Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 02.08.2020 |
|
Rattengift verursacht weiträumige GewässerbelastungRattengift, das in der kommunalen Kanalisation eingesetzt wird, gelangt in Gewässer und reichert sich dann in der Leber von Fischen an. Dies zeigt ein Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Die in den Rattenködern enthaltenen Wirkstoffe werden demnach in den Kläranlagen nicht vollständig abgebaut und gelangen so in die Flüsse. Dabei gelten rechtsverbindliche Vorgaben, die einen Kontakt der Köder mit dem Abwasser untersagen. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, kommentierte: „Städte und Kommunen müssen bei der chemischen Rattenbekämpfung die Vorgaben zum Gewässerschutz einhalten. Es gibt bereits zahlreiche innovative Lösungen, wie dies umgesetzt werden kann, beispielsweise durch spezielle Köderschutzstationen. Die Fische in unseren Flüssen dürfen nicht weiterhin zum ungewollten Ziel von Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen werden.“Fürs Hintergrundwissen: In den meisten deutschen Städten und Kommunen werden Ratten in der Kanalisation mithilfe von Antikoagulanzien-haltigen Fraßködern bekämpft. Die als Rodentizide bezeichneten Nagetierbekämpfungsmittel hemmen die Blutgerinnung und führen mehrere Tage nach Köderaufnahme zum Tod durch inneres Verbluten. In der Kanalisation werden die Köder mit einem Draht am Steigeisen befestigt und in Kanalschächte gehängt. Die besagte Studie kommt nun zu dem Schluss, dass insbesondere bei Starkregen - und Rückstauereignissen die in den Ködern enthaltenen Wirkstoffe in das Abwasser freigesetzt werden. Und die Antikoagulanzien werden nicht vollständig bei der konventionellen Abwasserreinigung in Kläranlagen abgebaut und dadurch mit dem gereinigten Abwasser in Gewässer eingeleitet. Dies belegt die Studie anhand der Analyse von Antikoagulanzien in Leberproben von Karpfen, die für ein halbes Jahr in Teichen mit gereinigtem kommunalem Abwasser gehalten wurden. Die Studie umfasst zudem die Analyse zahlreicher Umweltproben, die im Verlauf kommunaler Rattenbekämpfungsmaßnahmen in Kläranlagen und Flüssen gesammelt wurden. Parallel dazu wurden Fische aus den beprobten Fließgewässern auf Rodentizid-Gehalte untersucht. In nahezu allen in diesem Forschungsprojekt analysierten Leberproben von Fischen, darunter Arten wie Flussbarsch, Zander, Bachforelle, Döbel und Gründling, wurden die Forscher fündig. Bei den in den Fischlebern nachgewiesenen Wirkstoffen handelte es sich zumeist um sogenannte Antikoagulanzien der zweiten Generation, hauptsächlich Brodifacoum, Difenacoum und Bromadiolon. Diese Wirkstoffe gelten als persistent, bioakkumulierend und toxisch. Sie bauen sich also schlecht ab, reichern sich in Lebewesen an und haben eine giftige Wirkung. Welche Auswirkungen die Rodentizid-Rückstände auf die Fischgesundheit genau haben, wird nun in einem Folgevorhaben des UBA von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt untersucht. Ob für Menschen gesundheitliche Risiken durch den Verzehr von mit Antikoagulanzien belasteten Fischen bestehen, war dagegen nicht Gegenstand der Untersuchungen im Forschungsprojekt. Für die Verwendung von Rodentiziden bestehen EU-weit strikte und rechtsverbindliche Vorgaben: Die Köder dürfen nicht in Kontakt mit (Ab-)Wasser kommen, damit keine Wirkstoffe mit dem gereinigten Abwasser oder durch Abschwemmungen in Gewässer gelangen. Diese Vorgabe wird in der bisherigen Anwendungspraxis in vielen Städten und Kommunen wohl nicht konsequent umgesetzt - das zeigt die im Forschungsprojekt durchgeführte bundesweite Umfrage zur kommunalen Rattenbekämpfung. Demnach wurden in dem Jahr 2017 überwiegend Köder am Draht in den Kanalschacht gehängt. Angesichts der aktuellen Forschungsergebnisse ist der Schutz der Köder vor Kontakt mit (Ab-)Wasser zum Schutz der aquatischen Umwelt dringend geboten. Es gibt auch praktikable Alternativen: Verschiedene Hersteller von Köderschutzstationen oder Fallen bieten professionelle und smarte Lösungen für eine wirksame, rechtssichere und umweltgerechte Rattenbekämpfung in der Kanalisation bereits heute an. Das Forschungsprojekt, dessen Abschlussbericht nun veröffentlicht ist (siehe PDF-Download), wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes von der Bundesanstalt für Gewässerkunde durchgeführt. Baulinks-Beiträge vom 31. Juli 2020 |
|
Schiedels Abgassystem Absolut als wohngesund zertifiziert https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1303.php4 Das Schornsteinsystem Absolut von Schiedel wurde vom Sentinel Haus Institut für seine gesundheitlichen Eigenschaften ausgezeichnet. Es ist damit das erste Schornsteinsystem, das in der Onlineplattform für gesünderes Bauen und Wohnen zu finden ist. weiter lesen |
|
Whitepaper „Sporthallen modernisieren“ von Frenger Systemen https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1302.php4 Fachplaner und Architekten werden durch den regulatorischen und technologischen Fortschritt regelmäßig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Das neue Whitepaper von Frenger informiert in diesem Sinne über die ganzheitliche Planung von Sporthallen. weiter lesen |
|
Projekt HochEff-TWE zur Erforschung hocheffizienter Trinkwassererwärmungssysteme https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1301.php4 In Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG sowie der Postbaugenossenschaft München und Oberbayern erforscht die Hochschule München, wie sich eine optimale Energieeffizienz in Neubauten und in Bestandsanlagen realisieren lässt. weiter lesen |
|
Wärmevergleich-Rechner vom VdZ berechnet Wärmekosten und CO₂-Bilanz https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1300.php4 Bei der Planung eines Wohngebäudes wie auch eines Siedlungsgebietes stellt sich die Frage nach der ideal passenden Wärmeversorgung. Mit der Entscheidung zwischen individueller Gebäudeheizung oder Anschluss an ein Wärmenetz tun sich kommunale Entscheider, Immobilienbesitzer und potenzielle Käufer aber oftmals schwer. weiter lesen |
|
IBC Solar und Bosch kooperieren https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1299.php4 IBC Solar, ein weltweit agierendes Systemhaus für Photovoltaik (PV) und Energiespeicher, kooperiert ab sofort mit der Heizungsmarke Bosch, um Wärmetechnik, Energiemanagement und Photovoltaik in einem Komplettsystem ideal aufeinander abstimmen zu können. weiter lesen |
|
20% mehr PV-Leistung in Betrieb gegangen als im 1. Halbjahr 2019 https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1298.php4 Im ersten Halbjahr 2020 wurden 20% mehr Photovoltaik-(PV-)Leistung neu in Betrieb genommen als in den ersten 6 Monaten 2019. Überhaupt hat sich in den letzten Wochen die Geschäftserwartung innerhalb der Solarbranche erheblich aufgehellt. weiter lesen |