Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 26.01.2023

6,5 % weniger Studienanfänger in MINT-Fächern im Studienjahr 2021

Wenn über den Fachkräftemangel diskutiert wird, stehen häufig die so genannten MINT-Berufsgruppen im Fokus: Fachleute im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik werden dringend gesucht. Allerdings ist die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in diesen Fächern deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt aktuell mitgeteilt hat, wählten im Studienjahr 2021 rund 307.000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5% weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang hängt teilweise damit zusammen, dass die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger insgesamt seit 2019 rückläufig ist: 2021 lag sie um 4% niedriger als im Vorjahr. Parallel dazu hat sich in Deutschland die Zahl der 17- bis 22-Jährigen verringert. Zusätzlich ging infolge der Corona-Pandemie die Zahl ausländischer Studienanfängerinnen und Studienanfänger zurück, die zum Studium nach Deutschland kamen. Gleichzeitig sinkt jedoch auch der Anteil derjenigen, die sich im 1. Fachsemester für MINT-Fächer entscheiden: 2021 lag er bei 37,7%. Im Jahr 2015 hatte er noch 40,5% betragen – das war der bisherige Höchststand.

Frauenanteil unter Studienanfängern im MINT-Bereich mit 34,5 % auf Höchststand

Frauen entscheiden sich nach wie vor seltener für ein Studium von MINT-Fächern als Männer. Über die Jahre ist der Frauenanteil im MINT-Bereich allerdings gestiegen: Lag er 2001 noch bei 30,8%, so betrug er 2021 bereits 34,5%. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen MINT-Fächern: Am höchsten war der Frauenanteil 2021 in Innenarchitektur (88,2%), am niedrigsten in Stahlbau (2,2%). In Informatik lag der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern bei 21,8%.

Insgesamt beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium: So lag der Frauenanteil unter allen Studierenden im 1. Hochschulsemester im Studienjahr 2021 bei 52,4%.

Zahl der Studierenden in MINT-Fächern erstmals gesunken

Der Rückgang bei den Studienanfängern schlägt sich auch in der Zahl aller Studierenden nieder: So ist die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern im Wintersemester 2021/22 erstmals seit 2007 gesunken. Mit 1.090.800 Studierenden lag sie 2021 um 1,0% niedriger als im Wintersemester 2020/21, als sie mit 1.101.900 Studierenden den bisherigen Höhepunkt erreicht hatte. Die Zahl der Studierenden aller Fächer zusammen ist im Wintersemester 2021/22 gegenüber dem vorherigen Wintersemester um knapp 0,1% gestiegen.

EU-weit Spitze: 36% aller Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse in Deutschland entfallen auf ein MINT-Fach

Hinsichtlich der Abschlüsse im MINT-Bereich steht Deutschland im EU-Vergleich sehr gut da: Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat entfielen 36% aller Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse und 35% aller Master- und gleichwertigen Abschlüsse im Jahr 2020 auf ein MINT-Fach. Das war jeweils der höchste Anteil in der EU.

Beim Frauenanteil unter den Absolventinnen und Absolventen in MINT-Fächern war Deutschland allerdings Schlusslicht: 22% der Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse wurden 2020 von Frauen gemacht, das war EU-weit der niedrigste Anteil. Den höchsten Frauenanteil bei entsprechenden Abschlüssen in MINT-Fächern wiesen Griechenland und Schweden mit jeweils 41% auf. Von den Master- und gleichwertigen Abschlüssen im MINT-Bereich entfielen hierzulande 34% auf Frauen; niedriger war der Anteil nur in Belgien (31%) und Österreich (32%). Anteilig die meisten Frauen mit einem entsprechenden Abschluss in einem MINT-Fach gab es in Rumänien (49%) und Polen (46%).

