere regionale Projekte in Deutschland, die sich um diese Konfliktfelder drehen und Land- und Was­ser­wirt­schaft, Naturschutz, Behörden und in Teilen auch Bergbau an einen Tisch bringen sollen - auch wenn das im Moment wegen der Corona-Krise nur sinnbildlich gemeint ist.

Zur Erinnerung: Der Weltwassertag wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen und findet seit 1993 unter einem jährlich wechselnden Motto statt, das dieses Jahr „Wasser und Klimaschutz“ lautet.Wir haben dazu ein eigenes Magazin auf baulinks.de.


Foto © Franziska Göde/piclease via DBU

Dürre und Starkregen sind Auswirkungen des Klimawandels

„Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ressource Wasser machen sich für die Bevölkerung natürlich vor allem dann bemerkbar, wenn sie sozusagen vor der eigenen Haustür passieren“, so Herr Bonde. Die Klimaforschung sei bereits so weit, dass untersucht werden könne, ob beispielsweise eine regionale Trockenperiode oder ein lokaler Starkregen durch den Klimawandel wahrscheinlicher wurde oder nicht. Ist zum Beispiel davon auszugehen, dass zunehmend mit Hochwasser zu rechnen ist, würden sich daraus konkrete Anpassungsstrategien wie der Bau von Deichen ableiten lassen.

Fläche nur begrenzt verfügbar - Nutzungskonflikte

„Fläche ist aber nur begrenzt verfügbar. Insofern müssen die häufig sehr unter­schied­lichen Interessen abgewogen werden. Es muss mit den jeweiligen Akteuren vereinbart werden, wie die Fläche im ländlichen Raum genutzt wird - für sauberes Trinkwasser, geschützte Lebensräume wie Moore, land- und forstwirtschaftliche Zwecke oder beispielsweise auch als Überschwemmungsgebiet“, so Herr Bonde. Verschiedene Förderprojekte laufen dazu derzeit mit fachlicher und finanzieller Unterstützung durch die DBU. „Mit Fachdialogen wollen wir den Austausch der Projektträger unterstützen. Auch wenn wir aufgrund der Corona-Krise noch nicht beginnen konnten, planen wir weiterhin bis 2022 pro Jahr zwei mehrtägige Veranstaltungen, um dieses bundesweite Netzwerk aufzubauen“, erklärt Dr. Volker Wachendörfer, DBU-Fachreferent Natur­schutz.

Beispiel: Einzugsgebiet Hammbach in Nordrhein-Westfalen

So ist das Einzugsgebiet des Hammbachs im Raum Dorsten-Haltern beispielsweise mit einem der größten Grundwasservorkommen Nordrhein-Westfalens verbunden. Bei Trockenheit wird der hohe Bedarf für Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Feuchtlebensräume zu einer Herausforderung. In einem Projekt des Unternehmens Lippe Wassertechnik (Essen) haben sich alle Akteure aus Land- und Wasserwirtschaft sowie Naturschutz auf ein maßgeschneidertes Konzept geeinigt. Darin ist festgelegt worden, wie...
  • Wasserkontingente zukünftig verteilt,
  • Feuchtgebiete zum Beispiel durch das Aufstauen von Regenwasser stabilisiert sowie
  • die landwirtschaftliche Bewässerung an trockenere Perioden angepasst werden könne.

Beispiel: Einzugsgebiet Weschnitz in Südhessen

An der im Odenwald entspringenden und bei Biblis in den Rhein mündenden Weschnitz in Südhessen unterstützt die DBU ein Projekt des Gewässerverbandes Bergstraße. Hier geht es um Bürgerbeteiligung und um gemeinsam mit allen Akteuren zu entwickelnde Lösungen zum Hochwasser- und Gewässerschutz. Mit dem Vorhaben sollen die Maß­nah­men­planung und -umsetzung für die Öffentlichkeit verständlicher vermittelt und eine höhere Akzeptanz für europarechtliche Bestimmungen in der Bevölkerung erreicht werden. Ziel ist es, möglichen Konflikten frühzeitig durch geeignete Informations-, Dialog- und Beteiligungsmaßnahmen entgegenzuwirken.

Beispiel: Grundwassergebiet „Hunte Lockergestein links“ in Niedersachsen

In Niedersachsen wird ein Projekt der Universität Osnabrück durchgeführt, für das als Modellregion das Grundwassergebiet „Hunte Lockergestein links“ gewählt wurde. Mit einer Gesamtfläche von rund 1.250 km² durchzieht es die Kreise Cloppenburg, Vechta und Osnabrück. Um für ein nachhaltiges Wassermanagement regional alle Nutzer­grup­pen zu berücksichtigen, hat man relevante, starke Kooperationspartner mit ins Boot geholt: den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (Brake), die Nieder­säch­si­schen Landesforsten (Ganderkesee) sowie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Oldenburg).

Baulinks-Beiträge vom 20. März 2020

Neues IzR-Heft zum barrierefreien und inklusiven Planen und Bauen
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/0403.php4
Barrierefreies und inklusives Bauen muss nicht zwingend teuer sein - das zeigt das aktuelle Heft der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebenen Fachzeitschrift „Infor­ma­tio­nen zur Raumentwicklung“ (IzR). weiter lesen

Neuer Ideenkatalog von F.C. Nüdling
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Jedes Jahr bringt F.C. Nüdling neue Ideen zur Anlage von Terrassen und Gärten auf Papier.: Der 324 Seiten umfassende Katalog „Ideen für Lebensräume“ zeigt auch 2020 anschaulich und umfangreich bebildert, wie die Gestaltung des grünen Freiraums gelingen kann. weiter lesen

Neues Planungshandbuch „Attika und Dachaufbauten“ für Architekten
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Mit ihrem seinem Planungshandbuch wendet sich Schöck an Architekten und Fachplaner, um sie bei der gestalterischen sowie technischen Pla­nung und Realisierung unterschiedlicher Varianten von thermisch ent­koppelten Attiken und Dachaufbauten zu unterstützen. weiter lesen

Trendreport „Herausforderung Klimawandel“ von Panasonic
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/0400.php4
Es mag zwar sein, dass der Klimawandel in Zeiten der Corona-Krise ein Päuschen einlegt, weil beispielsweise viele Flugzeuge am Boden bleiben. Aber während der Virus einigermaßen zeitnah beherrschbar sein wird, ist der Umgang mit dem Klimawand ein Generationenprojekt. weiter lesen

Erster gemeinsamer Technikkatalog für die DACH-Region von Flamco Meibes
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/0399.php4
Bereits seit vergangenem Jahr tritt Flamco Meibes als Einheit auf, jetzt gibt es zum ersten Mal auch einen gemeinsamen technischen Katalog für die DACH-Region, der das unfangreiche Produktspektrum von der Wärmequelle bis zur Wärmeabgabe abbildet. weiter lesen

Purmo richtet sich strategisch neu aus
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/0398.php4
Der Wärmetechnikspezialist Purmo hat sich neu aufgestellt und begrün­det dies mit neuen Herausforderungen hinsichtlich Kundenbedürfnissen, Um­weltschutz, knapper werdenden Ressourcen sowie steigender Welt­be­völ­ke­rung. weiter lesen

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