Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 09.11.2022

Weltweit jeder vierte Arbeitsplatz vom Klimawandel betroffen...

... aber Wachstumspotenzial für neue Jobs überwiegt: Mehr als 800 Mio. Arbeitsplätze weltweit - etwa ein Viertel der heutigen Erwerbsbevölkerung - sind durch die Auswirkungen des Klimawandels und der wirtschaftlichen Transformation zu Netto-Null-Emissionen betroffen. Das ist eines der Ergebnisse der Deloitte-Studie „Work toward net zero“, die gestern (8. November) auf der Weltklimakonferenz in Scharm El-Scheich vorgestellt wurde - siehe PDF-Download der vollständigen Studie. Diese zeigt auf, wie eine aktive Transformationspolitik den Weg für eine emissionsarme Wirtschaft mit mehr Arbeitsplätzen sowie neuen Tätigkeiten und Kompetenzen bereiten kann, während gleichzeitig die Folgen des Klimawandels abgemildert werden. „Durch eine aktive Gestaltung der Transformation könnte die Dekarbonisierung bis 2050 mehr als 300 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze hervorbringen“, betont Prof. Dr. Bernhard Lorentz, globaler Leiter für Sustainability & Climate Strategy bei Deloitte.

„Die gegenwärtigen multiplen Krisen erhöhen den Transformationsdruck. Politik und Wirtschaft sind gefordert, entschlossen und zielgerichtet zu handeln. Klimaschutzmaßnahmen und Investitionen in den grünen Umbau der Wirtschaft müssen weiterhin zügig auf den Weg gebracht werden. Deutschland kann dabei auch künftig eine Vorreiterrolle übernehmen. International braucht es eine koordinierte Dekarbonisierungspolitik, um neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, wirtschaftliche Disruption zu verringern und den Lebensstandard weltweit zu verbessern“, fordert Prof. Lorentz.

Die aktuelle Untersuchung des Deloitte Economics Institute baut auf der letztjährigen Turning-Point-Studienreihe auf. Die „Work toward net zero“-Studie zeigt nun, wie Dekarbonisierung und Klimawandel Branchen und Beschäftigung weltweit sowie regional beeinflussen könnten. Mithilfe eines „Job Vulnerability Index“ werden die am meisten betroffenen Arbeitsplätze und Regionen ermittelt.

Großes Potenzial für Jobzuwachs, auch in vulnerablen Branchen und Regionen

Die Bereiche Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Schwerindustrie und Verarbeitendes Gewerbe, Transport sowie Bauwesen sind dem Index zufolge vulnerabel. Herr Lorentz erklärt: „Ein Teil dieser Branchen steht aufgrund der hohen Emissionsintensität vor einer tiefgreifenden Disruption. Andere Industrien wie die Agrarwirtschaft sind besonders anfällig für Schäden durch Klimaextreme wie Überschwemmungen, Hitze oder starke Unwetter. Beides hat entsprechende Auswirkungen auf die Jobs.“ Diese werden den asiatisch-pazifischen Raum und Afrika besonders treffen, da hier (z. B. in Indien und China) über 40% der Arbeitskräfte in vulnerablen Branchen beschäftigt sind.

Prof. Lorentz stellt dazu fest, dass seine Zahlen zeigen würden, dass ein schnellerer, geplanter Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft zahlreiche Vorteile bringen würde:
  • weltweit gerechtere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen,
  • mehr Arbeitsplatzsicherheit und
  • eine höhere persönliche Job-Identifikation.
„Darüber hinaus haben wir damit die Chance auf Millionen zusätzliche Arbeitsplätze bis Mitte des Jahrhunderts - davon 21 Millionen in Europa, 180 Millionen in Asien-Pazifik, 75 Millionen in Afrika und 26 Millionen in Amerika - im Vergleich zu einer Transformation ohne zielgerichtete wirtschaftspolitische Maßnahmen," konstatiert der Leiter für Sustainability & Climate Strategy bei Deloitte.

Erfolgreiche Netto-Null-Transformation nur mit neuer „Green Collar Workforce“

„Damit die Transformation gelingen kann, bedarf es einer ,grünen‘ Arbeiterschaft der Zukunft: der Green Collar Workforce", so Herr Lorentz. Für den Großteil aller Erwerbstätigen, ob Green Collar oder nicht, werden sich die erforderlichen Kompetenzen voraussichtlich nicht verändern - im Gegensatz zu Jobs in vulnerablen Regionen, die besonders in die Entwicklung der Green-Collar-Workforce investieren müssen.

Gleichzeitig entstehen völlig neue Berufe für sich wandelnde oder ganz neue Branchen. Laut Deloitte-Analysen sind 80% der Qualifikationen, die kurz- bis mittelfristig für transformierte oder neue Jobs benötigt werden, bereits vorhanden. Statt vollständiger Umschulung würden die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch Fortbildung in ihrer derzeitigen Tätigkeit bleiben oder eine neue annehmen können.

