Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 10.10.2023

Schwamm drüber?

Nicht nur ein akuter, sondern auch ein bereits beseitigter Befall einer Immobilie mit echtem Hausschwamm stellt einen Sachmangel dar. Wer ihn beim Verkauf des Objekts verschweigt, muss nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS mit Regressforderungen rechnen.

Der Fall: Ein Hausbesitzer war in den Vertragsverhandlungen mit keinem Wort darauf eingegangen, dass einige Jahre zuvor im Gebäude ein Hausschwamm entdeckt und fachmännisch beseitigt wurde. Er vertrat die Meinung, das sei nicht nötig gewesen, da dieser Mangel aktuell nicht mehr existiere. Das sah der Käufer der Immobilie anders. Eine solch schwerwiegende Schädigung der Gebäudesubstanz müsse auch dann erwähnt werden, wenn es nichts mehr davon zu sehen gebe und die Ursache mit großer Wahrscheinlichkeit beseitigt worden sei.

Das Urteil: Ein Zivilsenat des Oberlandesgerichts Rostock kam zu dem Ergebnis, hier habe eine Informationspflicht von Seiten des Verkäufers bestanden. Nach Treu und Glauben und unter dem Gesichtspunkt redlicher Aufklärung habe der Vertragspartner erwarten dürfen, dies zu erfahren. Wer trotzdem dies verschweige, der mache sich einer arglistigen Täuschung schuldig. Dem Käufer wurden 18.000 Euro Schadenersatz zugesprochen (Oberlandesgericht Rostock, Aktenzeichen 3 U 33/21).
  

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