Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 24.01.2021

126 Mrd. kWh Fernwärme 2020

126 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Wärme für die leitungsgebundene Wärmeversorgung wurden in Deutschland im Jahr 2020 erzeugt. Nach ersten Zahlen stammten davon 17,8% (gut 22 Mrd. kWh) aus Erneuerbaren Energien. Daran hatte Biomasse einen Anteil von 9,4% (11,8 Mrd. kWh), biogener Siedlungsabfall von 7,6% (9,6 Mrd. kWh) sowie Geo- und Solarthermie von zusammen 0,8% (1 Mrd. kWh).

Der Anteil der Erneuerbaren Energien in der Fernwärme in Deutschland ist seit 2010 (7,8%) kontinuierlich gestiegen - um insgesamt rund 10 Prozentpunkte. Der Anteil Erneuerbarer Energien (EE) liegt in der Wärmeversorgung in deutschen Städten - bezogen auf alle Heizungsarten - im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Mit ihrem knapp 18% hohen EE-Anteil trägt die Fernwärme also durchaus schon markant zur städtischen Wärmewende bei.

„In der Wärmeversorgung können durch zunehmend grüne Fernwärme CO2-Emis­sio­nen eingespart werden. Insbesondere in urbanen Regionen ergeben sich Chancen für den Klimaschutz, da dort oft der notwendige Platz fehlt, um erneuerbare Wärme direkt vor Ort zu erzeugen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Haupt­ge­schäfts­führung, und ergänzt: „Unsere Unternehmen stehen in den Startlöchern, um in die Umstellung der Fernwärmeerzeugung auf erneuerbare Wärme und Abwärme sowie in den Umbau der Wärmenetze und Hausübergabestationen zu investieren. Dafür werden Nah- und Fernwärmeversorger in den kommenden Jahren hohe Summen in neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen investieren. Gleichzeitig wird der Anteil von Wärme aus Erneuerbaren Energien, von Wärme aus Power-to-Heat sowie aus der Umwelt über Großwärmepumpen und von Abwärme in Wärmenetzen weiter erhöht.“

mehr Bundesförderung

Notwendig, um diese Maßnahmen umzusetzen, seien aber entsprechende politische Rahmenbedingungen: Um die Potenziale von grüner Fernwärme optimal nutzen zu können, sei es wichtig, dass die geplante „Bundesförderung effizienter Wärmenetze“ erweitert werde auf...
  • sämtliche klimaneutrale Gase wie Biomethan und grünen Wasserstoff sowie
  • nachhaltige holzartige Biomasse, zum Beispiel Waldrest- und Landschaftspflegeholz.
Die maximale Fördersumme für Einzelprojekte ohne EU-Einzelfallnotifizierung sollte zudem von den geplanten 50 auf 100 Millionen Euro angehoben werden.

Vertrauensverlust wegen EEG-Änderungsgesetz

Frau Andreae kritisiert: „Mit den sehr kurzfristigen und überraschenden Änderungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) durch das EEG-Änderungsgesetz wurde zum Jahresende 2020 das Vertrauen in die Verlässlichkeit von rechtlichen Rahmen­be­din­gungen massiv erschüttert. In der Konsequenz haben erste Unternehmen, allen voran betroffene Stadtwerke, bereits angekündigt, Investitionen in geplante bzw. sich bereits im Bau befindliche Blockheizkraftwerks-Projekte zu stornieren. Die Bundes­re­gierung sollte jetzt alles daransetzen, das Vertrauen bei den Stadtwerken und Fernwärmeversorgungsunternehmen im Sinne der für die Wärmewende und die Versorgungssicherheit notwendigen Investitionen schnellstmöglich wiederherzustellen.“

Baulinks-Beiträge vom 22. Januar 2021

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