61% mehr Auszubildende im Beruf Fachinformatiker und Fachinformatikerin als vor zehn Jahren

Nicht nur ein Studium, auch eine Berufsausbildung kann zu einer Tätigkeit im MINT-Bereich qualifizieren. Eine deutliche Zunahme hat beispielsweise die Ausbildung zum Fachinformatiker und zur Fachinformatikerin zu verzeichnen.  Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in diesem Beruf ist von 9.800 im Jahr 2011 auf 15.800 im Jahr 2021 gestiegen. Damit gehört er zu den am stärksten besetzten Ausbildungsberufen unter den Neuabschlüssen. Insgesamt lag er 2021 auf Rang 6, bei Männern auf Rang 2, bei Frauen auf Rang 26. Der Frauenanteil ist dabei in den vergangenen zehn Jahren um gut 2 Prozentpunkte gestiegen: von 6,5% im Jahr 2011 auf 8,8% im Jahr 2021.

Wer Informatik studiert oder eine IT-Ausbildung abgeschlossen hat, hat derzeit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Im Jahr 2022 beschäftigten gut ein Fünftel (22%) der Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten eigene IT-Fachkräfte. Mehr als jedes zehnte (11%) Unternehmen dieser Größe hatte im Jahr 2021 Stellen für IT-Fachkräfte ausgeschrieben – doch für mehr als drei Viertel (77%) dieser Unternehmen gestaltete sich die Suche nach Mitarbeitenden schwierig. Dabei hakte es nicht nur an mangelnder Qualifikation oder zu hohen Gehaltsvorstellungen der Bewerberinnen und Bewerber: Häufig meldeten sich keine oder zu wenige Interessentinnen und Interessenten auf die Ausschreibungen. So nannten 88% der betroffenen Unternehmen „fehlende Bewerbungen“ als Schwierigkeit bei der Stellenbesetzung – 5 Prozentpunkte mehr als 2019.

Baulinks-Beiträge vom 25. Januar 2023

„The 105“ in Boston: Fassadenskulptur in Blau aus Keramik und Glas
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Neue Wege der Fassadengestaltung bestritten Moeding und die Archi­tekten von Payette bei einem Neubau für die Biotechnologieforschung in Boston. Beim „The 105“ sollten Transparenzgrade, Form und Farbe einen beson­deren Dreiklang bilden. weiter lesen

Tonality entwickelt neue Oberflächen für seine Fassadenkeramiken
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Fassadenspezialist Tonality hat das Gestaltungspotential seiner Kera­mik­ele­men­te für vorgehängte hinterlüftete Fassaden erweitert - ange­fan­gen bei geprägten Oberflächen bis zu einem speziellen Designdruck. weiter lesen

Ein Backstein, viele Möglichkeiten - demonstriert beim Neubau der Technischen Schule in Mechelen
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Als erster Baustein einer Masterplanung ist in der belgischen Stadt Mechelen für die Technische Schoolen Meche­len ein neuer Baukörper ent­stan­den, der mit seiner beinahe ornamenthaften Fassade Extro­ver­tiert­heit und Selbstbewusstsein ausdrückt. weiter lesen

Zeitgenössische Ziegelfassade in historisch gewachsener Nachbarschaft
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Mit einem Erweiterungsbau in charakteristischer Ziegelarchitektur ha­ben Knoche Architekten einen neuen Baustein in das historisch gewach­se­ne Gebäudeensemble des Finanzamtes Zwickau eingefügt. weiter lesen

Zirkuläre Klinkerfassade von Hagemeister & Drystack
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0092.php4
Klinker ist ein Baustoff mit hoher Lebensdauer. Seine Nutzungszeit wird aber durch Abriss und Downcycling begrenzt. Hagemeister & Drystack haben vor diesem Hintergrund ein zirkuläres System für den sorten­rei­nen Rückbau von Klinkerfassaden entwickelt. weiter lesen

VORTEILE-Ausgabe 24: Die besten öffentlichen Bauten aus Backstein
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0091.php4
Öffentliche Gebäude sind Ausdruck von Identität, schaffen Orte der Gemeinschaft und prägen den öffentlichen Raum. weiter lesen

ifo-Geschäftsklimaindex gestiegen - geringfügig auch im Bauhauptgewerbe
https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0090.php4
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima geringfügig ver­bes­sert. Die Unternehmen blickten etwas weniger pessimistisch auf die kommenden Monate. Mit den laufenden Geschäften waren sie etwas weniger zufrieden. weiter lesen

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