Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.04.2023

Ausgerechnet Schnellinger …!

Legenden sterben bekanntlich nie – ganz egal, wie alt oder jung sie zu Grabe getragen werden. Obwohl schon lange tot, leben sie weiter … man denke an James Dean, Neil Armstrong, John F. Kennedy, Albert Einstein. Neben diesen unvergessenen großen Größen aus Film, Raumfahrt, Politik oder Wissenschaft gibt es auch die kleinen Größen, die in ihrer Bekanntheit „nur“ innerhalb eines Landes oder Kontinents prägend waren oder vielleicht auch nur für das ganz persönliche eigene Leben. Man denke an Udo Jürgens, Max Schmeling, Anne Frank, Horst Tappert.

Für mich gehört auch der Sportjournalist Ernst Huberty dazu, der sich in die Erinnerungen meiner Kindheit quetschte, weil mein fußballverrückter Vater immer samstags mit der Sportschau in der ARD verheiratet war und vor allem bei den WM-Turnieren den Ernst Huberty vor der Glotze emotional stets zu übertrumpfen wusste, der für seinen eher ruhigen Kommentarstil bekannt war. Unvergessen sein Ausspruch „Ausgerechnet Schnellinger …“, einen für Italien (AS Rom, AC Mailand) spielenden Fußballsöldner aus dem rheinischen Düren, der 1970 im WM-Halbfinalspiel Deutschland - Italien in der 90. Minute den Ausgleichstreffer erzielte und so Deutschland in die Verlängerung rettete. „Die Mannschaft“ verlor gegen die Squadra Azzurra am Ende dann doch mit 3:4, aber im Gedächtnis blieb dieser Kulturspruch von Ernst Huberty: „Ausgerechnet Schnellinger, werden die Italiener sagen, ausgerechnet Schnellinger. Es ist nicht zu glauben.“ Gestern ist nun Ernst Huberty im Alter von 96 Jahren gestorben. Meine Kindheitslegende. Es ist nicht zu glauben.

Was man auch nicht glauben mag, ist, dass Sarah Wagenknecht, derzeit mit minus 1,5 unangefochtenes Schlusslicht bei den Top Ten im ZDF Politbarometer vom April 2023, von den Anhängern der AfD positiver bewertet wird als von denen der Linken. Auf Platz 1 bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von …“) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius mit einem Durchschnittswert von 1,8 auf der Skala, die von +5 bis -5 reicht. Auf den „obersten Mann im Bendlerblock“ (Zitat „BILD“) folgen Annalena Barbock und Olaf Scholz mit jeweils 0,2 und Robert Habeck mit 0,0 Punkten, wobei der Bundeskanzler und sein Vize aktuell mit ihren schlechtesten Werten aufwarten, seit sie in die Liste der Top Ten aufgestiegen sind.

Dass militärische Entscheider derzeit bei den Deutschen höher im Kurs stehen als ministeriale Hüter von Wirtschaft und Klima verwundert nicht, weil die Ausgaben für die Bundeswehr – man erinnere sich an das „Sondervermögen“ 100 Milliarden Euro – den Bürger weitaus indirekter finanziell belasten als die erforderlichen Maßnahmen für den Klimaschutz, sprich die Investition in eine neue und teurere Heizung, die ab dem 1.1.2024 mindestens zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Trotzdem vertreten 48% der Bevölkerung die Ansicht, dass bei uns zu wenig für den Klimaschutz getan wird. Und wer sich dann aus Überzeugung und Frust gegen die „lame ducks“ in Berlin auf der Straße festklebt, ist in den Augen der Deutschen ein unbeliebter Klimaaktivist: 82% aller Befragten geht diese Protestform dann doch zu weit oder schadet gar dem Bestreben nach mehr Klimaschutz.
  
Man kann die Sorgen der Deutschen diesbezüglich in etwa so zusammenfassen: Bitte macht mehr Klimaschutz (fordern), der aber nicht zu viel kosten darf (fördern) und sorgt für freie Fahrt für freie Bürger (frönen). Bahnfahrer hatten diesbezüglich zuletzt übrigens auch so einiges auszuhalten …

Ihre Claudia Siegele

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