Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 21.02.2021

Rhododendron: Insektenfreundlicher als gedacht

Rhododendron zählt zu den beliebtesten Ziergehölzen in deutschen Gärten. Mit seiner Blütenpracht in intensiven Farben übertrifft er viele andere Sträucher bei weitem. Doch haftet ihm das Image an, nicht in einen insektenfreundlichen Garten zu passen. Ein Irrtum, denn der Blütenstrauch zieht besonders Hummeln magisch an - sagt Rho­do­den­dron-Experte Tobias Denker von der Baumschule Horstmann GmbH & Co. KG.


Foto © Baumschule Horstmann

Nur heimische Pflanzen sind wertvoll für Insekten? Allerdings bieten viele der fremdländischen Gewächse reichlich Nahrung und viele sind gar keine echten Exoten mehr. So ist auch der Rhododendron spätestens seit Mitte des letzten Jahrhunderts nicht mehr aus den Gärten Deutschlands wegzudenken. Trotzdem stößt die Pflanzen vielfach auf Skepsis und wird als ökologisch nutzlos abgetan. „Das trifft den Rhododendron völlig zu Unrecht. Er ist ein wahrer Hummel-Magnet und stellt den Insekten einiges an Nahrung bereit“, so Herr Denker. Der Gärtnermeister weist auch darauf hin, was vielen Hobbygärtnern nicht bekannt ist: „Es gibt ja durchaus auch heimische Rhododendren, beispielsweise die Arten hirsutum und ferrugineum. Nicht umsonst tragen sie den Beinamen ,Alpenrose‘. Auch der Rhododendron ponticum stammt aus Europa.”

Heimische und exotische Rhododendren bieten den Hummeln Nahrung

Wer Wert auf Blüten legt, die Insekten Nahrung bieten, ist mit einem der heimischen Rhododendren gut beraten. Aber auch den exotischeren Vertretern dieser Gattung statten vor allen Dingen Hummeln gerne einen Besuch ab. Diese Ziersträucher sind überaus reichblühend und die unglaubliche Vielzahl ihrer Blüten bietet den Hummeln einiges. Sie finden hier Nektar und Pollen, und von beidem ernähren sich die Insekten. Die Blüten der vieler Rhododendren sind trompetenförmig oder röhrenartig geformt, aber weit genug, dass die Insekten hinein schlüpfen können. Der Rüssel der Hummel ist länger als der der Biene und so profitieren onsbesondere sie von Nektar und Pollen, der tief im Blütenschlund verborgen ist.

Sorten mit unterschiedlichen Blütentagen wählen

Mit verschiedenen Arten von Rhododendron und den unterschiedlichen Sorten gelingt es, ein reichhaltiges Büffet für die Hummeln bereitzustellen. Die Sträucher blühen zu unterschiedlichen Zeiten und eignen sich als „Lückenfüller“ im Nahrungsangebot. Wenn viele Stauden entweder noch nicht blühen oder bereits verblüht sind, bieten die Rhododendren Hummeln weiter Nektar und Pollen. „Beim Rhododendron lässt sich die Blütezeit ziemlich klar definieren. Deshalb sprechen wir Gärtner bei diesen Pflanzen von ,Blütentagen‘. Einige Sorten blühen bereits im Februar, andere noch im September. Die meisten im Mai und Juni“, erklärt der Gärtnermeister.

Baulinks-Beiträge vom 19. Februar 2021

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