Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 31.08.2023

Editorial: Zehn Punkte, 25 Fragen und Millionen-Objekte

Nessie dringt nicht durch – das Sommerloch ist dieses Jahr einfach zu eng bemessen für das legendäre schottische Seeungeheuer, zumal bereits der vermeintliche Berliner Löwe, der sich als Ente bzw. Wildsau entpuppte, die ferienbedingte Schlagzeilenflaute auszunutzen wusste. Zu dicht sind die Aufreger in diesem Jahr, um einem weiteren Sommerlochthema in den Medien Platz einzuräumen.
Stattdessen lauten die B-Schlagzeilen:
Bitter nötig! Meseberg steht an, wo die Ampelkoalition mit einem Zehn-Punkte-Plan die stotternde Wirtschaft wieder in Fahrt bringen möchte.
Brisant!! Herr Söder stellt Herrn Aiwanger 25 Fragen zur Flugblatt-Affäre.
Bemerkenswert!!! Zahl der Immobilien mit Millionenwert hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.

Insgesamt rund sieben Milliarden Euro soll das auf der Klausurtagung in Meseberg beschlossene Wachstumschancengesetz an Entlastungen für die Wirtschaft hervorbringen und somit die steuerlichen Rahmenbedingungen verbessern, um den Standort Deutschland wieder attraktiver zu machen. Zentraler Bestandteil des Gesetzes ist die degressive AfA für Wohngebäude (6% die nächsten sechs Jahre, ein Wechsel zur linearen AfA ist möglich). Die Regelung sieht keine Baukostenobergrenzen vor, und es kann ab einem Effizienzstandard 55 gebaut werden. Die neue Regel gilt für alle Bauprojekte mit Baubeginn ab dem 1. Oktober 2023. Dies soll, so Klara Geywitz, „zusammen mit weiteren Maßnahmen, wie der Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Rekordhöhe und der Unterstützungsleistungen beim klimafreundlichen Neubau in Milliardenhöhe […] zu einem Aufwuchs an neuem Wohnraum führen.“ Man darf gespannt sein.

Was in Bayern gerade abgeht, sorgt für gehörig Zündstoff hinter den Kulissen, und in den sozialen Netzwerken laufen heiße Diskussionen, gestützt von ätzenden Kommentaren aus den extremen Lagern beidseits der politischen Mitte. Gezielte Schmutzkampagne gegen den Parteichef der Freien Wähler oder doch Tatbestand der Volksverhetzung? Jedenfalls gab es in unserem Land schon des öfteren Rücktritte von Politikern aus weit weniger brisanten Vorwürfen. Wie dem auch sei – man darf auch hier gespannt sein, was für Antworten Hubert Aiwanger liefert. Es gilt auch hier für den am Pranger Stehenden vorerst die Unschuldsvermutung, jedoch zeigt das sich spaltende Lager von Anklägern und Anhängern, was für einen gesellschaftlichen Sprengstoff – in dem Fall – der Rechtspopulismus innehat.

Kommen wir schlussendlich zur Frage: Wer wird Immobilienmillionär? Eine aktuelle Auswertung der Kaufangebote von ImmoScout24, die über der Millionen-Euro-Grenze liegen, zeigt: mit Immobilienbesitz lässt sich ein Vermögen aufbauen. Denn die Zahl der Eigentümer, die Immobilien mit einem Angebotspreis über eine Millionen Euro auf ImmoScout24 anbieten, ist innerhalb von fünf Jahren von 19.187 um mehr als das Doppelte auf 43.685 gestiegen. Wobei Eigentümer von Häusern häufiger in die Millionärsliga aufgestiegen sind als Wohnungsbesitzer. Und hier kommt noch einmal Bayern ins Spiel, denn acht von zehn Städten mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten liegen in diesem Bundesland. Gleiches gilt für die Städte mit dem stärksten Anstieg von hochpreisigen Immobilien. Dabei sticht – wen wundert´s – unter den Metropolen die Stadt München (31%) mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten hervor, gefolgt von Düsseldorf (22%). Seit dem 1. Halbjahr 2018 sind die Angebotspreise (sic!) von Wohnungen im Schnitt um rund 60% gestiegen, die von Häusern um mehr als 50%. Ungeachtet der Preisdelle Mitte 2022 sind also viele Immobilien im Zuge des Preisanstiegs der letzten fünf Jahre zu Millionen-Objekten geworden. Was lernt man daraus? Immobilien sind und bleiben attraktiv für den Vermögensaufbau, wenn deren Substanz und Lage stimmt!

Ihre Claudia Siegele
  

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