„Im Fokus dieser für Wirtschaft und Gesellschaft fundamentalen Transformation stehen die Menschen und ihre Arbeit. Die Green-Collar-Arbeitskräfte und ihre Fähigkeiten sind Treiber des nachhaltigen Wandels“, so Maren Hauptmann, Partnerin und Human Capital Lead bei Deloitte. „Eine der zentralen Fragen wird es sein, wie die Teilhabe der Menschen an einer dekarbonisierten Zukunft gesichert werden kann. Der Schlüssel sind Investitionen in die Kompetenzförderung - von der Schul- und Hochschulbildung bis zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Dies muss zu den Top-Prioritäten für Politik und Unternehmen gehören.“

Handlungsempfehlungen für eine gerechte Übergangspolitik

Die erfolgreiche Anpassung an die Dekarbonisierung erfordert gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft:
  • Festlegung und Umsetzung klarer Zwischenziele für die Emissionsreduktion, um Branchen, Unternehmen und Einzelpersonen dabei zu helfen, wirksame Investitionsentscheidungen zu treffen.
  • Gestaltung einer neuen Industriepolitik unter Berücksichtigung der neu entstehenden, miteinander verbundenen emissionsfreien Wirtschaftssysteme und der Green-Collar-Arbeitskräfte. So kann eine rasche Dekarbonisierung zu den geringsten Kosten für Wirtschaft und Arbeitnehmer:innen erreicht werden.
  • Schaffung von Qualifizierungspfaden für hochwertige Arbeitsplätze, um Löhne, Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit zu verbessern.
  • Reform der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme, die Wege in wachstumsstarke Sektoren mit gefragten Qualifikationen für Berufe der emissionsarmen Zukunft ermöglichen.
  • Gezielte Personalpolitik, um Kompetenzen dorthin zu lenken, wo sie gebraucht werden - je nach Arbeitnehmer:innen, Qualifikationen oder Regionen.
„Politische Koordination spielt eine tragende Rolle, wenn es darum geht, einen gerechten Übergangspfad für Volkswirtschaften, Unternehmen und Arbeitskräfte einzuschlagen. Nur mithilfe aktiver, unmittelbarer Unterstützung wird die Netto-Null-Transformation für die Gesellschaft als Ganzes funktionieren und Wohlstand schaffen“, fasst Prof. Bernhard Lorentz zusammen.

Baulinks-Beiträge vom 8. November 2022

Bechmann Online-Forum am 15.11. zusammen mit Graphisoft: Planung und Kosten in Echtzeit
https://www.baulinks.de/bausoftware/2022/0131.php4
Bechmann hat für den 15. November ein kostenfreies Online-Forum an­ge­setzt, bei dem es von 10:00 bis 11:15 Uhr um die modellbasierte Mengen- und Kostenermittlung geht. weiter lesen

Wasserdichte Wartungsdokumentation für Flachdächer
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1598.php4
Mit der Lock Book Docu App für Smartphone oder Tablet können alle rele­van­ten Wartungsdaten gleich vor Ort erfasst werden - papier­los, direkt auf der Baustelle, oben auf dem Flachdach. weiter lesen

Neuer Attika-Ablauf von Loro, der Haupt- und Notentwässerung kombiniert
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1597.php4
Der neue Loro-X Duoflux Flach 50 kombiniert für die Entwässerung von Dachterrassen und Flachdächer Haupt- und Notentwässerung in einem Bauteil und unterstützt mit einem besonders flachen Aufbau wirksame Wärmeschutzmaßnahmen auf dem Dach. weiter lesen

Neuer, schlanker Attika-Stutzen von Zambelli als Alternative zum klassischen Wasserfangkasten
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1596.php4
Mit einem auffallend schlanken, schmalen Attika-Stutzen erweitert Zambelli sein umfassendes Sortiment im Bereich der Dach­ent­wäs­se­rung. Besonders Charakteristisch für die Wasserfangkasten-Alternative ist der konische Mantelkörper. weiter lesen

Online-Seminar von Grömo mit Innotec zum Thema „Kleben in der Spenglertechnik“
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1595.php4
Vor einem Jahr startete Grömo mit Online-Seminaren zu den Themen „Thermische Längenänderungen von Metallen“ und „Rinnenberechnung“. Jetzt wird das Schulungsprogramm um das aktuelle Thema „Kleben in der Spenglertechnik“ erweitert. weiter lesen

Grömos farbige Dachentwässerungslinie Alustar nicht nur rund, sondern auch eckig
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1594.php4
Vor zwei Jahren präsentierte Grömo erstmalig die Dachentwässerungs­linie Alustar in diversen Farben und zwei unterschiedlichen Oberflächen. Von da an erweiterte das Unternehmen das Alustar-Portfolio konti­nu­ier­lich. weiter lesen

Konsequent kastenförmige Dachentwässerung von Rheinzink nun auch in Granum basalte
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1593.php4
Mit Kastenrinnen lassen sich auffällige Akzente am Gebäude setzen - insbesondere auch, wenn das Fallrohr eckig ist. Vor dem Hintergrund bringt Rheinzink sein kastenförmiges Entwässerungssystem nun auch in der Oberflächenqualität Granum basalte auf den Markt. weiter lesen

Lindabs Kastenrinne kommt nach Deutschland
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1591.php4
Skandinavische Architektur zeichnet sich durch Purismus und eine klare Formensprache aus. Im Zuge des Bauhaus-Revivals finden sich diese Gestaltungsgrundsätze auch hierzulande vermehrt im Stadtbild wieder. In Einklang mit den durch quadratische Kubaturen geprägten Bau­kör­pern stehen die Kastenrinnen von Lindab. weiter lesen

Lindab launcht drei matte Farben für Dachrinnen
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/1592.php4
Matte Oberflächen liegen aktuell im Trend - auch rund ums Gebäude. Lindab beschichtet deshalb seine Stahldachrinnen und -fallrohre nun auch in drei matten Farben - und zwar in Schwarz, Anthrazit und Braun. weiter lesen

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