Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 04.02.2021

Abwasserbeprobung trägt zur Bekämpfung der Coronapandemie bei

Kann ein Corona-Monitoring über den Abwasserpfad zu einem die Pandemie begleitendenden Früh- und Entwarnsystem entwickelt werden? Können mit einem solchen System Virusmutationen frühzeitig aufgespürt werden? Kann mit Abwassermonitoring die Dunkelziffer über belastbare Modellberechnungen ermittelt werden? Zur Beantwortung dieser bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auftretenden Fragen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Deutsche Vereinigung für Wasser­wirt­schaft, Abwasser und Abfall (DWA) mit der Vernetzung der nationalen und internationalen Forschung zu dieser Thematik beauftragt. Ende 2021 sollen konkrete Antworten vorliegen. „Bis zur Praxistauglichkeit eines solchen Abwassermonitoringsystems ist es noch ein sehr langer Weg. Durch die Vernetzung der Forschergruppen und durch den frühzeitigen Austausch der Erkenntnisse hoffen wir jedoch, viel schneller ans Ziel zu kommen“, hebt Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung, die Bedeutung des Projektes hervor.

Am 25. Januar hat die DWA das Projekt CoroMoni „Aufbau einer Kommunikationsplattform zum Thema Abwassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevölkerung“ mit einer digitalen Auftaktveranstaltung offiziell gestartet. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden nahmen Vertreter des Robert-Koch-Instituts, des Umweltbundesamtes und der Europäischen Kommission teil. Insbesondere auch von der EU wird das Projekt begrüßt: „Diese Initiative war überfällig!“, so Bernd Manfred Gawlik, DG Joint Research Centre der Europäischen Kommission, der eine europäische Umbrella-Studie zum gleichen Thema koordiniert. „Die Kommission richtet ihren Fokus derzeit auf den Nachweis der UK-Mutation über Abwasser-Monitoring“, betont Gawlik.

Forschungsprojekte zum Nachweis von Corona-Infektionen über den Abwasserpfad laufen bereits seit dem Frühjahr 2020 - sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Staaten. Die DWA arbeitet beispielsweise seit April 2020 gemeinsam mit dem UFZ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig sowie der TU Dresden diesbezüglich zusammen. Klare Erkenntnis der Projekte:
  • Das Virus ist im Abwasser nicht lebensfähig, eine Infektionsgefahr über den Abwasserpfad besteht nicht.
  • Die Erbinformationen des Virus können im Abwasser aber definitiv an verbliebenen RNA-Fragmenten nachgewiesen werden,
  • Über den Abwasserpfad lassen sich Infektionen im Einzugsgebiet bereits vor dem Ausbruch einer Infektionswelle feststellen.
  • Dem Virus einen Schritt voraus zu sein bedeutet, Hotspot-Regionen frühzeitig zu identifizieren,
  • Virus-Mutationen vor einer massiven Ausbreitung aufzuspüren und die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen schneller bewerten zu können.
Corona-Monitoring über den Abwasserpfad kann also als Pandemie begleitendes System fungieren - von der Früherkennung über die Mutationsaufspürung bis zur Entwarnung. Dabei auch im Fokus: Kann das System aufwendige und kostspielige Massentestungen mit hohem Anteil negativer Ergebnisse ergänzen oder sogar ersetzen?

Besonders interessant ist die Einbindung der Wissenschaftler aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden mit deren jeweiligen besonderen Wissen. In den Niederlanden bestanden beispielsweise bereits vor der Corona-Pandemie Erfahrungen mit dem Nachweis von Erregern wie Enteroviren bezüglich des Epidemie-Potentials über Abwasser. Die Niederlande haben daher bereits notwendige Strukturen im Land aufgebaut, um das System flächendeckend zu nutzen. Und auch für die aktuellen Projekte gilt, dass die derzeitigen Forschungsaktivitäten sich nicht allein auf Corona beschränken dürfen und werden. Die Erkenntnisse dienen auch als wertvolle Grundlage für mögliche zukünftige Epidemien bzw. Pandemien.

Baulinks-Beiträge vom 3. Februar 2021

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Bauchemie: „DIBt führt rechtswidriges Regelwerk zur Instandhaltung von Betonbauwerken ein“
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