Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 07.10.2022

Nationale Biomassestrategie (NABIS)

Die Bundesregierung will die Grundlage für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Wald-, Landwirt- und Abfallwirtschaft schaffen. Dazu haben das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK), das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und das Bundesumweltministerium (BMUV) gestern (6. Oktober 2022) Eckpunkte vorgelegt, um in Deutschland eine nachhaltige Biomasseerzeugung und -nutzung sicherzustellen, die sich konsequent an den Klima-, Umwelt- und Biodiversitäts-Zielen orientiert.
  • Das nachhaltig verfügbare Biomassepotenzial,
  • der Erhalt natürlicher Ökosysteme und
  • das Food-First-Prinzip (Vorrang der Ernährungssicherheit)
... bilden dabei den Handlungsrahmen. Auf Basis dieser Eckpunkte soll die Strategie im Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erarbeitet und 2023 verabschiedet werden. Damit setzt die Bundesregierung einen Auftrag aus dem Koalitionsvertrag um.

Die Nationale Biomassestrategie (NABIS) soll darauf ausgerichtet sein, mittel- und langfristig Perspektiven für die Nutzung von Biomasse aufzuzeigen. Fragen der kurzfristigen Rolle der Bioenergie im Kontext der Energieversorgungssicherheit stehen nicht im Fokus der Strategie.

Zur Erinnerung: Agrar- und Forst-Biomasse wird in Deutschland bereits in vielen Bereichen eingesetzt - auch um Deutschlands Klimaziele zu erfüllen. Dazu zählen zum Beispiel Gülle für die Biogas- und damit Energieproduktion und Holz für die Baubranche. In Zukunft wird die Nachfrage nach Biomasse steigen. Zugleich ist das nachhaltig verfügbare Potenzial weltweit begrenzt. Umso wichtiger ist es, strategische Leitprinzipen für die nachhaltige Biomasseerzeugung und -nutzung aufzustellen, um mehr Anreize und Vorgaben für einen nachhaltigen Biomasseeinsatz zu setzen.

Als wichtigste Leitprinzip wird von der Bundesregierung die konsequente Kaskaden- und Mehrfachnutzung von Biomasse kommuniziert - also immer der stofflichen Nutzung Vorrang zu geben, die eine möglichst langfristige Kohlenstoffbindung ermöglicht, und erst am Ende der Kaskade energetische Nutzungen in den Blick zu nehmen. Dabei sind immer die effizientesten Dekarbonisierungsoptionen einzusetzen.

Mit der Strategie soll außerdem dem erhöhten Nutzungsdruck - etwa auf Naturschutzflächen - und der Konkurrenz um Flächen - etwa zur Lebensmittelerzeugung - begegnet werden. In diesem Sinne ist NABIS auch als Teil der notwendigen agrar-ökologischen Transformation zu verstehen. Auch die im novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz verankerte Stärkung der Klimaschutzfunktion natürlicher Ökosysteme wie Wälder und Moore soll mit der Strategie erreicht werden.

In diesem Sinne ist die nationale Biomassestrategie außerdem auch Teil der notwendigen agrar-ökologischen Transformation. Auch die im novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz verankerte Stärkung der Klimaschutzfunktion natürlicher Ökosysteme wie Wälder und Moore soll mit der Strategie erreicht werden.

Die Eckpunkte für eine Nationale Biomassestrategie (NABIS) sind als PDF-Dokument downloadbar.

Baulinks-Beiträge vom 6. Oktober 2022

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