Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.04.2022 |
|
Erst 7, dann 0% MwSt. für den Bau von Sozialwohnungen?Der Neubau von Sozialwohnungen braucht dringend einen kräftigen Schub. Dazu muss die Politik neue und auch unkonventionelle Wege gehen, so die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. IG BAU-Chef Robert Feiger fordert deshalb jetzt für den sozialen Wohnungsbau die Herabsetzung des Mehrwertsteuersatzes auf zunächst 7 und dann null Prozent - allerdings gekoppelt daran, dass Wohnungen, die mehrwertsteuerreduziert oder sogar ganz umsatzsteuerbefreit gebaut werden, auch auf Dauer Sozialwohnungen bleiben. Entscheidend sei jetzt, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hier mitziehe und zügig in einem ersten Schritt den reduzierten Steuersatz von 7% einführe. Gleichzeitig müsse die Bundesregierung auf EU-Ebene die Weichen für eine Null-Prozent-Mehrwertsteuer beim sozialen Wohnungsbau stellen. Andernfalls drohe das Ziel der Bundesregierung zu scheitern, 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr neu zu bauen.„Der Sozialwohnungsbau steckt aktuell in einem Dilemma: Die Baumaterialpreise steigen enorm. Gleichzeitig nimmt die Zuwanderung deutlich zu – nicht zuletzt auch durch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine“, sagt Robert Feiger. Wer jetzt nach Deutschland komme, sei in der Regel auf bezahlbare Wohnungen, vor allem aber auch auf Sozialwohnungen angewiesen. Genau die seien aber bereits jetzt „absolute Mangelware“. „Das soziale Drama auf dem Wohnungsmarkt wird sich in diesem Jahr ganz sicher weiter verschärfen. Deshalb ist es dringend notwendig, genau jetzt gegenzusteuern. Der soziale Wohnungsbau braucht einen Push“, so der IG BAU-Bundesvorsitzende. Herr Feiger verweist dabei auf das Pestel-Institut. Die Wissenschaftler dort erwarten in einer von der IG BAU beauftragten Prognose für Deutschland im gesamten Jahr 2022 mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eine Netto-Zuwanderung von weit über 500.000 Menschen. Bereits im vergangenen Jahr sei die Netto-Zuwanderung deutlich gestiegen: 316.500 Menschen seien 2021 mehr nach Deutschland gekommen als weggezogen, so das Pestel-Institut. Gegenüber der Netto-Zuwanderung im Jahr 2020 sei das ein Anstieg um 108.000. „Bund und Länder sind jetzt gefordert, alles zu tun, um eine neue Welle der sozialen Wohnungsnot zu vermeiden“, sagt der Gewerkschaftsvorsitzende Robert Feiger. konkrete ErsparnisFür den Chef der Baugewerkschaft steht damit fest: „Der soziale Wohnungsbau ist wichtiger denn je. Es wird deshalb höchste Zeit, die Neubaukosten für Sozialmietwohnungen spürbar zu senken.“ So würde eine Umsatzsteuerbefreiung und eine vorab umgesetzte Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 7% für den sozialen Wohnungsbau einen „enormen Zuschusseffekt“ bringen: Der Neubau wäre bei einer auf Null gesetzten Mehrwertsteuer um 16% und bei einer zunächst auf 7% reduzierten Mehrwertsteuer um 10% günstiger zu machen, so Herr Feiger. Für eine durchschnittliche Sozialwohnung mit 60 m² Wohnfläche würde die Mehrwertsteuerbefreiung nach Berechnungen, die das Pestel-Institut für die IG BAU gemacht hat, bei den reinen Baukosten eine Reduzierung um 33.000 Euro (bei 7-prozentiger Umsatzsteuer: gut 20.000 Euro) bedeuten. Wenn Büros zu Sozialwohnungen umgebaut werden, wären es immerhin noch rund 13.000 Euro (bei reduzierter Mehrwertsteuer: gut 8.000 Euro) pro Wohnung, da ein Umbau wesentlich preiswerter ist. Warnung vor MitnahmeeffektenDie Null-Prozent-Umsatzsteuer und ein zunächst reduzierter Mehrwertsteuersatz beim Bau von Sozialwohnungen seien die passende Antwort des Staates auf steigende Materialpreise. Herr Feiger warnt allerdings auch „vor Mitnahmeeffekten und vor einem unkontrollierten Drehen an der Gewinn-Preis-Spirale“. Der Staat