Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 15.03.2023 |
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Weltverbrauchertag: BUND fordert Recht auf ReparaturJeden Tag fallen in Deutschland zirka 4.500 Tonnen (t) Elektroschrott an. Ein Grund dafür: Viele Geräte können schwer oder gar nicht repariert werden. Was für Verbraucher vielleicht ärgerlich ist, ist für Klima und Natur ein echtes Problem: Ressourcen, deren Förderung mit erheblichen Eingriffen in die Natur einhergehen, werden verschwendet. Durch die Neuproduktion entstehen Emissionen, die das Klima weiter anheizen.Anlässlich des Weltverbrauchertags am 15. März hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Verbraucher gefragt, was sie zur Reparatur von Kühlschrank, Computer, Handy und Co. motivieren würde. 62% der rund 5.000 befragten Bundesbürger ab 18 Jahren gaben am 7. und 8. März. 2023 in einer repräsentativen Civey-Umfrage an, dass sie mehr reparieren lassen würden, gäbe es einen nationalen Reparaturbonus. Wobei 70,3% der Menschen im Osten im Vergleich zu 59,9% im Westen dies bejahen. „Geräte so herzustellen, dass sie quasi unreparierbar sind, darf in Zeiten von Klima- und Ressourcenkrise kein Geschäftsmodell mehr sein. Wir brauchen in der EU und in Deutschland ein Recht auf Reparatur“, so Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin. „Für diese Entscheidung hätte die Politik die Menschen auf ihrer Seite. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland würde reparieren statt neu zu kaufen.“ Reparaturbonus als staatlichen ZuschussDie hohen Reparaturkosten im Vergleich zum Neukauf eines Gerätes hindern allerdings laut Umfrage bisher 65% der Verbraucher daran, das alte Gerät in Stand zu setzen. Um weniger Müll zu produzieren und Ressourcen zu schonen, fordert der BUND die Bundesregierung deshalb auf, kurzfristig einen Reparaturbonus als staatlichen Zuschuss einzuführen. Frau Broock konstatiert: „Die massenhafte Produktion immer neuer Elektrogeräte verschlingt Unmengen Ressourcen. Der Verlust von Arten und Lebensräumen sowie die Klimakrise lassen sich aber nur aufhalten, wenn wir radikal weniger Ressourcen verbrauchen. Deshalb müssen das Gebot der Stunde und das Motto für die Zukunft sein: Reparieren statt neu kaufen. Wir brauchen jetzt einen nationalen Reparaturbonus.“Lokale Reparaturbonusprogramme gibt es bereits in Thüringen und Leipzig. In Österreich gibt es den Bonus bundesweit. Mit dieser Förderung können sich Verbraucher einen Teil der Reparaturkosten erstatten lassen. „Gerade in Zeiten der Krise ist ein Reparaturbonus gut für die Umwelt, für den Geldbeutel und stärkt die lokale Reparaturwirtschaft“, erklärt die BUND-Vertreterin weiter. „Steffi Lemke kann hier dem guten Beispiel Österreichs folgen und damit für andere EU-Staaten ein Signal senden.“ Neben finanziellen Hürden, sehen die Befragten weitere Probleme bei der Reparatur. 38% führten an, dass die Geräte technisch nicht reparierbar seien und 34%, dass sie nicht wüssten, wo eine Reparatur möglich sei. Ein Viertel beklagte das Fehlen von Ersatzteilen. Aus Sicht des BUND müssen Produkte reparaturfreundlich hergestellt werden, Ersatzteile und Software lange und günstig zur Verfügung stehen. Reparieren und Wiederverwenden muss attraktiver werden als ein Neukauf. Bis es soweit ist, ist die finanzielle Subvention für Reparaturen eine wichtige Überbrückungsmaßnahme. „Unabhängig vom Reparaturbonus muss die Bundesregierung daher ein herstellerunabhängiges Recht auf Reparatur und weitere Maßnahmen wie Steuersenkungen auf Reparaturdienstleistungen umsetzen“, so die BUND-Geschäftsführerin abschließend. „Jede neue produzierte Ware muss verpflichtend reparierbar sein.“ HintergrundBereits in ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampelregierung ein Recht auf Reparatur angekündigt. Bislang bleibt sie Verbrauchern dieses Recht schuldig. Am 22. März soll nun der immer wieder verschobene Vorschlag der EU-Kommission zum Recht auf Reparatur vorgestellt werden. Aus Sicht des BUND ist es wichtig, dass die Bundesregierung nun zügig die Weichen für ein herstellerunabhängiges und ambitioniertes nationales Recht auf Reparatur stellt.Für die Umsetzung des Reparaturbonus kann sich die Bundesregierung an Österreich orientieren. Hier bekommen Verbraucher seit April 2022 bis zu 200 Euro pro Reparatur unkompliziert bezuschusst. Die Verbraucher lösen bei der Reparatur einfach einen Gutschein ein und der Staat übernimmt die Hälfte der Kosten. Die Betriebe bekommen die Kosten in einer monatlichen Abrechnung rückerstattet. Auf diesem unkomplizierten Weg wurden alleine in den ersten drei Monaten nach Einführung des Bonus über 100.000 Reparaturen ausgeführt. Auch andere Länder gehen bei dem Thema mit gutem Beispiel voran.: In Frankreich gibt es beispielsweise einen Reparaturindex. Damit können Verbraucher beim Produkt auf einen Blick erkennen, wie gut ein Elektrogerät reparierbar ist und, ob es genug und bezahlbare Ersatzteile gibt. Schweden hat wiederum die Mehrwertsteuer auf Reparaturdienstleistungen von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Damit Kunden beim Kauf bessere Orientierung bekommen, setzt sich der BUND dafür ein, dass ein schadstofffreies, langlebiges und reparierbares Produktdesign über eine EU-Ökodesignrichtlinie zum verpflichtenden Standard wird. Baulinks-Beiträge vom 14. März 2023 |
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Quartiersentwicklung Wasserkamp in Hildesheim: Blaupause für grünes und mitbestimmtes Wohnen https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0317.php4 Mittendrin und aktiv dabei: Die Stadt Hildesheim plant ein neues Wohngebiet - und bezieht die Bürger mit einer Bürgerbefragung schon in der Planungsphase mit ein: Mehr als 600 Anwohner und Interessierte gaben ihr Feedback. weiter lesen |
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Klimaangepasste Pflanzkonzepte: 6. bdla-Pflanzplanertage am 16. und 17. Juni 2023 in Mannheim https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0315.php4 Mit einer immer weiter zunehmenden Verdichtung der Städte, fortschreitendem Klimawandel und steigendem Interesse an urbaner Begrünung kommt dem Einsatz von Pflanzen derzeit wachsende Bedeutung in der Branche zu. weiter lesen |
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BGL-Branchenstatistik 2022: Gutes Niveau, doch Inflation hinterlässt Spuren https://www.baulinks.de/webplugin/2023/0314.php4 Trotz schwierigerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat sich der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Deutschland auch im vergangenen Jahr gut behauptet. Die drastischen Preissteigerungen im Bausektor hinterlassen jedoch auch in der grünen Branche deutliche Spuren. weiter lesen |