Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 16.05.2023

Happy Birthday, PDF!

Pe-de-eff: Drei Buchstaben, die die digitale Welt vielleicht nicht auf den Kopf gestellt, aber doch sehr vereinfacht haben! Selbst ein „digital outsider“, also das krasse Gegenteil eines „digital native“, der in der digitalen Welt groß geworden ist, weiß um die Vorzüge dieses Dateiformats. Ob Abschlussarbeit oder Ankündigung des Flohmarkts in der Nachbarschaft, ob erste Bewerbung oder behördliche Dokumente. Weder .txt, .rtf noch .doc, und auch nicht .odt oder .pages haben den digitalen Alltag von Milliarden Menschen so sehr geprägt wie das PDF. 1993 hat Adobe das Format auf den Markt gebracht, das sich in den darauffolgenden drei Jahrzehnten zum populärsten Dateiformat der Welt entwickeln sollte. Inzwischen ist das Portable Document Format (PDF) nicht mehr aus der digitalen Welt und dem digitalen Dokumentenmanagement wegzudenken.

Adobe-Mitgründer John Warnock hat im Rahmen eines Projektes namens „Camelot“ das Format entwickelt. Heute wie schon in der Ideenskizze von 1990 steht das PDF für die Möglichkeit, Dokumente über die Grenzen von Betriebssystemen, Software-Anwendungen und Geräten hinweg auszutauschen, ohne dass sich das Erscheinungsbild ändert. Jeder und jede, der oder die es empfängt, kann das PDF daher genauso lesen und ausdrucken wie die Absendenden selbst. Mit der ISO-Freigabe vor 15 Jahren hat Adobe das PDF der Öffentlichkeit dauerhaft kostenlos zur Verfügung gestellt und auch der Adobe Acrobat Reader – der weltweit vertrauenswürdigste Viewer für PDF-Dateien – ist heute frei zugänglich. Während all dieser Zeit blieb das PDF hochfrequent genutzt und entwickelte sich stets weiter, parallel zu den immer neuen Möglichkeiten der digitalen Welt.


Schrieben sich mit dem PDF in die digitale Weltgeschichte: John E. Warnock (rechts) und der 2021 verstorbene Charles M. Geschke, die beiden Gründer von Adobe Inc. (Bild: Adobe Inc.)

„Unsere Vision für Camelot ist es, eine Sammlung von Dienstprogrammen, Anwendungen und Systemsoftware bereitzustellen, so dass ein Unternehmen effektiv Dokumente aus jeder Anwendung erfassen, elektronische Versionen dieser Dokumente überall hin senden und diese Dokumente auf jedem Gerät anzeigen und drucken kann“, schrieb Warnock Anfang der 90er Jahre über das Camelot-Projekt (The Camelot Project; J. Warnock). Bereits in der ersten Version PDF 1.0 wurden Links, Lesezeichen, eingebettete Schriftarten und RGB-Abbildungen unterstützt. Doch Warnock und seine Mitstreiter*innen hatten bei Dokumenten stets weit mehr im Blick als die rein digitale Version von bedrucktem Papier. So wurden PDF und Acrobat schon sehr bald unter anderem um Suchfunktionen, Artikel-Threads oder Java-Script-Elemente und eine starke Verschlüsselungstechnologie erweitert. Sogar in die CAD- und Grafikwelt spielte das Format hinein, wo die Komplexität der zwei- und vor allem dreidimensionalen Darstellungsarchitektur den Datenaustausch bis heute erschwert – in ein PDF-Format exportiert, lassen sich solche Plandateien zumindest in einer Art und Weise versenden, dass beim Empfänger die authentische Zeichnung und keine wirren Hieroglyphen ankommen und mit dem Viewer gelesen werden kann.

Der Erfolg des PDF zeigt sich durch die milliardenfache Verwendung des Dokuments rund um den Erdball:

  • mehr als 400 Milliarden PDF-Dateien sind alleine im vergangenen Jahr in Adobe-Produkten geöffnet worden;
  • mehr als 8 Milliarden elektronische Transaktionen und digitale Signaturen wurden im selben Zeitraum mit der Adobe Document Cloud verarbeitet;
  • mehr als 2,5 Milliarden Dokumente sind mit Adobe Scan erstellt worden, was das PDF zusammengenommen mit mehr als 150 Millionen Downloads zur führenden Scan-Anwendung auf iOS und Android macht.

All das gibt reichlich Grund zum Feiern. PDF und Acrobat haben die Welt der Kommunikation nachhaltig verändert. Auch wir von Baulinks gratulieren: Happy Birthday!
  

Ihre Claudia Siegele
  

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