müsse Investoren und vor allem auch beteiligten Baufirmen dabei „genau auf die Finger schauen“. Am Ende dürften nicht Bauunternehmen die Profiteure einer Niedrig- oder Null-Steuer-Politik beim sozialen Wohnungsbau sein. Es komme vielmehr darauf an, dass der Staat für seinen Steuerverzicht eine soziale Gegenleistung bekomme: „Wichtig ist, dass mit Steuervorteil gebaute Wohnungen eine dauerhafte Sozialbindung bekommen. Es muss dabei das Prinzip gelten: einmal Sozialwohnung – immer Sozialwohnung“, fordert Feiger. Dies müsse auch rechtlich sauber geregelt werden. nicht wählerisch seinAn die Adresse von Bund und Ländern richtete der IG BAU-Chef die Forderung, den Umbau von vorhandenen Gebäuden deutlich zu vereinfachen. „Nicht jede Sozialwohnung muss auf einem neuen Grundstück auch neu gebaut werden. Denn gerade der Gebäudebestand bietet ein enormes Potential, Sozialmietwohnungen deutlich preisgünstiger zu schaffen“, so Feiger. Hier biete sich die Dachaufstockung von Wohn- und Geschäftshäusern ebenso an wie On-Top-Etagen auf Parkhäusern, Verwaltungs- und Bürokomplexen. Vor allem aber auch der Umbau von Büros, die durch die Etablierung vom Homeoffice nicht mehr gebraucht würden. Entscheidend sei, dass der Staat „jetzt ganz schnell schlanke Regeln für den Wohnungsumbau“ schaffe und dabei den sozialen Wohnungsbau vorrangig im Auge habe. Baulinks-Beiträge vom 25. April 2022 |
|
Helle GIMA-Klinkerfassade im Berliner Büro-, Wohn- und Kreativquartier NeuHouse https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0628.php4 Das neue Gebäudeensemble NeuHouse in der südlichen Friedrichstadt vereint eines der letzten baulichen Zeugnisse des Klassizismus, einen denkmalgeschützten Altbau von 1847/48 mit einem modernen Neubau aus hellem Klinker von GIMA. weiter lesen |
|
„Lister Dreieck“ der DB mit T-förmigen Klinker-Lisenen und DGNB-Zertifikat in Platin https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0627.php4 Das neue Bürogebäude der Deutschen Bahn sollte auf einem dreieckigen Grundstück und inmitten eines prägnanten Stadtteils in Hannover umgesetzt werden. Mit einer Klinkerfassade aus rotnuancierten Wasserstrichziegeln gelang der historisch-moderne Spagat. weiter lesen |
|
SOS-Kinderdorf Hamburg-Dulsberg mit Keramikelementen von Moeding https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0626.php4 Ein besonderer Sichtbezug, Respekt vor dem umliegenden architektonischen Erbe und eine Fassade mit Keramikelementen: Den Neubau für ein Familienzentrum mit Café, Verwaltung und SOS-Kinderdorf-Wohnungen gestaltete das Büro Carsten Roth Architekt. weiter lesen |
|
Tonality produziert keramische Fassadenelemente im MCS-Verfahren https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0625.php4 Rohstoffgrundlage für die keramischen Fassadenelemente der Tonality GmbH sind hochwertige Westerwälder Tone. Und doch führt erst alles, was nach der Gewinnung des Materials folgt, zu den besonderen produktspezifischen Eigenschaften. weiter lesen |
|
Plädoyer für keramische Oberflächen im modernen Bildungsbau - innen und außen, horizontal und vertikal https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0624.php4 Egal ob Kitas, Grund- und weiterführende Schulen oder Universitäten: Die internationale Bildungslandschaft baut um. Moderne pädagogische Konzepte reagieren darauf, dass Lernen für jeden anders funktioniert. weiter lesen |
|
ifo-Geschäftsklimaindex fürs Bauhauptgewerbe auf dem niedrigsten Wert seit Mai 2010 https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0623.php4 Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe ist auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 abgestürzt: Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Und ihre Erwartungen waren noch nie so pessimistisch seit der Wiedervereinigung. weiter lesen |